Frau sein (wollen) mit Penis?
wieder ein sehr brisantes Thema, unter dem sich unwissende, hasserfüllte Nachrichten finden lassen werden. ich bin schon sehr gespannt.
ich als selber queere Person habe eine Meinung zu Menschen, die mit männlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen und dann eine Psychotherapie beginnen, Östrogen hinzunehmen und Testosteronblocker, Brüste entwickeln, diese eventuell - wenn sie kleiner als ein A Körbchen sind - vergrößern lassen, sich aber gegen eine Geschlechtsangleichung entscheiden.
wieso habe ich etwas dagegen: nun - was stört sie an ihrem Körper wenn nicht das Offensichtliche: der Penis?
dann frage ich mich nämlich: was denken diese Menschen macht eine Frau zu sein aus? eine Frau hat lange Haare zu haben, was viele dann endlich das erste mal ausprobieren? muss sie (große) Brüste haben? muss sie eiche Haut haben (ein Effekt durch die Hormone)? mein Punkt ist: was glauben trans Frauen/Transfrauen, macht sie zu einer Frau, wenn nicht, dass sie eine Vagina und Vulva operiert bekommen? ich habe das nie verstanden
nochmal deutlich: ich respektiere Menschen, wenn wir in einem respektvollen Umgang miteinander sind. deshalb muss ich sie aber nicht verstehen.
es gibt Frauen mit Mikromastie - sie bilden keine oder kaum sich vom Oberkörper erhebende Brüste aus.
es gibt Frauen mit dem MRKH-Syndrom - sie haben keinen vaginalen Durchgang zu ihrer Gebärmutter, können nicht ovulieren - bis zu einer Operationen
es gibt Frauen mit Hirsutismus - ihre Körper- und Gesichtsbehaarung gilt als übermäßig, maskulin, Grund dafür können Veränderungen ihrer Chromosomen oder ihrer Hormone sein
all das - Brüste, Gebärfähigkeit, Behaarung - sind (gesellschaftlich, körperlich) Aspekte, die über das Frausein oder nicht bestimmen, oder nicht?
ich möchte von euch wissen: könnt ihr mir erklären warum trans Frauen/Transfrauen ihren Penis behalten (wollen)? Die Orgasmusfähigkeit bleibt zumindest OFT erhalten, die operativen Maßnahmen werden immer besser. was also hält diese Menschen bitte an ihrem penis? man sieht ihn durch Kleidungsstücke, sie können immer noch "abspritzen", sie werden steif - das sind DEFINITIV keine weiblichen Eigenschaften. eine Brustlose, behaarte, unfruchtbare cis Frau (mit XX Chromosomen) ist eine Frau, durch und durch.
eine Brustlose, behaarte, unfruchtbare trans Frau/Transfrau (mit XX Chromosomen) ist eine trans Frau/Transfrau, durch und durch.
eine Penis-Person mit Brüsten, langen Haaren, weicher Haut ist keine Frau, IN MEINEN AUGEN
Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen
9 Antworten
Nicht jede trans Person verspürt gegenüber allen Geschlechtsmerkmalen Dysphorie. Daher entscheiden auch nicht alle, jede OP zu machen. Ausserdem sind die Gründe dafür sich gegen die GAOP zu entscheiden sehr individuell. Zum Beispiel sind sie vielleicht zu alt, dürfen die OP aus gesundheitlichen Gründen nicht machen, das Ergebnis stellt sie nicht zufrieden, das Risiko, dass etwas schiefgeht oder sie es in sonst irgendeiner Weise bereuen könnten, und und und. Wie du siehst sind die Gründe sich gegen diese OP zu entscheiden ganz unterschiedlich und ganz individuell.
Du sagst du respektierst trans Personen, sagst dann aber sowas.
eine Penis-Person mit Brüsten, langen Haaren, weicher Haut ist keine Frau, IN MEINEN AUGEN
Nicht ganz richtig, Trans und Dysphorie sind zwei verschiedene Dinge die aber sehr oft Hand in Hand gehen. Wie du sagst sie kann unterschiedlich stark sein, entsprechend kann sie auch so schwach sein, dass die Person eine Angleichung nicht als zwingende Lösung ansieht.
