Würde die Bereitschaft Straftaten zu begehen sinken, würden wir alte Methoden (Pranger, Todesstrafen, etc.) wieder einführen?

Pranger fände ich gut. Für die ganz Bösen. Todesstrafe allerdings nicht.

Aber leider sind die jungen Leute heutzutage so drauf, dass an den Pranger stellen sie nicht abschrecken würde, im Gegenteil, da gäbe es bestimmt ganz schnell eine Challenge zu.

Nein. Hohe Strafen wirken nicht abschreckend.

Strafen müssen vor allem schnell erfolgen - etwas, was unserem System extrem schwer fällt. Oft laufen Straftäter noch jahrelang frei herum, bis ein Urteil gesprochen wird.

Strafen dürfen nicht vom Rachegedanken geleitet werden, sondern sollen zwei Dinge erfüllen:

1. die Gesellschaft vor weiteren Straftaten schützen
2. den Straftäter, wenn möglich, zu resozialisieren.

Das Strafmaß muß also auch etwas damit zu tun haben, ob eine Wiederholungsgefahr besteht. Im Zweifel muss das dann auch heißen: lebenslang, und zwar buchstäblich.

Einen weiteren Aspekt könnte man noch hinzufügen, der in unserer Rechtsprechung praktisch gar nicht etabliert ist: Wiedergutmachung. Zum Beispiel in Form der Zahlung einer Rente an das Opfer einer Körperverletzung.

Wissenschaftlich und kriminologisch erwiesen: ein Straftaten geht davon aus, dass er nicht erwischt wird. Somit funktioniert die "abschreckende Wirkung" einer Strafandrohung nicht oder nur in extrem seltenen Fällen.

Schauen Sie sich Länder an, in denen die Todesstrafe legal ist

Das würde ja bedeuten, dass sich jemand, bevor er eine Tat begeht, über das mögliche Strafmaß Gedanken macht. Die Pointe ist aber, dass sie wenigsten Straftäter mit einer Verhaftung rechnen.

Anderes Beispiel: Wenn jemand während eines Banküberfalls herumgeballert hat und auf der Flucht ist, wird er erheblich weniger Schwierigkeiten damit haben, weitere Menschen zu erschießen.