Nicht ausgelebt, Beziehung sinnvoll?

9 Antworten

Du denkst zu fest in die Zukunft......eine die niemand voraus sehen kann und wo es auch keine Garantien gibt.

Geniesse lieber die Gegenwart mit ihm, statt dich mit abstrakten Fragen zu quälen.

Er hatte fünf Beziehungen und auch noch einige Gespielinnen.......für dich ist es der erste Partner, da war seine Frage eher darum.....weil er dachte, dass er ja bereits Erfahrungen gesammelt hat und du später eventuell Nachholbedarf hast.

Aber eben auch wenn du nun ganz überzeugt nein sagst......dann stimmt das einfach für den jetzigen Moment......wie das in 10, 15 Jahren aussehen wird kommt dann auch darauf an, wie erfüllt eure Beziehung dann noch ist.

Lasst es einfach offen und habt euch lieb, das ist die beste Voraussetzung, jedenfalls besser als sich Hypothetische Fragen zu stellen und euch damit zu verunsichern.

Hi.

Also mir war es wichtig, dass ich viel gesehen habe und dass ich auch meine "Liste" abgearbeitet habe (den realistischen Teil :D). Man hört ja doch öfter, dann die erste und einzige Liebe dann in der Lebensmitte kriselt. Sprich, es ist wahrscheinlich und nach Wahrscheinlichkeit zu handeln ist weise, wenn man eh nicht in festen Händen ist. Ne potentiell dauerhafte Beziehung hätte ich dafür nicht weggeworfen.

Freunde meiner Eltern kamen mit 15 zusammen (ob das die erste Liebe war, weiß ich nicht. Aber bestimmt die erste Richtige) und die hatten so um die 40 rum echt ne Krise. Auch dieses "Ausgelebt haben" und die Angst, was zu verpassen. War mit Kindern und nem gemeinsamen Betrieb halt auch ein krasses gemeinsames Investment. Aber die haben es hinbekommen und die kommen mir jetzt, mit 60 rum, nicht unzufrieden vor. Im Gegenteil. Waren halt ein zwei schwierige Jahre. Dafür wissen sie jetzt, dass die Beziehung bewährt ist, das vertieft sie. Diese "bei uns lief Alles perfekt"-Paare hatten ja nie ne Feuerprobe, wie wollen die wissen, was die Beziehung aushält?

Ne Freundin von mir hatte mit 23 n Problem, als sie eigentlich schon verlobt war. Und dann deswegen gekündigt. Wobei, das sagt sie jetzt. Die ist so n Modell, das sich die Erinnerung noch mehr zum heutigen Weltbild biegt als der Durchschnitt, und ich kenne den Typ auch nur aus Erzählungen. Und mein Bild von ihm ist nicht so...

Mir war auch noch wichtig, dass ich durch verschiedene Damen lerne, was ich will und was ich brauche. Weil meiner Bescheidenen nach ist ne funktionierende und erfüllende Sexualität ganz wichtig in ner Beziehung. Klar, heutzutage ist es zeitgeistig, da wegzuschauen, "aber sonst passt Alles", nur ewig anlügen kann man sich nicht. Und bei vielen gescheiterten Beziehungen kam mit der Trennungsgrund "unglücklich durch frustrierende Sexualität" plausibler vor als der kommunizierte und mM konstruierte Grund (ich konnte mir mehr besser damit erklären).

Btw, n ONS kann schon was haben. Da hast Du nicht das Vertraute, Sichere, Wärmende einer Liebesbeziehung (und die Gefühldimension sowieso nicht), aber das Neue, Unbekannte bringt Spannung. Bin jetzt auch nicht sooo der Fan von, aber Sex und Liebe sind nicht aneinandergebunden. Wobei Liebessex einfach ne Dimension mehr hat als Spaßsex, und damit unendlich viel mehr ist! Und dann musst Du das geschlechterunterschiedlich sehen. Ist jetzt bei uns n kulturelles Ding, also ausnahmsweise haben die Genderologen mal recht, aber auch die sind tief verwurzelt - denk an nen Mann im Rock, der kein Schotte ist...

