Masturbieren Menschen mit einer Geschlechtsdysphorie auch?

2 Antworten

Die Antwort ist: es gibt eben solche und solche.

Manche verspüren so eine starke Dysphorie, dass sie an manchen Tagen bereits Probleme haben alltägliche Dinge wie das Duschen zu bewältigen, weil sie ihren Körper nicht betrachten möchten. Da kann man sich vorstellen, dass masturbieren erst recht nicht drin ist.

Manchen ist es aber auch möglich, trotz ihrer Dysphorie zu masturbieren. Vielleicht weil sie nicht darauf verzichten wollen, vielleicht weil bei manchen die Dysphorie nicht so extrem ist oder sie einen guten Tag hatten und manche finden auch einfach ihre eigenen Wege und Lösungen Dysphorie & Kontakt zu ihrem Körper unter einen Hut zu bringen.

Dann muss man auch betrachten, dass natürlich die operativen Maßnahmen, aber auch schon die Hormontherapie eine massive Linderung der Dysphorie bedeuten können. Von dem was ich auch von transsexuellen Bekannten höre haben viele nach den oben benannten Maßnahmen festgestellt, dass sie sich nun endlich relativ frei ihn ihrer Sexualität ausleben können.

Dass jeder der masturbiert nicht an Dysphorie leidet und folglich nicht trans ist würde ich nicht sagen. Am Ende des Tages ist Sexualität für die meisten Menschen ein sehr wichtiger Aspekt ihres Lebens, davon sind transsexuelle Menschen nicht ausgeschlossen. Es kommt auf so viele individuelle Faktoren an die sich auch im Laufe des Lebens verändern können, dass kann man einfach nicht verallgemeinern.

Viele schon. Geschlechtsdysphorie ist nicht immer so heftig, dass man sich sofort umbringen will, wenn man daran denkt, was man für einen Körperbau hat. Zum einen ist das von Person zu Person unterschiedlich, zum anderen hat eine Person das an verschiedenen Tagen unterschiedlich schlimm.

Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Transleute eher auf Dinge zurück greifen, bei denen sie sich nicht direkt berühren.
Oder, sie vermeiden bestimmte Dinge. Ich weiß zb von einigen heterosexuellen Transmännern vor allem, dass für sie Penetration das schlimmste überhaupt wäre- aber außen rum geht teilweise.

Naja, und diejenigen, die schon den einen oder anderen Schritt medizinisch gegangen sind, haben es auch einfacher. In sehr vielen Fällen bleibt nach allen gewünschten Schritten absolut keine Geschlechtsdysphorie mehr übrig. Vielleicht mal ein bisschen wegen der Körpergröße oder Schuhgröße, aber man macht Hormontherapien und OPs ja nicht ohne Grund. Die macht man, weil sie der Mehrheit der Leute tatsächlich helfen. Sogar ziemlich gut.

Aufgrund von Masturbation Leute für Nicht-Trans erklären ist kein guter Ansatz. Ich mein, ich würde verstehen, wenn es um einen angeblichen Transmann geht, der erzählt "Meine 'Boy-pussy' ist total sexy, #nondysphoric". Aber nicht um irgendwelche Leute, die eine Libido und Sexfantasien besitzen, und die auch irgendwie ausleben wollen, ohne andere Leute.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin MTL - arbeite also in einem Krankenhauslabor