Warum geht es mir deswegen so schlecht?
(Möglicherweise TW)
Ich bin langsam richtig verzweifelt. Vor 3 ½ Jahren war ich (damals 16) bei einem anderen Typen (damals 21) den ich zuvor noch nicht wirklich kannte. Ich war damals etwas zu naiv für mein Alter und habe nicht gecheckt, dass das Treffen bei ihm von Anfang an auf Sex hinauslaufen sollte. Ich hatte dann sogar etwas Alkohol bei ihm getrunken und war von ziemlich wenig Alkohol sehr schnell, sehr stark betrunken.
Als er dann angefangen hat mich zu küssen, habe ich nichts dagegen unternommen und auch mitgemacht. Durch den Alkohol war für mich auch alles sehr schwer zu realisieren bzw ich habe es verzögert wahrgenommen. Außerdem hatte ich zu der Zeit einen Freundeskreis der mir eingeredet hat, dass ich in solchen Situationen keinen Rückzieher machen darf.
Je weiter es ging desto überforderte wurde ich mich der Situation. Ich habe es letztendlich dann einfach durchgezogen und mitgemacht, weil das für mich der scheinbar einfachste Weg war und ich auch das Gefühl hatte, dass ich letztendlich einfach endlich Sex haben muss, weil ich schon 16 war (sehe ich aus heutiger Sicht auch ganz anders).
Ich kann aber nicht mehr beurteilen wie schlimm ich es wirklich fand, weil ich mich an vieles nur nich verzerrt und lückenhaft erinnern kann, ich glaube allerdings nicht so schlimm.
Um es nicht noch länger zu machen, lasse ich den Rest ab hier weg, da er eh eher unwichtig ist.
Mir geht es heute noch, nach so langer Zeit, manchmal wegen diesem Tag schlecht und ich habe eine komplette Distanz zum Thena Sex entwickelt. Ich finde diese Reaktion aber rational betrachtet komplett übertrieben. Ich habe mich in keiner Sekunde gewehrt und war nur etwas überfordert.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich da irgendwann unterbewusst einfach nur zu sehr reingesteigert habe. Ich erzähle/frage das um objektivere Meinungen zu bekommen, da es für mich fast unmöglich ist, das so zu betrachten. (Bitte keine Vorwürfe, ich weiß selbst, dass ich an der ein oder anderen Sache selbst Schuld bin)
8 Antworten
Es ist ein Trauma, welches du noch nicht verarbeitet hast.
Wir sind hier alle nur Hobby-Psychologen, aber:
Du verbindest unterbewusst Sex mit etwas Negativem. Mit Missbrauch.
Du hast letzlich jemanden an deinen Körper gelassen, den du nicht zu 100% vertraust. Du warst auch nicht ganz überzeugt von der Aktion, bzw sogar stark alkoholisiert. Freunde haben auf dich eingeredet. usw.
Du hast also etwas widerwilliges Getan, warst nicht ganz überzeugt. Es herrscht eine sog. Dissonanz
Die fehlende Kontrolle/Kennzeichnung deiner körperlichen Grenzen spielte wahrscheinlich ebenfalls eine Rolle.
Und was bei solchen Geschichten auch geläufig ist, ist die Frage der Schuld. Hättest du anders handeln können? Ist es deine Schuld? Bist du deshalb blöd?
Nein.

Jetzt bist Du also 20 und schaust noch immer rückwärts. Du hast nichts falsch gemacht, Du hast einfach die Situation wohl altersgerecht beurteilt und wolltest selber eben mal Sex haben. So geht das Tausenden in ihren jungen Jahren der Unerfahrenheit. Man kommt an den Rechten oder eben an den Falschen, beim Einen ist es schön, beim Anderen bleibt nur ein ungutes Gefühl zurück.
Du bist auf keinenFall alleine damit! Du wirst vermutlich dein ganzes Leben immer mal wieder daran zurückdenken, aber das kannst Du steuern in dem Du sobald wieder eine Aufruhr in Dir aufkommt, Dich einfach ablenkst und an etwas Gutes denkst. Du darfst Dir einreden, dass alles nicht schlimm war, vermutlich war Deine Betrunkenheit weit schlimmer als das Sexuelle was dann kam. Deine Betrunkenheit war im Prinzip Dein grösster Fehler, aber eben auch dieser gehört zur Entwicklung eines jungen Menschen. Alles was Du das erlebt hast sollte Dich eigentlich stark gemacht haben und Dich nicht mit Zweifeln überschütten.