Viele machen jetzt halt den Fehler, dass sie n eingeschlafenes Sexleben nicht reparieren und für Spannung und Abwechlung sorgen, sondern dass sie es einfach mit jemand Neuem ausprobieren (wollen). Und es stimmt schon, bis das wieder einschläft, weil man sich n Schema-F erschlafen hat, ist es spannend. Aber langfristig hilft der Austausch des Partners nicht. Und eine Frau, die Richtige, reicht nem Mann. Der braucht nicht mehr. Da muss es halt stimmen, und sie muss auch die anderen Bedürfnisse erfüllen, wegen denen fremd gegangen wird. Aufmerksamkeit, Weiblichkeit, so was. So wie nem Mann eher fremd gegangen wird, wenn er es an Aufmerksamkeit fehlen lässt als wenn er es an Bereitschaft zum Sex fehlen lässt.

Warum gehen Menschen Beziehungen ein, wenn sie sich noch nicht ausgelebt haben? Naja, nimm Dich doch mal an der eigenen Nase - Du willst Dich nicht einfach so, sondern nur in festen Händen ausleben. Ich selber habe lange nicht für die Ewigkeit gesucht. Ich wollte mein erstes Mal auch in festen Händen, aber dass die Dame für immer ist, das hab ich nie gedacht. Bis weit in die 20 rein nicht. Richtig für immer hab ich eigentlich erst gedacht und gesucht, als ich fertig studiert hatte, das Trainee-Programm durch war und ich beruflich angekommen war. Ende 20.

Was ich Dir jetzt raten würde: schmeiß ne gute Beziehung nicht wegen Wahrscheinlichkeiten weg. Wenn Ihr es schafft, dass Ihr bzgl. Sex ne offene Kommunikation und Respekt ggü den Bedürfnissen Eures Partners habt (heißt nicht, dass man Alles mitmachen muss. Heißt aber, dass man Alles ohne Angst und Scham vorschlagen kann), dann kann das wunderbar gut gehen!

Du machst dir da sehr viele Sorgen drum... Ich (20) bin mit meinem Freund (23) in der selben Situation- sprich, er hatte schon einige Sexpartner, während ich nur mit hm Sex hatte. Der Gedanke, dass ich mir irgendwann einen anderen Sexpartner wünschen könnte, ist uns natürlich auch beiden gekommen. Was da hilft, sind ausführliche, ehrliche Gespräche. Sprecht miteinander darüber. Sag ihm, dass du angst davor hast, ihm nicht zu genügen, dann kann er dir vielleicht deine Angst nehmen. du kannst ihm auch beteuern, dass du Sex und Liebe nicht getrennt betrachtest und somit nie auf den Gedanken kommen würdest, mit einem anderen als ihm Sex haben zu wollen. Ich bin mir sicher, dass ihr euch danach besser fühlen werdet. uns haben Gespräche jedenfalls noch immer geholfen, auch wenn es uns noch so unangenehm war, darüber zu sprechen. (wir sind jetzt dann 4 Jahre ein Paar)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sex erst in der Ehe ist biblisch und von Gott gewollt. Alles andere zerstört die Familie und damit den Grundbaustein der Gesellschaft. Es ist absolut richtig, nicht mit vielen Partnern zusammen zu sein, sondern nur mit einem einzigen. Wenn er es ernst mit dir meint solltest du mit ihm darüber reden und er sollte es hinnehmen.

Jakob hat 14 Jahre lang auf seine Rahel gewartet, obwohl er sie schon nach kurzer Zeit heiraten wollte. Nur um dir einen Maßstab zu geben, was möglich ist.


BaalAkharaz  10.06.2020, 17:22

Bin jetzt nicht so bibelfest, aber wie war noch mal der Beziehungsstatus von Jesus und Maria Magdalena - "frag nicht"? "Es ist kompliziert"?

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bjoern407  10.06.2020, 17:34
@BaalAkharaz

Dazu steht nichts geschrieben. Ich glaube, Jesus hat nicht geheiratet, weil er symbolisch der Bräutigam ist, der symbolisch seine Frau, das Volk Gottes/die Christen heiratet. Entsprechend lief auch nichts vor der Ehe, denn das wäre Hurerei gewesen und Jesus hätte nicht die Sünden der Menschen auf sich nehmen können.

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BaalAkharaz  10.06.2020, 18:34
@bjoern407

Also Philippus nennt MM Jesu "Gefährtin" und beschreibt, dass sie sich gerne geküsst haben. Ist halt apokryphisch. Und angeblich soll ne Forscherin gerade an nem gnostischen Fragment sein, das von Hochzeit spricht.

