Wen mögt ihr lieber, James oder Snape?

Snape 55%
James 45%

11 Stimmen

2 Antworten

James

Aus meiner Sicht haben beide Charaktere extreme Schwächen aufgezeigt und Fehler gemacht. Trotzdem hat James ein paar Sympathiepunkte, die mir bei Snape komplett fehlen.

Das häufigste Argument, was ich höre, wenn es darum geht, dass Snape sympathischer ist, ist das Verhalten von James ihm gegenüber. Das will ich auch gar nicht herunterspielen. Es war einfach abscheulich, wie James nach den ZAG auf Snape losgegangen ist. Man muss allerdings auch berücksichtigen, wir kennen nur sehr kleine Ausschnitte aus dem Konflikt. Zu sagen, James war der böse Mobber, welcher es einfach geil fand, andere zu quälen, während Snape sein unschuldiges Opfer war, ist vor allem eins: Interpretation.
Tatsache ist, wir wissen nicht, wie sich der Konflikt der beiden genau entwickelt hat. Sie waren sich von Anfang an nicht wirklich grün und offensichtlich ist es dann ziemlich eskaliert. Wir wissen aber nicht, ob James es einfach geil fand, Snape zu quälen. Wir wissen auch nicht, ob der Konflikt so einseitig war oder ob Snape vielleicht selbst regelmäßig auf James losgegangen ist, wenn er die Gelegenheit dafür hatte.

Wenn man James schon vorwirft, ein Mobber zu sein, sollte man vielleicht auch nicht unterm Tisch fallen lassen, dass Snape in seiner Schulzeit es ziemlich normal fand, Muggelstämmige als Schlammblut zu bezeichnen. Und zwar schon lange bevor es ihm gegenüber Lily herausgerutscht ist. Regelmäßig andere zu beleidigen ist auch eine Form von Mobbing.
Und auch hier kommt wieder das Problem auf: Wir wissen nur relativ wenig über die Schulzeit der Rumtreiber und Snape. Es sind eben nur kleine Ausschnitte, weshalb es offen bleibt, in wie weit er bei den "Scherzen" von zum Beispiel Mulciber und Avery beteiligt war.

Was man ebenfalls nicht vergessen sollte, ist, dass James definitiv mehr als nur der böse Mobber von Snape war. Er war für viele anderen Menschen einfach ein guter Freund. Er wurde für Remus ein unregistrierter Animagus und nahm Sirius bei sich auf, als er nicht wusste, wohin er gehen soll.

Bei Snape fehlt mir der Moment, an dem ich das Gefühl bekam, er tut gerade von sich aus etwas Gutes. Eigentlich ging dort immer ein Befehl von Dumbledore voraus. Nicht einmal bei Lilys Rettung konnte er einfach mal der Gute sein: Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er einfach Harry dem dunklen Lord ausgeliefert, damit seine "große Liebe" leben kann. Was sie davon gehalten hätte, war ihm vollkommen egal.

Hinzu kommt noch, dass James vor allem sein Verhalten als Jugendlicher vorgeworfen wird. Natürlich starb er auch sehr früh. Trotzdem ist man als Fünfzehnjähriger ein anderer Mensch als mit zwanzig. Wir wissen nicht, ob er sich nun so sehr zum guten gewandelt hat, dass Lily ihn mochte, oder Lily seine Fehler einfach irgendwann egal wurden. Es gibt aber eben Interpretationsspielraum, dass er sich gebessert hat.
Ein solcher Spielraum fehlt bei Snape. Wir wissen, er hat aus seiner eigenen Schulzeit nichts gelernt. Anstelle sich selbst zu reflektieren, quält er Jahr für Jahr die Schüler. Schüler, die nichts für all die Dinge können, die damals geschehen sind. Wenn er wirklich von den Gryffindors schlimm gemobbt wurde, ist es zwar irgendwie verständlich, dass er jetzt einen Groll dieses Haus hegt, aber es rechtfertigt nicht sein Verhalten. Er ist Erwachsen. Er könnte sich Hilfe suchen, um endlich die Ereignisse seiner Vergangenheit zu verarbeiten und auch mal die Besessenheit von Lily Evans abzulegen. Er müsste auch nicht Lehrer in Hogwarts bleiben. Jedenfalls kann ich mich an keine Stelle im Buch erinnern, in der etwas Gegenteiliges behauptet wird.

Daher mag ich James menschlich gesehen lieber. Wenn ich mit ihnen in Hogwarts gewesen wäre, hätte ich mich lieber mit ihm als mit Snape angefreundet und auch später hätte ich keine Lust gehabt, Zeit mit Snape zu verbringen.

Snape ist für mich aber trotzdem einer der besten Charaktere in der Reihe, einfach weil er eben so dunkel und verdreht ist.


Loka95  16.09.2024, 14:08
Wir wissen aber nicht, ob James es einfach geil fand, Snape zu quälen.

Naja, warum sonst geht man tagtäglich auf jemanden los und stellt ihn vor der gesamten Schule aufs grausamste bloß?

Wir wissen auch nicht, ob der Konflikt so einseitig war oder ob Snape vielleicht selbst regelmäßig auf James losgegangen ist, wenn er die Gelegenheit dafür hatte.

