Im 1500jh locker zu homosexuellen?

3 Antworten

Wann kam die homophobie

Ein entscheidender Faktor war das Christentum.

Justinian ist einer der bedeutendsten Herrscher der Spätantike. Er stellte Sodomie, und damit auch Homosexualität, unter Todesstrafe:

Mitte des 6. Jahrhunderts verhängte der byzantinische Kaiser Justinian I. in seinen Gesetzesnovellen ein Totalverbot der „widernatürlichen Unzucht“, verwies dabei erstmals auf Sodom und Gomorra

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sodomiterverfolgung

Wegen christlicher Hetze gegen Sodomiter wandelte sich zwischen 1250 und 1300 die Sodomie zu einer Handlung, die fast überall in Europa mit der Todesstrafe belegt wurde.


Eromzak  04.09.2024, 06:13

Ich denke du bist da etwas zu oberflächlich.

Justinian war im gegensatz zu seinen Vorgängern vielen Kriegen ausgesetzt - vorallem sehr großen Konflikten, die Vorgänger hatten eigentlich nur Kriege gegen die Perser und das endete oft in Unentschieden und damit in längerne Friedenszeiten, ansonsten hattest du eher überfallartige Angriffe im Norden o.ä. die aber oft leicht abgewehrt wurden. Also eher regionale Konflikte.

Die Argumentation mit der Religion (übrigens genauso im Islam) ist schlicht vorgeschoben. Wäre es aus überzeugung gewesen hättest du nicht in der Herrschenden Klasse immer wieder homosexualität gehabt - die eben auch nicht verfolgt wurde. Es ging nicht um moral oder den Glauben, der Glaube ist nur ein Kontrollmachnismus für die Bevölkerung und ein moralischer Leitweg. Leitweg aber um das zutun was gut für die Herrschenden ist.

So da Justinian also enormen Problemen ausgesetzt war ist es nur Sinnig die Bevölkerung dazu zu bringen homosexualität nicht zu praktizieren. Für solche Kriege brauchst du Menschen und homosexualität sorgt nicht gerade für mehr Menschen, right? Es ging bei sowas in den allermeisten Fällen nicht um Religion sondern um Wirtschaft, Mannstärke und Kontrolle. Die Religion hat ernsthaft kaum einen der Herrscher interessiert.

Garlond  04.09.2024, 12:37
@Eromzak

Ich kann grade nicht auf alle Punkte eingehen. Aber ein großer Logikbruch ist doch schon die letzte Aussage:

So da Justinian also enormen Problemen ausgesetzt war ist es nur Sinnig die Bevölkerung dazu zu bringen homosexualität nicht zu praktizieren. Für solche Kriege brauchst du Menschen und homosexualität sorgt nicht gerade für mehr Menschen, right?

Tote sorgen auch nicht für mehr Menschen, right?

Sinnvoller wäre es gewesen, die Leute zum Kinderkriege zu verpflichten.

Und natürlich ging es dabei um Kontrolle. Aber die wurde eben mit der Religion begrüdet. Religion ist schon immer ein Machtinstrument gewesen.

Eromzak  04.09.2024, 13:15
@Garlond

Nein die Illusion der Freiheit muss immer gewährt bleiben. Geburtenkontrolle funktioniert in keinem Beispiel in der Weltgeschichte. Weder du musst Kinder kriegen noch du darfst nicht. Endet immer in einer Katastrophe und lassen sich die Leute nicht gefallen.

Also verbietet man Praktiken die Kinder statistisch bringen unter irgendwelchen vorgeschobenen Gründen. Meist Religion manchmal sonstige moralische Vorstellungen und erhöht den gesellschaftlichen Stand von Leuten die viele Kinder haben. Das war völlig unabhängig der Religion und der Kultur immer gleich weil es funktioniert.

Garlond  04.09.2024, 13:25
@Eromzak

Nun China hat das ja ne lange Zeit durchgezogen. So erfolgreich, dass sie glaube ich sogar nun Kindernotstand haben.

Und in Katastrophen endet Unterdrückung ja immer.

Jan2023 
Beitragsersteller
 04.09.2024, 06:47

Ich nahm an das es in den badehäusern jener Zeit offener zu ging auch was Homosexualität betrifft, und die Kreuzritter waren auch schwul daher dachte ich es war offen un im 16 jh kam ne Syphilis Pandemie raus

Kommt drauf an wo du gewohnt hast. Wie religiös das Gebiet war und welche Religion.

Müsstest das also präzisieren.

Homosexualität galt seitens der Kirche als schwere Sünde, wurde aber im Geheimen ausgelebt und nicht zielgerichtet verfolgt.

https://www.petra-schier.de/2022/09/14/gefaehrliche-liebe-homosexualitaet-im-spaeten-mittelalter/


Miniaturwelt  04.09.2024, 07:36

Es wurde nur dann verfolgt, wenn es Öffentlichkeitswirksam zu Konflikten gekommen wäre - z.B. wenn mit der Praxis das klassische Familienbild hinterfragt wurde. Aber da im Mittelalter homosexuelle Menschen trotzdem Ehen oder Beziehungen zu Frauen führten (um eben dem Ideal und der Außendarstellung trotzdem zu entsprechen), gab es auch keine große Verfolgung. Auch wenn es im Einzelnen sicherlich Diskriminierungen gab. Das ist heute aber nicht anders.