Aber Dein Gleichnis mit dem Bräutigam gefällt mir!

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bjoern407  10.06.2020, 19:16
@BaalAkharaz

Es ist nicht mein Gleichnis.

Matthäus 25

1 Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. 

Gnostik heißt ja soweit ich weiß "Wissen" und wird von der Bibel verdammt. Also die Lehre der Gnostik/Gnosis.

Das Buch der Offenbarung beschreibt auch, was mit denen passieren soll, die der Bibel was zufügen oder wegnehmen.

Also wegen des Gleichnisses der Jungfrauen denke ich nach wie vor nicht, dass Jesus verheiratet war.

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BaalAkharaz  11.06.2020, 18:35
@bjoern407

naja, ich bin da nicht so der Kirchling, was die Apokryphen und die Kanonischen angeht. Wurde ja von den Kirchevätern 350 rum (?) zusammengestellt, da sind ja über 10 Generationen dazwischen. Und so wie die sich gefetzt haben, werden die Sieger das Gedankengut der Verlierer, also wohl auch der Gnostiker, verdammt haben. Nix gegen die Institution der Kirche, aber man muss bei der Quellenkritik mM den Selbsterhaltungstrieb berücksichtigen.

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Midgardian  20.06.2020, 11:10
Sex erst in der Ehe ist biblisch

Ja, biblisch ist es. Sinnvoll ist es nicht.

Es ist absolut richtig, nicht mit vielen Partnern zusammen zu sein, sondern nur mit einem einzigen.

Da ist wieder die simple Schwarz-Weiß-Denke, die für Religionen leider so typisch ist: Viele oder ein einziger. "Wenige" kommt gar nicht vor in dieser Denke. Ich finde es sinnvoller, zu sagen: So wenige Partner wie möglich, aber so viele wie nötig.

Aber auch das ist natürlich nur eine persönliche Meinung. Letztendlich entscheidet es jeder selbst, und keinen Außenstehenden geht es etwas an.

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wieso gehen Menschen Beziehungen ein, wenn sie sich nicht ausgelebt haben, das macht doch dann kein sinn.
  1. Denke ich, dass du über ungelegte Eier gackerst. Du hast bisher nur die Idee, dass er sich vielleicht nicht ausgelebt hat. Auf dieser Basis solltest du nicht anfangen, ihm sinnloses Handeln zu unterstellen (so ein Denken ist keine gute Basis für Vertrauen).
  2. Wenn du immer nur Kurzbeziehungen und ONS hast, weißt du noch gar nicht, wie sich eine langfristige Beziehung anfühlt. Wenn du aber glaubst, dass das vielleicht was für dich sein könnte, kommst du nicht drumrum es auszuprobieren.
glaubt ihr er hat sich ausgelebt ?

Ich habe schon mit dem Begriff "ausleben" ein Problem. Du benutzt diesen Begriff so, als würde "sich ausleben" zwangsweise bedeuten, mit so vielen Frauen wie möglich zu schlafen.

Aber sich ausleben heißt doch eigentlich, sein Leben so zu leben wie man möchte. Und wenn eben die langfristige Beziehung der Lebenswunsch ist, dann bedeutet "sich ausleben" genau das: die langfristige Beziehung führen, die man sich wünscht.

Er meinte er hat Angst, dass ich irgendwann sage, dass ich etwas neues ausprobieren will, und mich ausleben möchte.

Ein vollkommen normaler Gedanke, über den man auf jeden Fall reden sollte. Und soweit du bisher weißt, ist diese seine Angst vollkommen unbegründet, weil dein Wunsch eben die dauerhafte und feste Beziehung ist. Das ist deine Art, dich auszuleben.

Du unterschlägst bisher seine Antwort auf deine Frage, ob die langfristige Beziehung sein Wunsch ist. Oder hast du ihn etwa nicht gefragt, ob er unter "sich ausleben" vielleicht etwas anderes versteht als das, was ihr jetzt miteinander habt?

Das ist die Frage, die du ihm stellen solltest. Und ja, du solltest seiner Antwort vertrauen. Wenn du seinem Wort nicht vertraust, hat eure Beziehung unabhängig vom Sex einen sehr schweren Fehler.