Freundin befriedigt sich oft selbst trotz häufigem Sex - Verunsicherung?
Hey Leute,
meine Freundin und ich (27) sind jetzt bald 5 Jahre zusammen.
Zwischendurch lief bei uns im Bett länger gar nichts, weil sie überhaupt keine Lust auf Sex hatte. Vor einem Jahr etwa hat sie dann die Pille abgesetzt, weil sie nicht mehr mit Hormonen verhüten wollte. Vor gut 4 Monaten gab es dann einen richtigen "Wandel" und jetzt hat sie auf einmal extrem viel Lust auf Sex, sodass wir fast täglich miteinander schlafen.
Nicht falsch verstehen... ich freue mich unglaublich darüber, weil diese "Trockenzeit" schon eine gewisse Belastung für unsere Beziehung war. Mir hat es extrem gefehlt.
In den letzten Wochen war es manchmal so, dass wir Sex hatten und sie (meiner Meinung nach) auch gekommen ist und kurz danach habe ich mitbekommen, dass sie sich im Bad noch selbst befriedigt hat. Oder eine andere Situation... am Vorabend hatten wir sogar zwei lange Runden. Danach war ich total am Ende. Am Morgen bin ich dann aufgestanden und sie meinte, dass sie noch müde ist und noch liegen bleiben möchte. Ich bin dann draußen noch an der Tür stehen geblieben und dann hat sie es sich mit dem Dildo wieder selbst gemacht.
Mich verunsichert dieses Verhalten sehr. Habe das Gefühl, dass es ihr mit mir nicht reicht oder sie mir den Orgasmus evtl. nur vortäuscht.
Ich wurde in einer früheren Beziehung schon mal betrogen und dann hat bei mir so eine Art Gedankenkarussell eingesetzt - schlechter Sex, bin nicht genug, sie sucht sich einen anderen, usw... Ich habe mich richtig mies gefühlt und wollte unbedingt, dass sie einen richtig geilen Orgasmus bekommt. Naja und dann hat irgendwie gar nichts mehr funktioniert. Sie meinte dann zwar, dass es überhaupt nicht schlimm ist und wir auch einfach kuscheln können, aber ich habe gemerkt, dass sie sehr geil war und dann habe ich mich noch schlechter gefühlt.
Jetzt kommt noch dazu, dass sie bald für eine Woche mit der Seminargruppe von der Uni weg ist. Deswegen mache ich mir immer noch mehr Druck. Mir macht die Vorstellung Angst, dass sie ständig heiß ist und von mir enttäuscht.
Wie kann ich dieses Gedankenkarussell/diese Angst wieder ablegen? Diese Situation ist deprimierend für mich.
Vielleicht hat von euch jemand Tipps, wenn ihr diese "Fremdgeh-Angst" verstehen könnt.
VG
Dominic
7 Antworten
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Hmm, kommt ganz darauf an wie du zum Thema Sexualität stehst. Je nachdem wie deine persönliche Grundeinstellung ist (anerzogen, erlernt) ist es leicht erklärbar warum deine Freundin offenbar eine andere Einstellung bezüglich Selbstbefriedigung hat als du.
Als allererstes: Das Absetzen der Pille hat einen veränderten Hormonhaushalt bewirkt. Dies war wohl der gewünschte Effekt.
Selbstbefriedigung ist eigentlich etwas total normales, natürliches. Etwas, das so mancher (aufgrunddessen wie er aufwuchs) verteufelt. Selbstbefriedigung dient nicht nur dazu um "mal schnell" Druck abzulassen und Stress abzubauen, es dient auch der eigenen Körperwahrnehmung.
Es ist positiv wenn man sich mit dem eigenen Körper auseinandersetzt, wenn man - vor allem nach einer Hormonumstellung - nach und nach auf diese Art wieder lernt was man mag und wie man etwas mag. Wenn man die Lust an der Lust wieder entdecken kann.
Selbstbefriedigung geht schnell, ist effektiv und zielführend. Ohne viel Aufwand, ohne stundenlanges Vorgeplänkel oder ausziehen. Sozusagen der "schnelle Kick für zwischendurch". Die Hormonausschüttung dadurch wirkt wahre Wunder im Körper. Man ist entspannter, man ist zufrieden, glücklich für den Moment. Mancher ist energiegeladen dadurch, der vorher bestehende Stress ist weg oder es wirkt in dem Moment zumindest viel weniger stressig.
Selbstbefriedigung während einer Beziehung ist auch völlig legitim. So manche Paare müssen sich nicht mal heimlich im Bad einschließen dafür. So manche Paare gehen offen damit um und haben keine Hemmungen diesbezüglich.
Oh und: Selbstbefriedigung, der Wunsch nach einem schnellen Höhepunkt, sagt nichts über die Treue aus.
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Ich finde es gar nicht schlimm, dass sie sich auch selbst befriedigt. Aber dass sie das oft gleich nach dem Sex macht, wirkt für mich schon so als ob es ihr nicht gereicht hätte. Nach dem Orgasmus nimmt das Lustlevel ja sonst meistens ab.