Du sagst halt sie kommen aufgrund der Dysphorie nicht damit klar. Ich hatte nur angefügt, dass es einzelne Fälle gibt die so gut wie keine oder eine schwache Dysphorie haben und der Forderung "Akzeptier dich" körperlich zumindest nachkommen könnten, so lange sie als die Person die sie sind akzeptiert werden. Selbst diese Transmenschen werden aber mit "Dann bist du erst recht keine Frau/Mann" in die Ecke getrieben.
Dass es Transpersonen gibt für die es absolut keinen anderen Weg gibt als wirklichan anzugleichen schließt das nicht aus. Diese können dieser lapidaren Forderung nicht einmal nachkommen, wenn sie danach voll respektiert würden, weil ihre Dysphorie einfach zu stark ist und/oder der Wunsch optisch dem gefühlten Geschlecht zu gleichen zu groß ist.
Transidentität ist halt sehr individuell, auch wenn man im TV, zumindest früher, immer diese Klischee Wege sah.
Wir reden ja auch von dem davor.
"Diese können dieser lapidaren Forderung nicht einmal nachkommen, wenn sie danach voll respektiert würden..."
Das bezieht sich darauf wenn sie ebenso nichts machen würden aber voll als Frau/Mann akzptiert würden. Das würde diesen Personen mit starker Dysphorie nicht genügen.
Ich möchte einmal mit meinen eigenen Erfahrungen, die allerdings aus der anderen Richtung kommen, antworten:
Als Transmann habe ich bisher lediglich die Hormontherapie begonnen und die Brust-Entfernung gehabt. Ich habe mich aus mehreren Gründen bewusst gegen die Reihe von geschlechtsangleichenden OPs entschieden:
- Lange (schmerzhafte) Wartezeiten durch OP-Marathon und Heilungsphasen
- Risikoreiche Eingriffe
- Wer garantiert mir, dass mich das Endergebnis unabdingbar glücklicher macht?
Es handelt sich, sowohl bei Transfrauen als auch bei Transmännern, um schwerwiegende körperliche Eingriffe. Jeder muss für sich abwägen, ob der Leidensdruck oder das Risiko überwiegt. Wenn man mit dem Ist-Zustand (gut) leben kann, sollte man diese OPs nicht bedenkenlos machen.
Nun aber zur Frage, ob eine nicht gewollte OP eine Person weniger Mann/Frau macht:
Meine persönliche Einschätzung ist ganz einfach nein. Ich empfinde mich auch ohne Penis bzw. Penoid als Mann. Ich habe mich auch vor der ersten OP und der Hormonbehandlung als Mann empfunden. Wenn es nicht so wäre, gäbe es schlicht keinen Grund, eine Transition zu beginnen. Und die Intention hinter der Transition war übrigens auch nie der Gedanke: Ich brauche einen Penis, um glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil, es ist meine Identität.
Demnach definiert wohl kaum das Genital das Geschlecht. Viel mehr die Frage, wie wir uns selbst wahrnehmen und erleben, aber auch wie wir im Alltag wahrgenommen werden wollen.
Du bist nach eigenen Aussagen in der Frage selbst eine "queere Person". Um so mehr verwundert es mich, dass du nicht akzeptieren, tolerieren und respektieren kannst, dass Menschen unterschiedlich sind und selbst entscheiden, wie weit sie in der Geschlechtsumwandlung gehen wollen oder nicht. Weder du noch wir sollten oder düften darüber richten, was richtig oder falsch ist. Das muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Wichtig ist nur, dass sie glücklich sind, gleichgültig, mit welcher Figur und mit oder ohne männliche oder weibliche Geschlechtsteile. Alles ist gut und richtig und in dieser Beziehung gibt es kein "Falsch" oder "Richtig".
ich möchte von euch wissen: könnt ihr mir erklären warum trans Frauen/Transfrauen ihren Penis behalten (wollen)?
Erstens wird jeder Mensch eine andere Erklärung haben, zweitens geht es uns nichts an und drittens muss sich niemand vor uns bzw. seinem sozialen Umfeld rechtfertigen und erklären, warum er OPs machen läßt oder nicht oder warum er einen Penis und/oder Brüste hat oder nicht.
Nimm die Menschen so, wie sie sind! Wichtig sind Charakter und Persönlichkeit. Du möchtest auch so toleriert werden, wie du bist, ohne Rechenschaft und Erklärungen über deinen Körper und deine Sexualität abgeben zu müssen.
nö hast du nicht. du hast eine Meinung über mich die verkehrt ist.
