Kommen Jungfrauen laut Bibel automatisch ins Paradis?

24 Antworten

Nach meiner Ansicht zielt die Fragestellung in eine falsche Richtung, weil ich die Sache mit den Jungfrauen als Gleichnis für geistige Dinge betrachte.

So halte ich es für viel wahrscheinlicher, daß die wirkliche Bedeutung des Begriffs "Jungfrauen" darin liegt, daß es sich um Menschen oder Gruppen handelt, die relativ neu zur Erkenntnis gekommen sind und sich nicht zuvor durch ein wildes Herumhüpfen von Religion zu Religion und Glaubensrichtung zu Glaubensrichtung beschmutz haben (herumgehurt haben).

Das "in den Himmel kommen" interpretiere ich auch etwas anders, zumindest als die wahrscheinlichere Möglichkeit. Ich betrachte es so, daß Menschen in der Weise in den Himmel aufsteigen, indem sie zu dauerhaft bestehenden Vorbildern für eine andere Art Menschen werden, denen es gelungen ist, sich von den irrigen und unheilbringenden Ideologien und Verhaltensweisen zu trennen oder die sich zumindest intensiv um eine solche Trennung bemühen.

Solch alte Schriften wie  Talmud, AT/NT-Bibel oder der viel später entstandene Koran, sind so oft abgeschrieben, interpretiert worden, dass man viele nebensächliche Interpretationen nicht wörtlich nehmen muss.

Besonders die christlichen Religionen präsentieren einen liebenden, verzeihenden Gott; die freiwillige Askese, um Gott zu gefallen, ist keine Erfindung der Christen. 

Der Koran ist aber auch kein Buch für Selbstzerstörung und die Interpretation, nach einem Selbstmord in einen Himmel mit lauter Jungfrauen zu kommen ist auch nur in einigen kranken Männergehirnen (vielleicht am Vorläufer des Stammtischs) entstanden.

Kein Mensch kommt automatisch in den Himmel - er sei wer oder was er will! Mit Jungfräulichkeit hat das gar nichts zu tun. Im Grunde haben wir alle die Hölle verdient, aber weil Gott gnädig ist, hat er einen Weg sich erdacht, der aus einem Sünder einen Heiligen macht, der im Himmel angenommen werden kann, weil er rein, gerecht, geheiligt und gläubig wurde. Und das ist reine Gnade - man kann sich den Himmel nicht verdienen!

Diese Gnade ist der Weg des biblischen Evangeliums von der Vergebung der Sünden durch und in Gottes Sohn Jesus Christus (Johannes 3,16 und 14,6). Wer daran glaubt (Jesu Tod am Kreuz und Auferstehung von den Toten) und es bekennt (um Vergebung bittet) der ist dabei und wird die Ewigkeit im Himmel bei Gott verbringen dürfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – EBTC Internationale Bibelschule Berlin, Autor

Diese Idee muss aus der Zeit stammen, als die "Heiligen" (Priester, Mönche, Nonnen) wegen irgendwelcher merkwürdiger Ideen keine Nachkommen haben durften, was vor einer halbwegs zuverlässigen Empfängnisverhütung nur durch ein Eheverbot durchzusetzen war.

Weil es nur wenige gibt, die ein Leben ohne Sex auf Dauer aushalten, kann man sich an einem Finger abzählen (kein Wortspiel beabsichtigt), was dann als größte Versuchung für die "Heiligkeit" in den Vordergrund trat.

Von da aus ist es nur ein kleiner Schritt, sexuelle Sünden als die einzigen "echten" Sünden zu betrachten - sonst könnte ich mir die Frage nicht erklären.

Aber in der Bibel ist von keinem dieser Punkte etwas zu finden.

Nicht einmal Keuschheit hat in der Bibel unbedingt etwas mit "Jungfräulichkeit" zu tun - dies nur vor der Ehe -, sondern mit Treue (auch gedanklicher) seinem Ehepartner gegenüber.

Im Gegenteil - jemand, der aus Stolz auf Geschlechtsverkehr (und sonstige sexuelle Handlungen) verzichtet und seine in seinen Augen schwächeren und sündigeren Mitmenschen nicht nur verachtet, sondern sich auch berechtigt fühlt, sie als minderwertig zu behandeln, wird dafür in die Hölle kommen, wenn er keine Vergebung hierfür sucht.

Nach der Bibel gibt es nur einen Weg in den Himmel: Der Glaube an Jesus Christus.

Die Bibel lehrt ganz klar: "Dies habe ich euch geschrieben, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, und damit ihr auch weiterhin an den Namen des Sohnes Gottes glaubt" (1. Johannes 5,13).

"Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm" (Johannes 3,36).

"Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16). 

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).