Tatsächlich wurde erwähnt, dass Snape sich auch stets rächte. Dennoch waren es vier gegen einen und James und co überschritten jede Grenze.

dass Snape in seiner Schulzeit es ziemlich normal fand, Muggelstämmige als Schlammblut zu bezeichnen.

Das steht meines Wissens nach nirgendwo.

dass James definitiv mehr als nur der böse Mobber von Snape war. Er war für viele anderen Menschen einfach ein guter Freund.

Snape doch auch. Für Lucius, Narzissa, McGonagall, Dumbledore, ... Draco, falls man das Patenkind dazu zählen kann.

Er wurde für Remus ein unregistrierter Animagus

Er liebte es jedoch eh Regeln zu brechen, daher ist die Frage, tat er es für Remus, war es ein Opfer? Oder fand er es einfach eine grandiose Sache?

und nahm Sirius bei sich auf, als er nicht wusste, wohin er gehen soll.

Für einen Sommer. Und seine Eltern waren reich, also war es kein Opfer. Ganz ehrlich, wer fände es schlimm, seinen besten Freund einen Sommer lang bei sich wohnen zu haben?

Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er einfach Harry dem dunklen Lord ausgeliefert, damit seine "große Liebe" leben kann.

Man muss bedenken, dass er so rational war zu erkennen, dass Harry so oder so dem Tod geweiht war. Klar ist es absolut dämlich anzunehmen, dass Lily ihr Kind einfach zurücklassen würde. Dennoch: Wer würde nicht das Leben einer geliebten Person über das von völlig Fremden stellen? So blöd es ist, das ist menschlich.

Trotzdem ist man als Fünfzehnjähriger ein anderer Mensch als mit zwanzig.

Das Argument finde ich ehrlich gesagt sehr unschön, denn auch als Teenager weiß man genau was richtig und was falsch ist und was man anderen antut. Ja, viele wachsen dann da heraus, dennoch bleibt es, dass sie bewusst Entscheidungen trafen.

Wir wissen nicht, ob er sich nun so sehr zum guten gewandelt hat, dass Lily ihn mochte, oder Lily seine Fehler einfach irgendwann egal wurden.

Laut Remus wurde James etwas vernünftiger, hat aber vor allem einfach nicht mehr direkt vor Lily seine bösartigen Seiten gezeigt, sondern eher heimlich weitergemacht. Es hat sicherlich auch geholfen, dass die Freundschaft zwischen Lily und Snape passé war und er somit "gewonnen" hatte.

Anstelle sich selbst zu reflektieren, quält er Jahr für Jahr die Schüler. Schüler, die nichts für all die Dinge können, die damals geschehen sind.

Stimmt absolut, ich wollte nur anmerken, dass wir nicht wissen ob er nur in Harrys Klasse so "extrem" war oder in jeder.

Er müsste auch nicht Lehrer in Hogwarts bleiben.

Dumbledore hatte ihn im Auge und nah bei Harry behalten wollen und dann musste Snape ja auch den Doppelspion spielen.

Dakaria21  16.09.2024, 15:37
@Loka95
Naja, warum sonst geht man tagtäglich auf jemanden los und stellt ihn vor der gesamten Schule aufs grausamste bloß?

Wir wissen nicht, ob es tagtäglich war. Ansonsten habe ich dir in meinem Kommentar unter deiner Antwort einige Möglichkeiten genannt, wie es zu der Eskalation eventuell gekommen sein könnte. James muss nicht alleine daran schuld gewesen sein.

Tatsächlich wurde erwähnt, dass Snape sich auch stets rächte. Dennoch waren es vier gegen einen und James und co überschritten jede Grenze.

Dass seine Rache erwähnt wurde, habe ich tatsächlich nicht mehr im Kopf gehabt und habe noch einmal die Szene nachgelesen. Tatsächlich steht dort, dass James eine Zeit lang Leute aus Spaß verhext hat. Auch hier ist natürlich Interpretationsspielraum, wie schlimm das wohl immer eskaliert ist. Es macht ja durchaus einen Unterschied, ob es nun Schulstreiche waren, die vielleicht auch die Opfer oft genug lustig fanden oder schlimmere Dinge.
Snape war aber etwas "Besonderes" und hat ebenfalls keine Gelegenheit ausgelassen, James zu verfluchen. Es war also wohl sehr gegenseitig. Ob er die Grenzen besser eingehalten hat, können wir einfach nicht wissen.

Das steht meines Wissens nach nirgendwo.

Da ich noch die Stelle genannt habe: Harry Potter Band 7, Die Geschichte des Prinzen.

Snape doch auch. Für Lucius, Narzissa, McGonagall, Dumbledore, ... Draco, falls man das Patenkind dazu zählen kann.

Also wie gut er mit McGonagall und Dumbledore befreundet war, finde ich wieder sehr fraglich, um es mal vorsichtig auszudrücken. Auf die Beziehung von McGonagall und ihm wurde nie so genau eingegangen und von der mit Dumbledore kriegt man eher toxische Züge mit: Snape will Lily retten und verkauft sich an den Schulleiter, der ihn danach wie eine Schachfigur herumschiebt. Also Freundschaft sieht für mich anders aus.
Und auch in Bezug auf Lucius und Narzissa finde ich die Behauptung schwierig. Am Ende verrät und verkauft er die Todesser dafür, dass er Lily retten kann.

