Wann hatte die Fremdenfeindlichkeit ihren Höhepunkt!?

1991/92.

Damals gab es eine "Das-Boot-ist-voll"-Kampagne. In deren Zuge viele Gewaltakte begangen wurden und sich rechtsradikale Splitterparteien gründeten, die sogar knapp parlamentsfähig wurden. Höhepunkt war dies:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_in_Rostock-Lichtenhagen

Damit war auch ein Wendepunkt des Entsetzens erreicht.

Mit heute ist das nicht zu vergleichen, denn es handelt sich um eine steile Spitze der ansonsten berechenbaren Einwanderung und nicht eine lange andauernde Überlastung.

Der damals noch leistungsfähige anerkannte Sozialstaat konnte die Integration bewältigen, ohne dass EInheimische Unterschichten dafür die Zeche bezahlen mussten.

Deshalb blieb der Protest auf die üblichen Verdächtigen rechtsaussen beschränkt und die breite Mehrheit lehnte sie klar ab.

Ab 1998 wurde der soziale Grundrechtsstaat aufgelöst und es hiess seitdem: "so etwas wie Solidarität gibt es nicht und jeder muss für sich selbst sorgen". Das war das Credo der kapitalistischen Sozialstaatszerleger von Thatcher bis Schröder-Fischer.

Seitdem widerspricht es dem Gerechtigkeitsgefühl von immer mehr Menschen, dass sie keinen Anspruch auf Solidarität haben sollen, von aussen Dazu Kommende aber sehr wohl.

Das ist der Grundwiderspruch, aus dem das Feuer dieses Konflikts jetzt brennt, das daher in keiner Weise mit den 90ern vergleichbar ist.

Momentan. Es findet eine so enorme Radikalisierung in der Gesellschaft statt, dass sich konservative von Rechtsextremen kaum mehr unterscheiden lassen und sogar gemeinsame Sache machen- Hand in Hand. Und alles nur wegen ein paar Flüchtlingen und weil sie nicht mit ihren Ängsten umgehen können...

Man kann eigentlich kaum noch von einer Gesellschaft sprechen, das Land ist so tief gespalten wie noch nie.

MfG