Ist die Beichte ungültig, wenn man SB verschweigt?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

"Ungültig" wird eine Beichte erst dann, wenn schwere (!) Sünden, für die eine sakramentale Beichte notwendig ist, bewusst (!) verschwiegen werden.

Eine Handlung, innere Haltung oder Unvermögen, was man trotz Bemühen immer wieder nicht auf die Reihe bekommt und worunter man leidet, gehört schon mal nicht zu den schweren Sünden; so man die Sünden überhaupt schon mal kategorisiert. Selbstbefriedigung fällt da in fast allen Fällen auch darunter. Das "Problem" mag für dich gefühlt größer sein, als es für Gott tatsächlich eines ist. Die Sexualität ist einer der stärksten Triebe im Menschen und zeigt uns, welche Natur wir sind: Nur ein Mensch — und kein allmächtiges, gottgleiches Wesen!

Die wirkliche Sünde ist häufig unsere Einstellung, wir "könnten uns im Griff haben" und selbst heilig werden. Es ist besser, sich mit der eigenen Sündhaftigkeit der göttlichen Barmherzigkeit zu überlassen. Ist nicht so leicht, in der Gegenwart Jesu zu "sündigen" mit dem Glauben und der Erfahrung, dass die "Sünde" bereits vergeben ist, bevor sie geschehen ist. Ich sage jetzt nicht, dass du sündigen darfst oder sollst, du sollst dich nur mit deinem Unvermögen ihm überlassen.

Diese Schwäche immer wieder beichten? Nein, ist nicht notwendig — besser deine eigentliche Sünde beichten. Es kann nur sein, dass das dein Beichtvater vielleicht nicht so recht versteht, aber das ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass du deine tatsächlich schwere Sünde beichtest und nicht deine gefühlt schweren Sünden. Je mehr du das lernst, desto mehr wird die Demut dein Begleiter. LG

In der Beichte werden einem die Sünden nachgelassen, vergeben. Es ist notwendig, alle bekannten Sünden zu beichten. Verschweigt man eine Sünde, dann ist die Beichte ungültig. Siehe Joh 20,22-23 u. 1Joh 1,8-9. Etwas anderes ist es, wenn man Sünden vergisst. Erinnert man sich nach der Beichte an bestimmte Sünden, muss man sie bei der nächsten Beichte vortragen.

Auch ich habe mich anfangs wegen gewisser Sünden geschämt, aber das legt sich nach der Zeit, und man erkennt, dass man sich überhaupt nicht zu schämen braucht. Denn auch der beichtvater ist ein Sünder, der daher beichten muss. Und der Beichtvater denkt von einem nicht schlecht. Von daher kannst du alles ohne Sorge beichten.

Kommt drauf an, ob man das als schwere Sünde ansieht.

Lässliche Sünden müssen nicht explizit gebeichtet werden, die "rutschen bei der Beichte mit durch". Übrigens auch beim Empfang der Eucharistie.

Die Abgrenzung zwischen schweren und leichten Sünden ist m.E. ja wischiwaschi. Weiß schon, in einer wichtigen Sache bei vollem Bewusstsein, aber was ist eine "wichtige Sache", das steht in offiziellen Schriften nicht.

In der Beichte soll man grundsätzlich alles sagen und nichts verschweigen. Das gebieten Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit.


fenschel  16.02.2022, 08:59

Steht aber nirgendwo in der hl. Schrift

Ist nur Vereins-Satzung der italienischen Sekte aus Rom

omikron  16.02.2022, 09:34
@fenschel

Ich meine, dass man ehrlich sein soll, und zwar in allem, was man tut, das findet man sehr wohl in der Heiligen Schrift.

fenschel  16.02.2022, 10:29
@omikron

Nee, du sprachst explizit von "der Beichte" - lüge oder verwässer jetzt nicht

omikron  16.02.2022, 11:47
@fenschel

Du meinst also: Man soll überall ehrlich sein, außer in der Beichte?

Ist die Beichte ungültig, wenn man SB verschweigt?

Ist - sofern man die Bibel als Maßstab anseht - vollkommen unwichtig.
Ich weiß, dass dies das römisch-katholische System das einem anders eintrichtern will - aber isso.

Pöse Zungen behaupten sogar, dass diese Art der Beichte streng genommen ein Überbleibsel aus dem Bhaals-Kult ist. Dort sei es aber mehr darum gegangen "geheimdienstlich" herauszufinden, wie da Volk tickt.

Wenn Dich eine Sünde/Schuld belastet, dann bekenne es vor Gott - ein anwesender Priester oder irgendeine Sühne ist nicht notwendig.