Er liebte es jedoch eh Regeln zu brechen, daher ist die Frage, tat er es für Remus, war es ein Opfer? Oder fand er es einfach eine grandiose Sache?

Im Buch begründete Sirius ihre Entscheidung damit, dass sie Remus an Vollmond beistehen wollten. Also ja, ich gehe jetzt erstmal davon aus, es war in erster Linie für ihn. Auch wenn sie generell mal gerne über die Strenge geschlagen haben. Mal abgesehen ist es ein Unterschied, Nachsitzen zu riskieren oder gegen ein Gesetz zu verstoßen.

Für einen Sommer. Und seine Eltern waren reich, also war es kein Opfer. Ganz ehrlich, wer fände es schlimm, seinen besten Freund einen Sommer lang bei sich wohnen zu haben?

Um Sirius zittieren: "Deine Großeltern haben sich wirklich gut verhalten; sie haben mich gleichsam als zweiten Sohn adoptiert." Die Beziehung von Sirius und den Potters war also deutlich tiefgründiger, als "ein Schulfreund übernachtet ein paar Tage bei James."

Wer würde nicht das Leben einer geliebten Person über das von völlig Fremden stellen? So blöd es ist, das ist menschlich.

Rational wäre es auch gewesen, Lily zu warnen, anstelle anzubieten, ihren Sohn zu opfern.

Das Argument finde ich ehrlich gesagt sehr unschön, denn auch als Teenager weiß man genau was richtig und was falsch ist und was man anderen antut. Ja, viele wachsen dann da heraus, dennoch bleibt es, dass sie bewusst Entscheidungen trafen.

Das wollte ich damit auch gar nicht bestreiten. Beide Parteien haben sich als Teenager absolut falsch verhalten und müssen sich dafür an die eigene Nase fassen. Es ging mir darum, zu sagen, dass bei James eben Interpretationsraum für eine positive Entwicklung ist und bei Snape eben nicht wirklich.

Laut Remus wurde James etwas vernünftiger, hat aber vor allem einfach nicht mehr direkt vor Lily seine bösartigen Seiten gezeigt, sondern eher heimlich weitergemacht. Es hat sicherlich auch geholfen, dass die Freundschaft zwischen Lily und Snape passé war und er somit "gewonnen" hatte.

Jup, da hast du recht. Aber auch hier muss man bedenken, dass Snape mit seinen eigenen Flüchen sehr viel dazu beigetragen, dass es weiterging. Er war nicht nur Opfer, sondern genauso selber der Täter. Man kann es eben nicht nur einer Seite vorwerfen.

Sirius erwähnt in der Szene übrigens selbst, dass sie Idioten waren. Die Einsicht kann James ja durchaus auch mit 19 gekommen sein, wo er und Snape sich nicht mehr ständig mit Flüchen beworfen haben. Darum ging es mir.

Stimmt absolut, ich wollte nur anmerken, dass wir nicht wissen ob er nur in Harrys Klasse so "extrem" war oder in jeder.

Stimmt.

Dumbledore hatte ihn im Auge und nah bei Harry behalten wollen und dann musste Snape ja auch den Doppelspion spielen.

Dazu würde ich mal auf meinen anderen Kommentar verweisen.

Loka95  16.09.2024, 19:19
@Dakaria21
Um Sirius zittieren: "Deine Großeltern haben sich wirklich gut verhalten; sie haben mich gleichsam als zweiten Sohn adoptiert." Die Beziehung von Sirius und den Potters war also deutlich tiefgründiger, als "ein Schulfreund übernachtet ein paar Tage bei James."

Aber das ist die "Leistung" der Eltern von James. Und wie gesagt, jemanden aufzunehmen, den man als Wunsch-Bruder sieht, ist nicht gerade ein Opfer, bzw etwas, das für einen tollen Charakter steht.

Rational wäre es auch gewesen, Lily zu warnen, anstelle anzubieten, ihren Sohn zu opfern.

Guter Punkt, vielleicht wusste er nicht wo er Lily finden kann? Aber darüber hab ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht. Eine spannende Frage.

.

Ich finde es übrigens sehr schön wie wir darüber diskutieren können, ich liebe den Austausch mit Leuten, die sich wirklich auskennen mit der Thematik.

Dakaria21  17.09.2024, 07:41
@Loka95
Aber das ist die "Leistung" der Eltern von James. Und wie gesagt, jemanden aufzunehmen, den man als Wunsch-Bruder sieht, ist nicht gerade ein Opfer, bzw etwas, das für einen tollen Charakter steht.

Du hast natürlich recht, dass es da auch erstmal um James Eltern geht. Trotzdem muss James es zumindest akzeptiert haben, was ich eben nicht als selbstverständlich ansehe. Natürlich ist es einfacher jemand den man mag, als neues Geschwisterkind zu akzeptieren. Snape hätte James sicherlich nicht als neuen Bruder gewollt.

Ich habe die beiden Beispiele auch nicht aufgezählt, weil ich der Meinung war, James hätte so viel für seine Freunde geopfert, sondern um zu erklären, dass man seinen Charakter nicht auf den des Mobbers reduzieren kann. Er war nicht nur ein fieser Mobber, sondern hatte eben in Bezug auf seine Freunde eine sehr liebevolle Seite.