Du hast nichts gemacht was nicht normal in Deiner damaligen Entwicklungsstufe war.
Schliesse dieses Kapitel jetzt einfach ab, lass Dich von all dem "Me too" Geschreibe nicht verunsichern, sei Dich selber, ich hoffe auf jeden Fall für Dich, dass Du jetzt eine schöne Beziehung hast und diese sollte alleine zählen. - Würde oder hätte ich jede Begegnung, die nicht so schön war in meinem Leben immer wieder aufgefrischt, so wäre ich heute kein glücklicher alter Mann. Wenn ich will (!), kann ich mich noch heute an jeden Sex erinnern den ich hatte, ich habe aber alle negativen Erinnerungen in meinem Hirn soweit unterdrückt, dass ich mich echt anstrengen muss die Negativen wieder hervorzukramen. Die Schönen, und das waren viele, sind aber heute meine Lebensglückbegleiter geblieben. - So wird sich hoffentlich Dein Leben auch entwickeln.
Mein Rat, vergiss es was damals war, das heisst grüble nicht darüber nach, sondern schau nur nach vorne, dort liegt Dein Lebensglück.
Ich wünsch Dir die Einsicht Dich nicht selbst zu kasteien oder selbst schuldig zu fühlen, es entstand ja wohl kein Nachwuchs aus jener Situation und Du wurdest nicht von einer schlimmen Krankheit angesteckt. So ist alles im grünen Bereich.
Wenn Du Dir bewusst bist, dass Du immer zurück schaust, dann doch wenigstens auf das Schöne und Gute, alles Andere solltest Du BEWUSST unterdrücken. Glaub mir, das vorwärts gerichtete Leben ist ein glückliches Leben, das rückwärts gerichtete Laben ist eine Qual!
Versuch einmal, das erlebte auszublenden und völlig unabhängig davon über das Thema Sex nachzudenken.
Ich weiß das ist so leicht daher gesagt.
Aber vielleicht ist das dein ganz "normales" Verhältnis zum Thema Sex. Versuch nicht dich mit anderen zu vergleichen. Es gibt keinen Durchschnitt den man erfüllen muss. Du musst dir ausschließlich selbst gefallen, niemand anderem. Ich weiß, das ist eine lahme Attitüde. Sie ist aber verdammt richtig. 😄
Ich habe grundsätzlich schon Interesse an Sex, aber einfach Angst davor. Und aus Angst habe ich mich dann davon distanziert
Das solltest du die eine andere Person in der Situation fragen/erzählen
Wenn ich dich richtig verstehe, hat es dich gestört, dass du den Typen nicht kanntest, vielleicht nicht richtig mochtest und es dir in Wirklichkeit selbst gar nicht um Sex ging. Du bist da in was hineingeraten, was dir evt. zu viel war und du nimmst es vielleicht auf einer gewissen Ebene als Vergewaltigung wahr (obwohl du selbst "freiwillig" mitgemacht hast).
Da das keine schöne Erfahrung für dich war, kann ich durchaus nachvollziehen, dass du eine Distanz zu dem Thema entwickelt hast (um dich zukünftig vor sowas zu schützen).
Viele haben in ihrer Jugend ähnlich verstörende Erfahrungen gemacht, konnten aber später doch noch ein natürliches Verhältnis zum Thema Sex entwickeln.
Ich denke für dich kommt es jetzt darauf an, dass du jemanden kennen lernst, dem du wirklich vertrauen kannst... dem es nicht nur um Sex, sondern um deine ganze Person geht.
Lass dir Zeit. Spür genau hin, was dein Inneres sagt...und hör auf DICH. Dann kannst du durch bessere Erfahrungen das Schwierige überdecken.
Ds ist schwierig so jemanden zu finden.. aber irgendwann werde ich hoffentlich so jemanden kennenlernen
Ich schaue nicht gerne rückwärts, nur immer wenn ich gerade einen Strich drunter setzen will, passiert etwas neues, was wieder alles aufwirbelt. Ich hab mir schon so oft gedacht, dass ich das hinter mir lassen sollte, aber es geht einfach nicht.