Wie kann ich auf den Betrug reagieren? Scheidung?
Ich fühle mich von meiner Frau hintergangen - bereits am ersten Tag unserer Ehe! Übel beschissen!
Für die Eheschließung vor dem Standesamt fehlte uns zunächst ein Trauzeuge. Vor etwa 30 Jahren. Sie bat eine Freundin, ich hatte in dem Moment niemanden. Sie brachte damals dann einen jungen, gleichaltrigen Mann als zweiten Trauzeugen, den sie damals, seit etwa 2 Jahren, aus einer Selbsterfahrungsgruppe kannte. Ich habe ihn auch kennen gelernt. Ganz netter Typ. Eigentlich unauffällig und ein völlig 'neutrales' und unauffälliges Verhalten gegenüber meiner Frau, deren berufliche Expertise er offensichtlich schätzte. Es gab für mich keinen erkennbaren zur Eifersucht. Einige Jahre nach der Trauung ist er leider verstorben.
Nach 30 Jahren erfuhr ich nun von meiner Ehepartnerin, dass sie mit diesem Mann 1 x Geschlechtsverkehr hatte, damals kannten wir uns noch nicht, er auch um zu erleben bzw. um ihm Gelegenheit zu geben, wie er auf die Weiblichkeit einer Frau reagiert. Er war schwul, sexuell wohl aber noch nicht endgültig orientiert. Das meine heutige Frau Sex mit ihm hatte stört mich nicht, da sie auch mit anderen Männern Sex hatte, bevor wir uns kennengelernt haben und seitdem in Liebe verbunden sind (sie weniger als als 15 Männer, ich etwa mit 30 Frauen, wir sind beide hetero, ich habe aber beim Gruppensex, vor der Ehe, als Student, schon ab und zu mal den Schwanz eines hetero Mannes mit Vergnügen gelutscht, wenn seine Partnerin mich auch oral befriedigte und er dann ebenso dabei war. Ich habe mich aber nie anal penetrieren lassen.).
Wir führen keine offene Ehe und sind treu, sehr bürgerlich. Bei der Eheschließung waren wir beide fast 30 Jahre. Mein Problem ist aktuell der erlebte Vertrauensverlust, die Heimlichkeit, hinter meinem Rücken. Ich fühle mich von meiner Frau hintergangen, ich wurde von ihr ganz übel betrogen, bin ganz schwer beleidigt und bin ebenso schwer verletzt. Die Trauzeugin war eingeweiht, offensichtlich ein Komplott. Nun kam es raus! Dem Trauzeugen würde ich keinen Vorwurf machen.
Hätte ich z.B. direkt vor der Trauung von der Vorgeschichte erfahren, dann hätte ich die Trauung platzen lassen oder spontan einen Trauzeugen aus der Schreibstube der Stadtverwaltung besorgt.
Ich hätte weder einen schwulen Trauzeugen, als meinen Zeugen (Achtung, ich bin nicht homophob.), oder einen Mann, mit dem meine Freundin Sex gehabt hatte, auf dem Standesamt akzeptiert. Nie! Mit schwulen Kollegen/innen oder auch Mitarbeitern/innen hatte ich in der Regel nie Probleme.
Meine Frau hat sich nicht entschuldigt und wird es wohl auch nicht tun. Zu beachten ist noch, dass meine Frau ganz generell zu Heimlichkeiten neigt, was für mich aber erst in den letzten zwei Jahren deutlich wurde. Ich habe ihr in unserer Ehe immer voll vertraut, ohne jede Einschränkung.
3 Antworten
Hallo907,
Dir geht es darum, dass Deine Frau, Dir nicht vor der Heirat gesagt hat, dass sie mit diesem Mann schon geschlafen hatte. Sie so getan hat, als wäre es ein Mann, den sie einfach kannte. Noch dazu wußte die Trauzeugin davon, nur Dir hat niemand mitgeteilt, was es mit diesem Mann auf sich hat, sie schon mal Sex mit ihm hatte.