So wie du in Diskussionen schon oft mitbekommen hast, dass er zum Held gemacht wurde, lese ich eben auch sehr oft das genaue Gegenteil: Snape ist erst das Opfer von James und dann der Held der Geschichte (gerade die Leute, die nur die Filme kennen, kriegen ja sein Mobbing von Schülern nur am Rande mit) und James ist der Idiot, der ihn erst um den Verstand mobbt und sich dann auch noch unverdient das Mädchen schnappt.

Am Ende haben aber eben beide ziemlich große Fehler gemacht, die man nicht einfach wegignorieren kann und beide hatten auch ihre guten Seiten. James hat für mich aber den Vorteil, dass ich dort eher einen guten Kern sehe und vor allem das Potenzial für eine gute Entwicklung, während Snape es nie wirklich geschafft hat, seine dunkle Seite zu überwinden.

Loka95  17.09.2024, 08:31
@Dakaria21
hätte James sicherlich nicht als neuen Bruder gewollt.

Oh Gott, allein die Vorstellung ... 😳 Das hätte wohl Mord und Totschlag gegeben.

Er war nicht nur ein fieser Mobber, sondern hatte eben in Bezug auf seine Freunde eine sehr liebevolle Seite.

Natürlich, niemand ist so eindimensional, jeder hat gute wie schlechte Seiten.

Allerdings fällt mir gerade ein, dass er Peter gegenüber nicht so nett war, finde ich ... Aber es ist natürlich auch die Frage ob es ein richtiger Freund war oder ob sie ihn einfach nicht ausschließen wollten, da er mit in ihrem Schlafsaal wohnte.

Am Ende haben aber eben beide ziemlich große Fehler gemacht, die man nicht einfach wegignorieren kann und beide hatten auch ihre guten Seiten.

Zum Glück. Wer will schon Mary Sues / Gary Stues? 😄 Ich finde es gut, dass man an den Personen gut sehen kann, dass Mobber auch sich bessern können und welche Folgen Mobbing hat, bzw warum jemand so wird wie er ist.

während Snape es nie wirklich geschafft hat, seine dunkle Seite zu überwinden.

Hm, eine dunkle Seite hat jeder, aber ich finde Snape hat gewaltige Fortschritte gemacht, bzw sich da wo der Charakter wirklich auf dem Prüfstein steht, sich gut entschieden hat.

Meistens ist es ja eher umgekehrt: Man wirkt im Alltag freundlich, doch hinter geschlossenen Türen zeigt man seine schlechten Seiten. Deshalb finde ich Snape faszinierend, weil er allen anderen gegenüber seine schlechten Seiten zeigt, während er seine guten Seiten versteckt und da auslebt, wo es niemand mitbekommt.

Auch in gefährlichen Situationen beugt man sich meistens eher, um heil rauszukommen, während Snape genau dann Stärke zeigt und für das Richtige einsteht.

Dakaria21  17.09.2024, 09:41
@Loka95
Allerdings fällt mir gerade ein, dass er Peter gegenüber nicht so nett war, finde ich ... Aber es ist natürlich auch die Frage ob es ein richtiger Freund war oder ob sie ihn einfach nicht ausschließen wollten, da er mit in ihrem Schlafsaal wohnte.

Da habe ich jetzt keine genaue Szene im Kopf, wo ich das bestätigen könnte. Ich fand, man hat bei der ZAG-Szene gemerkt, dass er nicht wirklich in die Gruppe gepasst hat, weil er sich eben wie ein Maskottchen verhält, aber ansonsten ... Also unhöflich fand ich James dort nicht.

Zum Glück. Wer will schon Mary Sues / Gary Stues?

Ich hoffe niemand.

Hm, eine dunkle Seite hat jeder, aber ich finde Snape hat gewaltige Fortschritte gemacht, bzw sich da wo der Charakter wirklich auf dem Prüfstein steht, sich gut entschieden hat.
Meistens ist es ja eher umgekehrt: Man wirkt im Alltag freundlich, doch hinter geschlossenen Türen zeigt man seine schlechten Seiten. Deshalb finde ich Snape faszinierend, weil er allen anderen gegenüber seine schlechten Seiten zeigt, während er seine guten Seiten versteckt und da auslebt, wo es niemand mitbekommt.
Auch in gefährlichen Situationen beugt man sich meistens eher, um heil rauszukommen, während Snape genau dann Stärke zeigt und für das Richtige einsteht.

Natürlich hat die jeder. Es gibt niemanden, wo der moralische Kompass immer nach Norden zeigt und das verlangt auch keiner. Wie schon festgestellt: Mary Sues sind langweilig.

Snape hat sich durchaus in die richtige Richtung entwickelt, aber er hatte noch einen weiten Weg vor sich. Er hat einen guten Kern und hat sich auch oft gut entschieden, aber sein moralischer Kompass war für mich bis zum Ende mehr als ein bisschen durcheinander. Der zeigte nach Westen und Osten, hat manchmal auch ein wenig nach Norden gedriftet, nur um dann wieder auf Süden zu stehen.

