Wieso ist die Sexualität auf einmal ein"trend"?
M13, Pan
Habe bei allen Fragen die ich bezüglich meiner 6ualität gestellt habe ein paar Antworten bekommen wie "Wiederlich, wie kann Man nur so sein/hör auf jeden Scheiss Trend zu folgen"
Ich meine weil 6ualität ist nunmal angeboren und hat sich in letzter Zeit halt stark durchgesetzt und viele haben ihr Leben überdacht und gemerkt dass sie sich zum gleichen Geschlecht angezogen fühlen oder so.
Und wieso denken viele das Pan gleich ist wie bi?
Danke, Rune
4 Antworten
Weil die Leute keine Ahnung haben, wovon sie da eigentlich reden. Ganz einfach.
Queer zu sein ist kein "Trend". Wie du richtig gesagt hast: die sexuelle Orientierung ist angeboren und niemand sucht sich aus, queer zu sein. Heutzutage kann man einfach viel offener damit umgehen, als früher. Das hat nichts mit einem "Trend" zu tun, das ist einfach Unsinn. Wer das behauptet, hat keine Ahnung davon, fertig.
Pansexuell und bisexuell ist nicht das gleiche, das ist genau so Unsinn. Bisexuell heißt, man steht auf zwei Geschlechter oder Geschlechtsidentitäten. Pansexuell heißt, man steht auf alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten. Bisexuelle Menschen haben oftmals eine Präferenz, pansexuelle Menschen hingehen nicht.
Ich bin zu alt das alles zu verstehen , früher gabs nur bi schwul oder Hetero… bin selbst schwul , man ist was man ist … schlimm wird’s nur wenn man eine Sexualität auslebt die man nicht ist , z.B. du bist schwul heiratest eine Frau und bist unglücklich und irgendwann bist du alt realisierst das es vorbei ist und du dein Leben falsch gelebt hast
Letztendlich ist egal was du bist solange du damit zufrieden und glücklich bist.
Nein, früher gab's auch alles andere. Nur die passenden Begriffe haben eben gefehlt.
Und wieso denken viele das Pan gleich ist wie bi?
Weil jeder Pansexuelle nun mal auch Bisexuell ist.
Du kannst nicht erwarten das jeder 25 Unterkategorien führt.
Für manche reicht di Unterteilung in Hetero-, Bi-, Homosexuell.
Und in der Unterteilung ist man dann als Pansexueller eben Bisexuell.
Hallo Rune11,
es existiert eine recht fundamentalistische Ansicht gegenüber Sexualität, bei der ich die Fortpflanzungsfähigkeit von Menschen im Hintergrund als plausibel halte. Damit würde sich eine Heterosexualität unter den biologischen Geschlechten herausstellen, wobei alles andere diskreditiert wäre.
Betrachten wir das als einen eher historisch traditionellen Trend.
Wo lange Homosexualität eher unter Männern sogar kriminalisiert war, lange "unter der Hand" gelebt wurde, Homosexualität unter Frauen eher toleriert war, tritt alles, was sich nicht notwendigerweise über die heterosexuelle Neigung miteinander fortflanzen könnte, gleichwertig neben Heterosexualität.
Ebenso ist die eigene Wahrnehmung einer eignen geschlechtlichen Identifikation gleichwertig neben dem eigenen biologischen Geschlecht bedeutend geworden.
Darin lässt sich ein moderner Trend erkennen, wo sich gegenüber dem historisch traditionellen Trend umso mehr Freiraum für Menschen eröffnet.
Es ist somit ein "Raum" entstanden, wo die Tradition wie auch moderne Anschauungen gleichermaßen Platz haben. Wer sich auf den traditionellen "Teilraum" zurückzieht, darf das gern tun - aber darf nicht anderen Menschen das verwehren oder diese Menschen diskreditieren. Leider beobachten wir häufig Letzteres.
Sexualität ist zusammen mit eigenen Neigungen, die helfen, schneller und mehr Nähe zueinander zu finden, heute ein Lifestyle-Thema und von der engen Bindung an Fortpflanzung befreit. Auch das mag wieder ein Trend entgegen historischen Ansätzen und Anschauungen sein.
Unsere Gesellschaft bewegt sich weiter in Richtung mehr Freiraum, auch wenn wir immer wieder eine Restauration beobachten.
Bisexualität und Pansexualität mögen sich wie 2 und n (mit n >= 1) miteinander vergleichen lassen. Dabei liegt die 2 in der Menge der Zahlen, die größer gleich 1 sind, wobei die Zahlen die Anzahl von geneigten Identifikationen darstellen.
Vielleicht mag bi - die 2 - geläufiger sein, wo sich viele Menschen in den 2 biologischen Geschlechtern identifizieren. Pan mag da in Bezug auf mehr als 2 Identifikationen eher ungewohnt sein und sich dann häufig auf 2 Identifikationen zurückziehen oder fokussieren.
Das biologische Geschlecht ist schon über die Genetik und eine resultierende Phänotypologie angeboren. Eine dem biologischen Geschlecht gegenüber abweichende Identifikation kann ebenfalls veranlagt sein aber auch im Laufe des Lebens unabhängig von einer Veranlagung erwachsen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen