FKK bei der Erziehung von Kindern? Ja/Nein? Warum?
In einer Zeitschrift, habe ich die interessante These gelesen, das FKK positiv in der Kindererziehung sei.
Was haltet ihr von dieser Aussage?
Sollten Kinder mit weniger Körper Scham aufgezogen werden?
Auch wenn mir bewusst ist dass FKK nix mit Sexualität und Vergewaltigungen zu tun hat, so schließt es natürlich nicht aus dass Kinder unter Umständen missbraucht werden.
Wie sollte man dann damit umgehen?
Vielen Dank im voraus für eure Beiträge.
12 Antworten
Für Anhänger von FKK stellt sich diese Frage gar nicht. Sie gehen ganz selbstverständlich damit um und es bedeutet ja nicht, dass man dann die Kinder animiert immer und überall nackt rum zu laufen.
Und selbstverständlich sollten Eltern generell Zuhause völlig natürlich mit Nacktheit umgehen. Da ist nichts verwerfliches dran, wenn das Kind mit der Mutter oder dem Vater in der Badewanne sitzt oder wenn ein Elternteil mal unbekleidet durch die Wohnung rennt.
Natürlich ist dabei auch auf das natürliche Schamgefühl des Kindes Rücksicht zu nehmen. Wenn der 5 jährige noch wie selbstverständlich zusammen mit Mutti in der Badewanne saß, aber mit 7 das nicht mehr möchte, ist das natürlich akzeptieren.
Kar ist aber auch: verklemmte Eltern schaffe oft verklemmte Kinder. Wer selbst Probleme mit Nacktheit hat und seinen Körper nicht zeigen will, vermittelt eben auch oft seinem Kind, dass etwas mit dessen Körper nicht stimmt, wenn man da permanent den peinlich Berührten gibt.
FKK hat damit aber nichts zu tun. Es ist, sagen wir mal, die höchste Form mit sich und seinem Körper im reinen zu sein und keine Scheu zu haben, sich auch vor Fremden nackt zu zeigen. Allerdings passiert das ja an Orten, wo in der Regel alle nackt sind. Und es heißt nicht, nur weil die Eltern begeisterte Anhänger von FKK sind, dass es ihre Kinder später auch sind.
Spätestens im Teeniealter stellt sich ohnehin eine Scham ein und da sollte man das Kind auch nicht zwingen sich nackt zu präsentieren, wenn es das nicht möchte.
Man beobachte mal kleine Kinder, wie wenig es sie interessiert zusammen mit anderen Kindern am Strand nackt zu buddeln. Da kommt dann irgendwann die Erkenntnis, dass das andere Kind irgendwie anders aussieht. Aber wer dann in ein "Iiii, das ist aber unnatürlich" verfällt, der wird seinem Kind kein richtiges Körpergefühl mitgeben.
Die Pubertät verändert den Körper eines Kindes – das Schamhaar wächst und auch die Geschlechtsteile entwickeln sich. Viele Kinder, die bisher selbstverständlich mit ihrer Nacktheit umgegangen sind, werden nun schüchterner. Sie möchten sich nun auch nicht mehr vor den Eltern nackt zeigen und bestehen auf mehr Privatsphäre. Diesen Wunsch sollten Eltern unbedingt respektieren. Geben Sie Ihrem Kind den Raum, den es braucht und gehen auch Sie etwas zurückhaltender mit der eigenen Nacktheit vor dem Kind um, wenn es sich dabei unwohl fühlt.
Und was FKK nun mit möglichem Missbrauch zu tun hat, erschließt sich mir nichts ganz. Wer Kinder missbraucht, der benötigt dafür sicherlich keine FKK Strände oder Urlaubsorte, wo eine ganze Anlage für FKK ausgelegt ist.
Weniger Körperscham ist meines Erachtens gut, die natürliche Scham des Kindes zu respektieren absolut wichtig!
tolle Antwort, Du sprichst mir aus der Seele! Vor allem der Aussage "Es ist, sagen wir mal, die höchste Form mit sich und seinem Körper im reinen zu sein und keine Scheu zu haben, sich auch vor Fremden nackt zu zeigen." kann ich total nachvollziehen.
Allerdings gibt es auch ein natürliches Schamgefühl.
Die Fähigkeit, Scham zu empfinden, gilt als angeboren. Im zwischenmenschlichen Kontakt kommt es zu einer Ausdifferenzierung. Die Anlässe für ein Schamgefühl variieren zwischen sozialisations- und kulturbedingten sowie entsprechend der individuellen Veranlagung und der aktuellen Befindlichkeit. Die Intensität der Empfindung kann sich redensartlich vom „peinlichen Berührtsein“ bis zum „Im-Boden-Versinken“ erstrecken.
Das ist kein Grund, Kinder nicht nudistisch zu erziehen.
Das ist kein Grund, Kinder nicht nudistisch zu erziehen.
? Schrieb ich das irgendwo?
früher war es normal heutzutage ist es verpönnt. Zulange mein junge freiwillig nackt ist kann er n darf er nackt sein wenn er es nicht will dann eben nicht
Ich befürworte eine naturistische Erziehung mit viel FKK. Eventuell auch FKK-Verein. Zuhause nackig sein, wenn die Temperatur es zulässt.
Also mir persönlich hat es nur geholfen, dass meine Eltern mich früh mit zu FKK Stränden genommen haben. Auch wenn es am Anfang etwas komisch ist hat es für mich nur positive Effekte.
Wenn ich sehe, wie verklemmt manche Menschen mit ihrem Körper und Nacktheit aufwachsen, würde ich schon sagen, dass sich das positiv auswirken kann...
Also nicht als Zwang (vor allem im Jugendalter) und nicht unbedingt FKK, aber ein natürliches Verhältnis zum nackten Körper habend.
In meiner Familie war es normal, dass meine Mutter auch mal nackt vom Bad ins Schlafzimmer gegangen ist, oder ähnliches.
Als ich dann auf ein Internat gegangen bin, war es für mich auch anfangs komisch, vor anderen (im Zimmer/Bad) nackt zu sein, aber dann normal: Man wusste eh, wie die anderen nackt aussahen, man lebte eh zusammen und Mobbing betüglich des Aussehens wäre ziemlich undenkbar gewesen... dann eher noch blöde Kommentare weil man sich anders verhält.
Ich bin jetzt kein Freund von FKK, aber es stört mich auch nicht.
Ehrlich gesagt, ist es auch gar nicht so erotisch. Das ist auch, was FKKler selbst sagen: Es ist normal. Ja, man sieht vielleicht auch mal eine Person mit Geschlechtsteil, die man anregend findet, aber im großen und ganzen verliert sich der sexuelle Reiz in der Situation (Tag, alle sind nackt und tun irgendwas, ohne auf ihre Nacktheit zu achten).
Ich würde auch bezweifeln, dass Kinder/Menschen gefährdeter gegenüber Missbrauch sind. Vermuten würde ich eher das Gegenteil: dass in einem FKK-Bereich weniger Sexualverbrecher sind, auch weil sie ja (um nicht aufzufallen) selbst nackt sein müssten... Der meiste Kindesmissbrauch findet aus Machtmotiven statt, begünstigt eher durch geringe Aufklärung von Kindern.
Scham ist immer anerzogen bzw. kulturell bedingt.