Aber wie gesagt: Ich habe es halt auch so wahrgenommen, dass Dumbledore ihm eigentlich ständig befehlen muss, das Richtige zu tun, obwohl Dumbledore auch schon einen sehr fragwürdigen moralischen Kompass hat. Du hast es eben eher so wahrgenommen, als wäre es auch mehr von Snape gekommen und siehst ihn insgesamt mehr in der Opferrolle als ich.

Wenn jemand so seine dunkle Seite nach außen hin zeigt, macht ihn das für mich zu einem wirklich faszinierenden Charakter, aber man kann halt nicht sonderlich viel Sympathie von mir erwarten. Ich verstehe rational, warum Snape sich so verhält und liebe ihn als Buchfigur. Menschlich finde ich ihn trotzdem abstoßend und würde nichts mit ihm zu tun haben wollen. Da kommt dann halt einfach durch, dass ich rational Verständnis für sein Verhalten habe, emotional aber eben nicht. Bei James sehe ich eben eher Sympathiepunkte, die dann je nach Auffüllen der Lücken mehr oder weniger überschattet werden.

Loka95  17.09.2024, 16:36
@Dakaria21
aber sein moralischer Kompass war für mich bis zum Ende mehr als ein bisschen durcheinander. Der zeigte nach Westen und Osten, hat manchmal auch ein wenig nach Norden gedriftet, nur um dann wieder auf Süden zu stehen.

Ein guter Vergleich 😄 Sehr passend.

Aber wie gesagt: Ich habe es halt auch so wahrgenommen, dass Dumbledore ihm eigentlich ständig befehlen muss, das Richtige zu tun, obwohl Dumbledore auch schon einen sehr fragwürdigen moralischen Kompass hat.

Ich sehe es eher so, dass Dumbledore ein Großteil des Problems war, weil er Snapes schlechte Eigenschaften förderte und bewusst von einem kaputten Mann immer wieder grausame Dinge verlangte, die ihn immer weiter seelisch zerstörten.

Ich verstehe rational, warum Snape sich so verhält und liebe ihn als Buchfigur. Menschlich finde ich ihn trotzdem abstoßend und würde nichts mit ihm zu tun haben wollen.

Würde ich ihm begegnen, würde ich ihn auch nicht ausstehen können. James allerdings ebenso wenig. Es ist nur die Tiefe des Charakters, die mich so fesselt. Ich verstehe sein Verhalten, heiße es aber deswegen nicht gut.

Dakaria21  17.09.2024, 18:18
@Loka95
Ich sehe es eher so, dass Dumbledore ein Großteil des Problems war, weil er Snapes schlechte Eigenschaften förderte und bewusst von einem kaputten Mann immer wieder grausame Dinge verlangte, die ihn immer weiter seelisch zerstörten.

Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Dumbledore und sein "Schachspiel" mit den Menschen um sich herum wird Snape sicherlich nicht dabei geholfen haben, seinen eigenen moralischen Kompass zu norden. Am Ende ist davon aber halt das Ergebnis, dass Snapes Kompass so durcheinander ist, dass er Dumbledore braucht.

James allerdings ebenso wenig.

Das kann ich verstehen. Sicher wäre ich mir auch nicht. Ich sehe da zwar die Sympathiepunkte, aber das Mobbing ist für mich auch ein sehr großer Antipathiepunkt. Es kommt eben darauf an, wie man die Lücken füllt und wann ich ihn kennenlerne. Nach der Schulzeit sehe ich die Chancen da sehr viel größer als während seiner Schulzeit.

Bei Snape sehe ich aber eben gar keine Chance, weshalb für mich die Antwort beim Mögen im Sinne von Sympathie (und in die Richtung haben wir ja beide argumentiert), James sein muss.

Ich kann aber sehr gut verstehen, warum du es anders siehst.

Snape

Ich mag keine Mobber. Snape verhält sich später zwar auch nicht korrekt, aber wegen psychischer Probleme, nicht weil er es einfach geil findet andere niederzutreten.

Woher ich das weiß:Hobby – Life is a struggle, when you're a muggle 🐍

LinkIsaac 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 08:02

Weiß ich ja nicht. Er hat die Kinder denen er etwas hätte beibringen sollen schon sehr scheiße behandelt. Zum Beispiel hat er gedroht Nevilles Kröte zu vergiften und hat Hermine regelmäßig beleidigt. Schon bei der ersten Stunde hat er Harry versucht fertig zu machen, nur weil er existiert hat.
Also ein Mobber war Snape definitiv auch.

Loka95  16.09.2024, 08:22
@LinkIsaac

Auch, ja. Aber er wurde gezwungen den Job zu machen und verhält sich so, weil er Jahrelang massiv gelitten hat unter Gryffindors und James besonders. Das macht sein Verhalten nicht in Ordnung, aber nachvollziehbar.

Bei James hingegen ... er mobbt aus purer Freude daran, findet es einfach so, völlig ohne Grund, geil andere zu demütigen.

LinkIsaac 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 09:25
@Loka95

Also wenn es nur ums mobben geht finde ich eher beide gleich schlimm. Aber zumindest hat James nicht unter Voldemort gedient und Menschen getötet.

Loka95  16.09.2024, 09:34
@LinkIsaac

Es steht nicht fest, ob Snape jemanden getötet hat und Snape beschützt auch unzählige Menschen.

