Kann mit jemand die Wettererscheinung "Föhn" mit feucht und trocken adiabatischer Temperaturgradient erklären?
3 Antworten
Auf der Luvseite strömt feuchte Luft gegen das Gebirge. Sie muss aufsteigen und kühlt sich dabei ab, bis die relative Luftfeuchte 100% überschreitet und das überschüssige Wasser abregnet. Auf der Leeseite des Gebirges fällt die Luft wieder ins Tal hinunter und erwärmt sich dabei. Durch das vorherige Abregnen beim Aufstieg ist die Luft nun trockener und erwärmt sich somit stärker, dadurch ist der Föhn wärmer als die feuchte Luft auf der Luvseite (trockene Luft braucht zum Erwärmen weniger Energie).
Vorab: Das Prinzip "Föhn" funktioniert nur mit ausreichend feuchten Luftmassen, letztendlich wird durch den Aufstieg und das Abregnen an den Berghängen latente Energie frei, was den Unterschied zwischen dem feucht und trockenadiabatischen Temperaturgradienten erklärt.
Um den Föhneffekt vollständig zu verstehen muss das Prinzip der latenten Energie und deren Freisetzung beim Föhneffekt verstanden werden. Dazu musst du dir verdeutlichen wie die Feuchtigkeit in die Luft kam.
Durch Sonneneinstrahlung und Wärme also letztendlich Energie, verdunstet Wasser, diese Energie ist allerdings nicht weg sie steckt immer noch in diesen Luftpaketen, man spricht von sogenannter latenter Energie.
Durch den Aufstieg von feuchten Luftmassen erfahren diese in höheren Luftschichten niedrigere atmosphärische Drücke und können sich dadurch ausdehnen. Durch die Ausdehnung kühlen diese Luftmassen ab. Dieser Effekt kommt beim Aufstieg der Luftmassen als Abkühlung zum tragen (das ist die trocken adiabatische Abkühlung mit trockenadiabatischen Temperaturgradienten von -1,0°C pro 100m) und beim Abstieg der Luftmassen genau gegensätzlich als Erwärmung (trocken adiabatische Erwärmung mit trockenadiabatischen Temperaturgradienten von +1,0°C pro 100m)
Die Aufnahmefähigkeit der Luft von Feuchtigkeit ist nicht immer gleich sondern abhängig von deren Temperatur. Wenn die Temperatur weit genug abkühlt erreicht die Luft den sogenannten Tau Punkt, dies ist der Punkt an dem die relative Luftfeuchtigkeit 100% erreicht und Wasser kondensiert. Exakt dies ist der Zeitpunkt an dem die latente Energie frei wird, was sich im feuchtadiabatischen Temperaturgradienten zeigt dieser ist nämlich (je nach Menge der kondensierten Feuchtigkeit) deutlich niedriger, als der trockenadiabatische.
Beispiel:
Luftmassen in Norditalien haben auf 500m ü. NN bereits 100% rel Luftfeuchtigkeit erreicht und steigen auf wir vereinfachen das Ganze und gehen davon aus dass über die kommenden 1000m ein feuchtadiabatische Temperaturgradient von -0,5°C pro 100m Aufstieg anzuwenden ist. die Luftmassen sind also oben (auf 1500 m ü NN) angekommen 5° C kühler als auf 500m. Anschließend steigen sie in Süddeutschland wieder auf 500 m ab, nun erwärmen sie sich also trockenadiabatisch, also mit +1° pro 100 m, dadurch haben sie sich gegenüber der Norditalien um 5° C erwärmt.
hallo,
Der Föhn ist eine Wettererscheinung, die entsteht, wenn Luft auf der windabgewandten Seite eines Gebirges absinkt und sich dabei erwärmt. Wenn die Luft aufsteigt, kühlt sie sich aufgrund des feucht adiabatischen Temperaturgradienten ab, d.h. sie kühlt sich um etwa 1°C pro 100 Meter ab, wenn sie feuchte Luft enthält. Wenn die Luft jedoch auf der windabgewandten Seite des Gebirges absinkt, wird sie trockener, da sich die Lufttemperatur aufgrund des trocken adiabatischen Temperaturgradienten erwärmt, d.h. sie erwärmt sich um etwa 1°C pro 100 Meter.
Dieser Temperaturanstieg führt dazu, dass die relative Luftfeuchtigkeit sinkt, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte Luft. Wenn der Föhnwind dann talwärts bläst, erwärmt er die Luft im Tal, was zu einem raschen Temperaturanstieg und einer deutlichen Absenkung der Luftfeuchtigkeit führt.
hoffe des hilft dir
lg
Naja, die feuchtadiabatische Abkühlung beträgt nur ca. 0,6 °C pro 100 Meter.
Andernfalls wäre das Ganze ja ein Nullsummenspiel.