Das sie Dir jetzt noch davon erzählt hat, wäre dann auch unnötig gewesen, da es schon so lange her ist.
Es hört sich auch nicht so an, als wäre Eure Ehe so ganz in Ordnung-Du erwähnst, dass Deine Frau Heimlichkeiten hat.
Das Du damals keinen Trauzeugen hättest wollen, der schon Sex mit Deiner Frau hatte, ist verständlich.
Sie hätte es Dir natürlich sagen sollen und Dir die Wahl lassen müssen, ob Du mit diesem Trauzeugen geheiratet hättest. Das jeder davon wußte, nur Du- als Bräutigam nicht-geht natürlich gar nicht. Nichts zu sagen, ist auch eine Art von Lügen.
Es ist denkbar, dass Du auch deshalb jetzt noch so verletzt bist, da es auch jetzt Heimlichkeiten gibt, die Dich an diesen Vertrauensbruch sehr erinnern, Du auch Angst hast, dass sie Dir noch mehr verheimlicht hast, schon vor Eurer Ehe und auch in dieser.
Ehrlichkeit muss in einer Partnerschaft immer gegeben sein. Lügen ist ein absoluter Vertrauensbruch und macht eine Wiedervertrauen schwierig.
Es belastet Dich, auch wenn es schon lange her ist.
Sprich nochmal mit Deiner Partnerin, da es für Dich nicht geklärt ist. Sag ihr, was Du dabei fühlst. Sie hat Dich hintergangen, belogen und das gibt Dir ein sehr schlechtes Gefühl. Auch, was Du Dir erwartest-eine Entschuldigung. Nur, sollte die ja eigentlich von ihr selber kommen. Nur, weil Du es möchtest, wäre eher halbherzig.
Du solltest mit ihr auch über die jetzigen Heimlichikeiten sprechen, denn solche belasten eine Ehe/Partnerschaft sehr. Macht ein "Zusammen" schwierig, da Du nicht sicher weißt, was sie Dir noch alles verheimlicht. Sag ihr das auch.
Das Thema mit dem Trauzeugen sollte doch schnellstmöglich aus der Welt geschaffen werden können. Frag sie einfach mal, wie sie sich an Deiner Stelle fühlen würde. Wenn Du ihr eine Frau als Trauzeugin an die Seite gestellt hättest, mit der er schon Sex gehabt hätte, es Dir aber nicht gesagt hätte. Manchmal sieht man etwas anders, wenn man sich in dessen Situation hineinversetzt.
Deine Frau scheint sich keiner Schuld bewusst-aber wäre es für Dich denn auch erledigt mit einer Entschuldigung?
Klärt alles, denn es belastet Eure Ehe. Heimlichkeiten, Misstrauen, Lügen,......geht gar nicht.
Wenn sich alles klären lässt, dann "reite" aber nicht mehr auf dem Thema rum- was die Hochzeit betraf- , dann muss dies abgeschlossen sein.
Wenn Deine Frau alles ganz "normal" findet, auch die Heimlichkeiten jetzt, dann musst Du- für Dich- entscheiden, wie es weitergehen soll, die Beziehung hinterfragen.
Liebe Grüsse!
Das Hauptproblem hier sehe ich bei dir. Ein Vorfall der 30 Jahre zurückliegt, hallo, das ist v.a. eines: du bist extrem nachtragend. Was vor 30 Jahren war, sollte schlicht keine Rolle mehr spielen. Wenn du damit ein Problem hast, musst du bei dir selbst beginnen und nicht bei deiner Frau.
Wow, was für eine alte Kamelle. Ich denke, du solltest solchen Dingen wirklich entwachsen sein und die Geschichte hat nun wirklich einen Bart, wenn es 30 (!) Jahre zurückliegt.
Ich mein, du bist nun... 60? Du solltest dich mit Wichtigerem befassen als deinem gekränkten Ego.