Dakaria21  16.09.2024, 11:14
@Loka95

Du hast zwar recht, dass wir nicht wissen, ob Snape jemanden getötet hat, aber er wird kein hochrangiger Todesser geworden sein, indem er Muffins für Versammlungen gebacken hat. Er wird sich in irgendeiner Form die Hände schmutzig gemacht haben. Als er die Prophezeiung von Sybill Trelawney weitererzählt hat, war es ihm sicherlich bewusst, dass er damit das Todesurteil einer Familie unterschreibt.

Davor hat er übrigens auch schon Muggelstämmige als Schlammblut bezeichnet und betitelte das laut Lily bösartige Verhalten seiner Freunde als "Scherz". Natürlich wissen wir nicht, was sie genau mit Mary Macdonald anstellen wollten, aber sie wurde bestimmt nicht nur als Schlammblut bezeichnet. Das finde ich persönlich auch ziemlich ekelhaft.

Und zu den beschützten Menschen: Mir fällt kein Beispiel ein, bei dem Snape einfach mal von sich aus das Richtige getan hat. Es steht eigentlich immer Dumbledore neben ihm und verlangt es: Das war so bei Harry, das war so bei Draco, das war so bei den Schülern von Hogwarts. Überall gab es vorher ein Gespräch mit Dumbledore, der genau darum gebeten hat. Die einzige Person, die er mal von sich aus "beschützen" wollte, war Lily. Und das Wort zu verwenden, wenn man ihren Sohn gegen ihr Leben tauschen will, finde ich persönlich ziemlich makaber.

Und deine Anmerkung, dass etwas nicht feststeht, gilt übrigens auch für dich. Du führst sehr viele Dinge gegen James und für Snape an, die in den Büchern nie bestätigt wurden.
Du unterstellst, dass James es einfach geil fand, andere zu demütigen. Das hört sich so an, als wären damit mehr als Snape gemeint. Wir kennen aber nur die Szene nach den ZAG zwischen ihnen beiden. Wir wissen also nicht, wie der Konflikt der beiden genau entstanden und vor allem so eskaliert ist. Vielleicht war James der ekelhafte Mobber, als den du seine Figur interpretierst. Vielleicht sind aber auch einfach nur zwei verknallte Jugendliche bei jeder Gelegenheit aufeinander losgegangen, um sich vor ihrer Liebsten aufzuspielen. Vielleicht hat auch Snape mit seiner Freundesgruppe angefangen, die Rumtreiber zu attackieren, weil sie Blutsverräter waren und diese haben dann angefangen sich zu rächen. Vielleicht sah James es als Retoure für das Quälen von Muggelstämmigen durch Snape und seine Freunde. Es gibt so viele Möglichkeiten, die zwar niemals James verhalten rechtfertigen, aber teilweise verständlicher machen. Am Ende wissen wir es einfach nicht.
Ebenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass jemals gesagt wurde, Snape quält seine Schüler nur, weil er selbst psychisch krank ist. Und selbst wenn, hätte er nach dem Krieg elf Jahre Zeit gehabt, endlich mal eine Therapie anzufangen, um mit dem ganzen Mist in seinem Leben fertig zu werden.
Ich kann mich auch an keine Szene erinnern, in der Snape verboten wurde, seinen Job als Lehrer aufzugeben bzw. er dazu gezwungen wurde, überhaupt einer zu werden.

LinkIsaac 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 13:21
@Dakaria21

Ich Stimme absolut zu, aber Snape sollte tatsächlich in der Schule bleiben wegen Dumbledore. Ich bin mir aber nicht sicher ob das in den Büchern vor kommt. Und selbst wenn finde ich es von Dumbledore sehr scheiße, dass er nie Snape in die Schranken gewiesen hat.

Loka95  16.09.2024, 13:47
@Dakaria21
aber er wird kein hochrangiger Todesser geworden sein, indem er Muffins für Versammlungen gebacken hat.

Und wenn doch, wären sie vergiftet 😂

Stimmt, davon gehe ich auch nicht aus. Nur ist es schwer ihm etwas vorzuwerfen, wenn man nicht genau weiß was er getan hat.

Davor hat er übrigens auch schon Muggelstämmige als Schlammblut bezeichnet

Einmal, als all der Frust hochkochte in einer Extremsituation. Was es natürlich nicht in Ordnung macht.

und betitelte das laut Lily bösartige Verhalten seiner Freunde als "Scherz".

Es ist nicht bekannt ob er wusste was sie taten und ob er es wirklich okay fand oder nur Angst hatte sich zusätzlich auch noch die Slytherins zum Feind zu machen.

Mir fällt kein Beispiel ein, bei dem Snape einfach mal von sich aus das Richtige getan hat. Es steht eigentlich immer Dumbledore neben ihm und verlangt es:

Dennoch hat er tagtäglich riskiert sehr grausam ermordet zu werden und das für Leute, die ihn nicht mal respektieren.

An guten Taten ohne explizite Aufforderung fällt mir ein, dass er Harry davor bewahrt hat vom verfluchten Besen zu stürzen, hat sich zwischen das Trio und einen Werwolf gestellt (obwohl er sicherlich panische Angst vor ihnen hatte), hat versucht Draco zu schützen vor Voldemort und hat Harry nach Dumbledores Tod geholfen. Das geht sehr weit über widerwillige Hilfe auf Aufforderung hin hinaus.