Auf mich macht es den Eindruck als wollte sie mir nicht sagen, dass sie noch nicht gekommen ist. Anders ist diese heimliche Art auch fast nicht zu erklären. Nur weil ich dann nicht mehr kann in dem Moment muss man ja nicht aufhören. Ich mein ich könnte ihr ja dabei auch zuschauen oder auch andere Sachen für sie machen.
Danke auf jeden Fall für deinen Tipp. Wenn ich ehrlich bin merke ich es bei mir selbst, dass sich in meinem Kopf so ein Gedankengang à la - kein Orgasmus = es hat ihr nicht gefallen - tatsächlich festgesetzt hat. Wenn ich schon kurz davor bin und sie aber noch nicht versuche ich immer krampfhaft zu warten. In diesem Punkt wäre es tatsächlich von Vorteil die Einstellung etwas zu lockern. Auf der anderen Seite macht es auch einen Unterschied, ob sie mal nicht kommt oder oft nicht kommt. Dann muss es schon auch an mir und meiner Technik liegen.
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Das Beste wäre, wenn Du mit Ihr darüber offen sprichst. Sag ihr, dass Du das mitbekommen hast und erläutere ihr Deine Ängste und Gefühle diesbezüglich.
Zum einen ist das nicht weiter schlimm, wenn Deine Freundin sich trotz (auch gutem Sex) noch selbst befriedigt, das hat nicht gleich zu bedeuten dass Du ihr nicht genügen würdest.
Aber zum anderen könnte es natürlich sein dass Du recht hast und sie ihren Orgasmus nur vortäuscht und ihn sich daher hinterher selbst holen muss.
Sollte letzteres der Fall sein hilft halt nur reden. Du solltest dann auch nicht eingeschnappt sein oder Dich mies fühlen, sondern lass Dir von ihr zeigen was Du besser oder anders machen könntest.
Oder baut das Spielzeug ins Liebesspiel mit ein, was spräche dagegen dass sie sich mit ihrem Vibrator stimuliert, während Du in ihr bist? Das ist sogar recht anregend. Vielleicht bräuchte sie das sogar, weil sie anders nicht gut kommen kann, traut sich aber nicht es anzusprechen, weil sie Angst hat dann Deine Gefühle oder Deine "Männlichkeit" zu verletzen.
Sprich, das kann alles nur ein voll blödes Missverständnis sein und daher hilft wirklich nur eines: Redet miteinander!
Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, ich bin mit meiner Frau dieses Jahr seit 20 Jahren zusammen und das Geheimnis einer so guten, engen und langen Beziehung ist schlicht und ergreifend sich dem anderen zu öffnen und über Wünsche, Ängste, Vorlieben, Sorgen und so weiter zu sprechen.
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Ich vertrete die Auffassung, dass deine Unsicherheit unbegründet ist. Vielleicht ist deine Freundin in einer sexuell sehr aktiven Phase. Wenn du auf deine Kosten kommst, das Quantum aber deiner Freundin momentan nicht reicht, dann ist es doch besser, sie befriedigt sich selbst, als ginge sie fremd. Vielleicht kannst du auch dein Vorspiel aktivieren, dass sie vielleicht dabei schon erstmals einen Orgasmus bekommt. Wenn ihr schon 5 Jahre ein Paar seid, dürfte es auch darüber eigentlich kein Tabu gebenm.
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Es ist in dem Sinne kein Tabu, aber ich denke nicht, dass sie mir sagen würde, wenn sie es mir nur vortäuscht.
Beim Vorspiel ist sie bisher leider noch nie gekommen.
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Da soll sie dir zeigen, wie sie bei der Selbstbefriedigung kommt, da klappt es auch beim Vorspiel. Die Selbstbefriedigung dient doch schließlich auch dem Erkennen der eigenen Vorlieben.
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Das ist bei uns eben genau das Thema, bei dem sie sich mir nicht sehr öffnet. Ich habe das Gefühl, dass es ihr unangenehm ist mit mir darüber zu sprechen, dass sie es sich selbst macht. Ich würde ja auch sehr gerne mal zuschauen, um zu sehen was ihr gefällt. Sie hält das Vorspiel selbst immer sehr kurz, ich würde es ja auch länger machen. Wenn ich sie lecke oder streichle bleibt sie nur kurz so und will dann gleich "anfangen". Da habe ich mir auch schon manchmal gedacht, dass ihr etwas nicht gefällt. Wir sind vermutlich beide bei diesem Thema sehr unsicher.
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Wenn du dir deswegen wirklich Sorgen machst und den Eindruck bekommst, dass du ihr vielleicht nicht das bieten kannst, was sie sich wünscht, dann müsst ihr unbedingt darüber reden.
Du musst aber sensibel an das Thema herangehen... Auch in einer Beziehung ist die eigene Sexualität ja immernoch etwas sehr persönliches. Sag ihr, dass du Angst hast, sie nicht glücklich machen zu können, und dass du vielleicht sogar befürchtest, sie könnte sich aus Enttäuschung von dir abwenden. Dann wird sie dich schon darüber aufklären, wie der Sachverhalt aus ihrer Sicht ist.
