Warum steht in der Bibel etwas über zerquetschte Hoden?

4 Antworten

Und warum können diese das Reich Gottes nicht mehr betreten?

Der von dir angesprochene Vers stellt aus jetziger Sicht (also aus Sicht des neuen Bundes) lediglich eines von vielen Kriterien der Torah dar, welches zunächst das Volk Israel im alten Bund einhalten sollte (um ein heiliges Volk zu sein) und welches auch das Lamm Gottes (also Jesus Christus) erfüllen musste, um alle Gebote der Torah einhalten zu können, um dann dadurch aus Gottes Sicht als ein heiliges und makelloses Opfer für die Übertretungen der Menschen gegen die Torah bezahlen zu können und den neuen Bund einzuleiten.

Es gehörte also für Jesus dazu, dass er nicht verschnitten (also kastriert) sein durfte oder zerstoßene Hoden haben durfte.

Als gläubiger Christ ist man aber davon befreit die ganze Torah einhalten zu müssen (denn Jesus hat das bereits für uns getan). Man ist schon jetzt aufgrund des Glaubens durch die Wiedergeburt und der damit einhergehenden Versiegelung mit dem heiligen Geist eine NEUE Schöpfung (auch wenn man bis zur Wiederkunft Jesu Christi noch im alten Körper lebt). Die Torah gilt hingegen nur für die ALTE Schöpfung, weil sie Teil des alten Bundes ist.

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine NEUE Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! 2. Korinther 5:17

Als Jesus beim letzten Abendmahl sagte, dass er einen neuen Bund einführen würde, hat er den alten Bund als veraltet erklärt:

Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden. Hebräer 8:13

Jesus spricht ja auch davon, dass man von Neuem geboren wird, wenn man an ihn glaubt (also daran glaubt, dass er unser Herr und Erlöser ist):

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen! Johannes 3:3

Die Zustand des jetzigen fleischlichen Körpers (womit ich auch den Zustand des Hodens meine) spielt im neuen Bund (wenn man Jesus als Herrn und Erlöser für sich animmt und damit unter seiner Gnade steht) in dem Sinne keine Rolle mehr (weshalb Paulus auch nicht mehr die Beschneidung lehrte). Das Verhalten Gott und seinen Mitmenschen gegenüber sollte hingegen bei einem Christen die Rolle spielen.

Trotz der Tatsache, dass man als Christ nicht mehr stupide der Torah dient, so gibt sie aus meiner Sicht einem Christen trotzdem Aufschluss darüber, wie Gott sich das Zusammenleben seines heiligen Volkes mit sich selbst und auch untereinander vorstellt.

Auch deshalb schreibt Paulus aus meiner Sicht, dass die Torah heilig ist und die Gebote der Torah heilig, gerecht und gut sind:

So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Römer 7:12

Oder er schreibt auch:

ALLE Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, 2. Timotheus 3:16

Also Christen sollten nach der Einhaltung gewisser Verhaltensprinzipien (so nenne ich das mal), die sich aus den Geboten der Torah ergeben, immer noch streben. Beispiele dafür wären aus meiner Sicht die folgenden Gebote, die sich aus folgenden Versen ergeben:

Du sollst nicht töten! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten! 2. Mose 20:13‭-‬16

Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Ich bin der Herr. 3. Mose 19:18

Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. 5. Mose 6:5

Aber auch beispielsweise im sexuellen Bereich hat Gott aus meiner Sicht Vorstellungen, wie er sich seine Schöpfung vorstellt:

Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel. 3. Mose 18:22

Auch sollst du bei keinem Vieh liegen, dass du dich mit ihm verunreinigst. Und keine F1rau soll sich vor ein Vieh stellen, um sich mit ihm einzulassen; es ist eine schändliche Befleckung! 3. Mose 18:23

Durch die Wiedergeburt mit dem heiligen Geist befähigt Gott seine Kinder auch dazu seine Gebote halten zu können (auch was Sexualität angeht). Manchmal dauert es Jahre, manchmal passiert es sofort, bis Gott Menschen (durch seinen heiligen Geist) in bestimmten Bereichen ihres Lebens wie z.B. ihrer Sexualität, aber auch natürlich in den anderen Bereichen (Nächstenliebe, Freundlichkeit, Langmut, Geduld, uvm.) verändert hat. Dabei spielt es sicherlich auch eine Rolle, wie sehr jeder Einzelne in seine Beziehung mit Jesus investiert und sich mit ihm identifiziert. (Durch Gebet und täglich etwas Beschäftigung mit der Bibel.) 

denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2:13

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

Nefesch  25.02.2022, 20:40

Wunderbar schlüssige Antwort - Stoff für eine gute Predigt.

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Es war eine alte Tradition im Osten und auch in Afrika, dass Eltern ihre Kinder auf verschieden Arten zu verstuemmelten oder zu Eunuchen zu machen, um sie fuer den Dienst in den Haeusern der Herrschenden zu qualifizieren.

Dies waren Auslaender, und die wollten die Israeliten nicht in der Gemeinde haben, damit sie keine hohen Aemter bekleiden konnten, oder in juedische Familien einheiraten.

Ich habe die Stelle jetzt nicht nachgelesen, doch ich erinnere mich, dass diese Passage zu den "Heiligkeits"vorschriften für die Priester gehört. Die im Tempel, dem Haus Gottes dienten, durften KEINE Gebrechen haben. Entsprechendes galt auch für die Opfertiere. Das alles weist auf den damals zukünftigen Messias hin, unseren heutigen Christus, der ohne Sünde und ohne Fehler war, so dass ER stellvertretend unsere Sünden durch den Sühnetod bezahlte.

Später im göttlichen Gesetz steht jedoch:

„So spricht der Herr: Bewahrt das Recht und übt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, um herbeizukommen, und meine Gerechtigkeit, um geoffenbart zu werden. Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhält: der den Sabbat hält, um ihn nicht zu entweihen, und seine Hand davor bewahrt, irgendetwas Böses zu tun! Und der Fremdling, der sich dem Herrn angeschlossen hat, soll nicht sagen: Der Herr wird mich gewiss von seinem Volk ausschließen! Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum! Denn so spricht der Herr: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwählen, was mir gefällt, und an meinem Bund festhalten, denen will ich in meinem Haus und in meinen Mauern einen Platz und einen Namen geben, der besser ist als Söhne und Töchter; ich will ihnen einen ewigen Namen geben, der nicht ausgerottet werden soll. Und die Fremdlinge, die sich dem Herrn anschließen, um ihm zu dienen und den Namen des Herrn zu lieben [und] um seine Knechte zu sein, und alle, die darauf achten, den Sabbat nicht zu entheiligen, und die an meinem Bund festhalten, die will ich zu meinem heiligen Berg führen und sie in meinem Bethaus erfreuen; ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen wohlgefällig sein auf meinem Altar; denn mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker genannt werden. Gott, der Herr, der die Verstoßenen Israels sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu ihm sammeln, zu seinen Gesammelten!“

‭‭Jesaja‬ ‭56:1-8‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/isa.56.1-8.SCH2000

Hm...

Eine Erklärung steht in Vers 5.

Woher ich das weiß:Recherche