Du unterstellst, dass James es einfach geil fand, andere zu demütigen. Das hört sich so an, als wären damit mehr als Snape gemeint. Wir kennen aber nur die Szene nach den ZAG zwischen ihnen beiden. Wir wissen also nicht, wie der Konflikt der beiden genau entstanden und vor allem so eskaliert ist.

Dass er auch andere mobbte, meinte ich gar nicht unbedingt, aber Snape ist nun mal ein Mensch. Und wer vollkommen ohne Grund (wie massive psychische Probleme wie bei Snape) jemandem das Leben zur Hölle macht, der tut das, weil er sich daran erfreut andere zu demütigen.

Wir wissen durch die Bücher, dass James vom ersten Jahr an auf Snape losging. Ich glaube es wurde sogar erwähnt, dass es schon auf der Zugfahrt war, aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Wir wissen ebenfalls, dass er jahrelang systematisch Snape fertig gemacht hat. Bei den ZAGs war nur ein möglicher Höhepunkt der Eskalation.

Ebenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass jemals gesagt wurde, Snape quält seine Schüler nur, weil er selbst psychisch krank ist.

Das ist deutlich. Selbst ein Psychopath müsste dadurch psychischen Folgen davon tragen. Und Snapes Verhalten ist klassisch für die üblichen Folgeerkrankungen. Depressionen, Trauma, Borderline-Persönlichkeitsstörung usw. Klar steht es nirgendwo, aber der Charakter wird so beschrieben.

Und selbst wenn, hätte er nach dem Krieg elf Jahre Zeit gehabt, endlich mal eine Therapie anzufangen, um mit dem ganzen Mist in seinem Leben fertig zu werden.

Das wäre gut gewesen, absolut richtig. Doch viele können sich nach solchen Erfahrungen nur sehr schwer anderen öffnen. Wenn man öffentliche Demütigung, Ausgrenzung, Spott derart gewohnt ist und auch es tief ins Blut überging Geheimnisse für sich zu behalten, ist es extrem schwer Hilfe anzunehmen. Die meisten brauchen Jahrzehnte dafür - bei einem Umfeld, das sie dazu ermutigt.

Ich kann mich auch an keine Szene erinnern, in der Snape verboten wurde, seinen Job als Lehrer aufzugeben bzw. er dazu gezwungen wurde, überhaupt einer zu werden.

Naja, Dumbledore wollte Snape im Auge behalten, dann war Snape durch den Schwur gezwungen in Harrys Nähe zu bleiben und dann kam auch noch Voldemorts Befehl dazu.

Man darf auch nicht vergessen, dass Dumbledore Snapes Verhalten eher unterstützte, statt klare Grenzen zu ziehen, was wichtig gewesen wäre.

.

Alles in allem: Zweifellos ist Snape kein Unschuldsengel, das würde ich niemals behaupten. Ich habe nur einfach mehr Verständnis für jemanden, der durch Umstände so geworden ist und jemandem, der einfach so, aus einer Laune heraus übles tut.

Loka95  16.09.2024, 13:50
@LinkIsaac

Ich finde auch, dass Dumbledore die PFLICHT gehabt hätte Snape zu sagen, dass es so nicht geht und sie es auch gut begründen können, wenn er alle Schüler gleich behandelt. Stattdessen stachelt er Snape damit an, dass er einem bestimmten Bild entsprechen soll, für Voldemorts Rückkehr.

Er hätte auch notfalls die Reißleine ziehen müssen und Snape feuern müssen, bzw ihm einen anderen Job hätte zuschustern müssen.

Aber das Dumbledore das Wohl der Schüler relativ egal ist, ist ja eh klar.

Dakaria21  16.09.2024, 14:07
@LinkIsaac
aber Snape sollte tatsächlich in der Schule bleiben wegen Dumbledore. Ich bin mir aber nicht sicher ob das in den Büchern vor kommt.

Und hier widersprichst du dir selbst: Wie kannst du dir sicher sein, dass es Fakt ist, wenn du dir selbst nicht sicher bist, woher du diese Information hast? Woher weißt du, dass es nicht nur eine weit verbreitete Fantheorie ist, die Loka95 und du mittlerweile als Fakt abgespeichert habt?

Verstehe mich nicht falsch. Ich habe kein Problem damit, dass ich mich bei dem Punkt vielleicht irren könnte. Ich war mir tatsächlich selber unsicher, weshalb ich auch die Formulierung gewählt habe, dass ich mich nicht erinnern kann. Wenn du mich korrigieren willst, tue es aber doch bitte vernünftig und nenne für deine Behauptungen Quellen. Ansonsten dreht man sich nur im Kreis. Ich habe übrigens selbst mal gesucht und auf die Schnelle nichts gefunden, was für eure Behauptung sprechen würde.

Und selbst wenn finde ich es von Dumbledore sehr scheiße, dass er nie Snape in die Schranken gewiesen hat.

Da stimme ich dir zu. Das würde ich allerdings nicht Snape vorhalten, sondern war einer der unzähligen Verfehlungen von Dumbledore.

Dakaria21  16.09.2024, 14:51
@Loka95
Stimmt, davon gehe ich auch nicht aus. Nur ist es schwer ihm etwas vorzuwerfen, wenn man nicht genau weiß was er getan hat.

