Ich bin 20. Und was wir damals in der Schule über gesunde Ernährung gelernt haben, ist ja einfach mal ein riesen Unterschied zu dem, was heute von vielen Seiten empfohlen wird.
Wir hatten damals so eine Ernährungspyramide; rot waren Süßigkeiten, Orange war Fleisch, gelb waren Milchprodukte und grün waren Obst und Gemüse. So weit so gut.
Bei uns in der Familie wars dann auch immer recht typisch deutsch. Zum Frühstück trink ich meistens zwei Tassen Kakao, viel mehr brauch ich da nicht. Mittags gibt's meist Kartoffeln, Nudeln oder Reis - jeweils halt mit Beilage, entweder Spinat, Kolräbchen, Brokkoli, Salat, aber auch Apfelbrei und sowas. Oft gibt es z.B. Kartoffelbrei mit Spinat und Fischstäbchen oder Kartoffeln mit Eiern und Quark. Und abends hab ich meist Brot mit Quark oder Käse gegessen und das mit Tomaten, Paprika oder Zwiebeln belegt. Und natürlich auch mal Obst. Und Fleisch gab es meist nur Sonntags.
Und ich bin immer davon ausgegangen, dass das, beruhend auf dem, was wir in der Schule gelernt haben, eine gesunde Ernährung ist. Und in meiner Kindheit hätte noch niemand angezweifelt, dass Kartoffeln mit Spinat ungesund sind.
Aber wenn ich mir anschaue, was heute an gesunder Ernährung empfohlen wird, klappt mir manchmal echt die Kinnlade runter. Das hat ja NICHTS mehr mit dem zu tun, was vor zehn Jahren noch als gesunde Ernährung galt.
Ich habe es bereits in einer anderen Frage geschrieben. Z.B. die Menge an Essen, die man täglich braucht, um genügend Ballaststoffe zu sich zu nehmen, übersteigt vollkommen das, was ich an einem Tag essen kann. Hinzu kommen Empfehlungen zu dem Verzehr von immer mehr Nüssen, Wurzeln oder Samen und immer exotischeren Sachen.
Ich versuche wirklich viel für meine Gesundheit zu tun. Ich trinke keinen Alkohol mehr und versuche mich täglich genug zu bewegen. (Wenn ich z.B. die ganzen Ballaststoffe in mich rein esse, hätt ich kaum noch Zeit, mich zu bewegen). Aber an dieser umfangreichen, vollwertigen Ernährung scheitert es bei mir.
Hat sich denn in der Wissenschaft in den letzten zehn Jahren wirklich so viel verändert, dass man eine gesunde Ernährung von damals heute als ungesund ansehen muss?
Werde ich diese schmerzen jemals los oder bleiben die für immer?