Um so mehr verwundert es mich, dass du nicht akzeptieren, tolerieren und respektieren kannst, dass Menschen unterschiedlich sind und selbst entscheiden,
ich dazu oben in der Frage:
nochmal deutlich: ich respektiere Menschen, wenn wir in einem respektvollen Umgang miteinander sind. deshalb muss ich sie aber nicht verstehen.
kannst du lesen? :) ich bin tolerant, akzeptiere und respektiere, verstehe aber nicht alles.
Du mußt auch nicht alles verstehen. Menschen sind so, wie sie sind. Viele Menschen verstehen wahrscheinlich auch nicht alles über dich/von dir. Das ist nun mal so. Sie müssen sich auch nicht erklären oder rechtfertigen. Das möchtest du sicherlich auch nicht.
erklären muss sich niemand aber stell dir vor: dafür ist GF da??? krass oder? um Fragen zu stellen und sich beantworten zu lassen. und alle, die nichts dazu sagen wollen, LASSEN ES EINFACH
Offenkundig willst du gar nicht verstehen, was ich schrieb. Krass, oder?
offenkundig hast du kein Interesse bzw keine Erfahrung mit der Frage, was okay ist, aber du verschwendest trotzdem deine Zeit darauf, krass, oder?
Gähn - das glaubst aber auch nur du. Warum kannst du dich nicht in andere queere Menschen hineinversetzen, wenn du selbst einer bist, wie du behauptest hast? Allmählich zweifle ich daran! Aber egal....
verstehe aber nicht alles
Sehr wahr! Du hast es mit deinen Kommentaren eindeutig bewiesen! Danke!
Ich wünsche dir noch einen wunderschönen 2. Advent!
Du widersprichst dir hiermit aber selbst.
eine Penis-Person mit Brüsten, langen Haaren, weicher Haut ist keine Frau, IN MEINEN AUGEN
Es gibt Transfrauen, die diesen Schritt einfach (noch?) nicht gegangen sind, weil sie Angst vor der Operation haben.
"was glauben trans Frauen/Transfrauen, macht sie zu einer Frau, wenn nicht, dass sie eine Vagina und Vulva operiert bekommen? ich habe das nie verstanden"
Eine trans Frau denkt garnicht sie sei weiblich, sie wünscht sich was anderes zu sein. Eine Transfrau wünscht sich weiblich zu sein und meist wird dies durch das nachahmen weiblicher Eigenschaften verdeutlicht. Dies ist jedoch keinesfalls ein Muss.
Eine OP ist zudem ein gefährlicher Eingriff, vor allem im Intimbereich. Eine Vagina oder Vulva würde eine Transfrau nach der OP eh nicht haben, lediglich einen nach innen verlegten Penis mit verlegter Position der Eichel.
"all das - Brüste, Gebärfähigkeit, Behaarung - sind (gesellschaftlich, körperlich) Aspekte, die über das Frausein oder nicht bestimmen, oder nicht?"
Auf die meisten Säugetiere bezogen wäre die Rolle bei der Vermehrung, die das Lebewesen eigentlich einnehmen würde relevant. Beim Menschen schaut man zudem noch auf Chromosomen, natürlichen Hormonhaushalt, Geschlechtsorgane usw...
Es ist denen einfach vielleicht zu gefährlich, vielleicht sind sie unzufrieden mit dem Ergebnis, wollen es einfach nicht oder haben kein Problem mit ihrem Penis oder denken sich, ob der jetzt nach außen oder innen ist, ist mir egal. Kann viele Gründe geben, das ist deren Entscheidung.
Der Witz ist ja auch man sagt Transpersonen "Lernt doch einfach euch zu akzeptieren" dann kommt da eine Transfrau und sagt "OK, ich bin eine Frau, aber ich komme damit klar, dass mein Körper nicht zu meinen Gefühlen passt" und dann kommt die Aussage "Ja, wenn du noch nicht angeglichen bist, sehe ich dich auch nicht als Frau".
Was wollen einige eigentlich? Es wird Wein gepredigt und am Ende gibt es nicht einmal Wasser.
Wenn man Personen sagt "Akzeptier dich" aber sie nicht akzeptiert ist das scheinheilig. Und dann wundert man sich wenn auch diese Leute am Ende sagen "Ich käme zwar körperlich auch so klar, aber niemand akzeptiert mich, dann mache ich es doch um endlich leben zu dürfen wie ich es möchte."