Es kann genauso gut sein (und ist meiner Meinung nach auch sehr wahrscheinlich), dass sie eben einfach ein noch stärkeres Bedürfnis nach Sex hat als du. Und da sie weiß, dass man als Mann nunmal nicht unendlich viele Runden am Stück hinbekommt, und es obendrein weniger aufwendig ist, hilft sie quasi selbst nach. In diesem Fall solltest du das nicht als "Absage" an dich werten... Viele Menschen befriedigen sich selbst, obwohl sie regelmäßig Sex mit dem Partner haben.
Aber es ist trotzdem wichtig, dass ihr darüber redet, bevor es sich für dich zu einer emotionalen Belastung entwickelt.
Alles Gute :)
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Und da sie weiß, dass man als Mann nunmal nicht unendlich viele Runden am Stück hinbekommt, und es obendrein weniger aufwendig ist, hilft sie quasi selbst nach.
Auch wenn ich nicht mehr kann, gäbe es ja noch andere Möglichkeiten gemeinsam weiterzumachen, sodass sie es auch genießen kann. Sie gibt mir mit diesem Verhalten ja gar nicht die Chance für ihren Spaß zu sorgen.
Finde es irritierend, dass sie es sich selbst macht, wenn ich doch da bin. Das spricht schon für die Einstellung "Ich mach es mir lieber selbst, weil ich dann auch sicher komme". Das enttäuscht mich daran.
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Über das hinaus, was hier schon gesagt wurde, wäre natürlich gleichwohl zu bewerten, wie gut du tatsächlich im Bett bist.
Hältst du lang genug durch, um sie zu befriedigen? Oder bist du zu verkrampft, um ihr einen wirklich "geilen Orgasmus" zu schenken? Du schriebst ja, dass es einmal bei dir überhaupt nicht mehr funktionierte...
Aus meiner Erfahrung ist wahrhaft erfüllender Sex, wenn man sieht wie der Partner es genießt. Wenn da nur Verkrampfung ist, dann kannst du dich anstrengen wie du willst. Es bleibt Anstrengung und Arbeit - und das ist abtörnent.
Sex muss immer spielerisch sein, im Prinzip muss man dabei lachen...
Dabei geht es nicht darum, evtl mangelnde Leistungsfähigkeit festzustellen, sondern den Willen zur Verbesserung anzustacheln... Und Möglichkeiten gibt es durchaus...
Schau doch mal hier:
Vlt bist du / seid ihr interessiert daran und könnt nach ihrer Rückkehr gemeinsam üben. Vorab könnt ihr das Buch gemeinsam Lesen und die Basics absolvierst du dann während ihrer Anwesenheit... Eine gemeinsames Projekt... Das bringt Abwechslung und Spaß...
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/9_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Super, danke für den Tipp. Da wäre ich jetzt so gar nicht darauf gekommen. Das kann ich mir viel besser vorstellen, als ein "gezwungenes" Gespräch darüber zu führen.
Klar soll Sex natürlich in erster Linie Spaß machen und spielerisch sein. Aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich gar nicht darauf achte oder darauf hinaus will. Es ist einfach schön und macht mich glücklich, wenn ich sehen kann, dass es ihr gefällt.
Verkrampft bin ich eigentlich nur wenn ich merke, dass ich gleich so weit bin und sie aber noch nicht. Aber da kann ja die Technik aus dem Buch sicher Abhilfe schaffen.
Edit: Thema "Vortäuschen":
Das ist so ein hausgemachtes Problem. So manche Frau wächst damit heran das ihr Sexualpartner erwartet das sie einen Höhepunkt hat. Hat sie keinen, fühlt er sich wie ein Versager und ist enttäuscht, zeigt diese Enttäuschung und schiebt sozusagen ihr den "schwarzen Peter" zu.
Also wächst in ihr die Haltung "Der Mann geht davon aus das ich einen Höhepunkt habe, er wird sicher enttäuscht sein wenn ich keinen habe, also täusche ich einen vor um meine Ruhe zu haben".
So gesehen kann man diesen Teufelskreis nur durchbrechen indem man von Beginn an in diesem Punkt ehrlich ist und nichts vorspielt. Wenn man offen ist und sagt "Nee, das war bisher nix".
Beim Sex gehts doch nicht um die Jagdt nach dem Höhepunkt, oder? Da gehts um so viel mehr.
By the way,... nur weil man vielleicht während des Sexualaktes nicht oder nicht immer kommt, heißt es nicht das der Partner mies ist oder man frigide ist oder so.... Es ist dann einfach nur der Fakt das "es" nicht soooooo ganz reichte in dem Moment. Schiet drauf, das ist kein Beinbruch.
Übrigens, selbst wenn man täglich mehrfach Sex hat kann es vorkommen das man den Wunsch nach einem "schnellen Höhepunkt für zwischendurch" hat. Das ist völlig natürlich und okay. Ganz egal ob man männlich oder weiblich ist