Das sehe ich ein, gilt aber eben auch wieder für beide Seiten. Denn auch für James gilt, wir wissen nicht, was er bis auf die Zug-Szene und der ZAG-Szene gemacht hat. Trotzdem wirfst du es ihm vor.

Einmal, als all der Frust hochkochte in einer Extremsituation. Was es natürlich nicht in Ordnung macht.

Es war eben nicht einmal. Um Lily zu zittieren: "Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat, Schlammblut, Severus."

Es ist nicht bekannt ob er wusste was sie taten und ob er es wirklich okay fand oder nur Angst hatte sich zusätzlich auch noch die Slytherins zum Feind zu machen.

Da kann ich nicht zustimmen. Mag sein, dass er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, was seine Freunde so alles abziehen, trotzdem hätte er ihr Verhalten nicht auf diese Art gutheißen müssen. Es war auch ein privates Gespräch von Snape und Lily, bevor sie sich endgültig zerstritten haben. Warum hätte er davon ausgehen sollen, dass sie von dem Inhalt erfahren?

Dennoch hat er tagtäglich riskiert sehr grausam ermordet zu werden und das für Leute, die ihn nicht mal respektieren.

Ja, er hat sein Leben riskiert. Hat James Potter aber eben im Orden auch. Gut, er wurde dafür vermutlich respektiert. Das stimmt.

An guten Taten ohne explizite Aufforderung fällt mir ein, dass er Harry davor bewahrt hat vom verfluchten Besen zu stürzen, hat sich zwischen das Trio und einen Werwolf gestellt (obwohl er sicherlich panische Angst vor ihnen hatte), hat versucht Draco zu schützen vor Voldemort und hat Harry nach Dumbledores Tod geholfen. Das geht sehr weit über widerwillige Hilfe auf Aufforderung hin hinaus.

Ja, es war keine widerwillige Hilfe, aber es waren genau die Personen, die er für Dumbledore beschützen sollte.

Wir wissen durch die Bücher, dass James vom ersten Jahr an auf Snape losging. Ich glaube es wurde sogar erwähnt, dass es schon auf der Zugfahrt war, aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Wir wissen ebenfalls, dass er jahrelang systematisch Snape fertig gemacht hat. Bei den ZAGs war nur ein möglicher Höhepunkt der Eskalation.

Ja, es gibt eine Szene bei Zugfahrt, wo die beiden wegen der Häuser aneinandergeraten. James hat das Gespräch nicht unbedingt gut gestartet mit den Worten, "Wer will denn schon nach Slytherin? Ich glaub, dann würd ich abhauen." Snape ist aber ebenfalls sofort an die Decke gegangen und hat ihn beleidigt. Sie haben sich halt wie zwei Elfjährige mit unterschiedlichen Meinungen benommen.

Ich habe auch nie widersprochen, dass James nicht immer wieder auf Snape losgegangen ist. Er hat sich ihm gegenüber in dem Moment ekelig verhalten. Ich finde es nur falsch, zu schreiben, dass es grundlos war und er daran Spaß hatte, wenn nicht darauf eingegangen wird. Wie gesagt: Wir wissen nicht, wie es zu dieser Eskalation genau kam und wie viel beide Seiten dazu beigetragen haben.

Das ist deutlich. Selbst ein Psychopath müsste dadurch psychischen Folgen davon tragen.

Ich sehe durchaus auch Anzeichen dafür, dass Snape psychisch einen Knacks davongetragen hat. Es ist aber eben meine Interpretation, dass es dort einen Zusammenhang gibt, der zu seinem Verhalten als Lehrer geführt hat. Und auch das macht ihn für mich nicht zu einem besseren Menschen.

Das wäre gut gewesen, absolut richtig. Doch viele können sich nach solchen Erfahrungen nur sehr schwer anderen öffnen.

Auch das ist mir bewusst. Trotzdem ist Snape erwachsen und muss für sein Verhalten die Verantwortung übernehmen.

Naja, Dumbledore wollte Snape im Auge behalten, dann war Snape durch den Schwur gezwungen in Harrys Nähe zu bleiben und dann kam auch noch Voldemorts Befehl dazu.

"Im Auge behalten" und "du musst Lehrer sein" sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Auch das Versprechen, Harry im Auge zu behalten, hätte er sicherlich als Hausmeister oder ähnliches ableisten können. Und Voldemorts Befehl kam erst nach Teil 4, also Jahre später.

Man darf auch nicht vergessen, dass Dumbledore Snapes Verhalten eher unterstützte, statt klare Grenzen zu ziehen, was wichtig gewesen wäre.

Das ist Dumbledore vorzuwerfen, richtig, ist für mich aber kein Pluspunkt für Snape. Wie gesagt: Er ist Erwachsen.

Alles in allem: Zweifellos ist Snape kein Unschuldsengel, das würde ich niemals behaupten. Ich habe nur einfach mehr Verständnis für jemanden, der durch Umstände so geworden ist und jemandem, der einfach so, aus einer Laune heraus übles tut.

Das Gefühl hatte ich auch nicht. Snape hat eine schreckliche Vorgeschichte, die sein Verhalten in manchen Punkten verständlicher macht.

Ich wollte dir nur vor Augen führen, dass du gerade in Bezug auf James eben sehr viel negative Interpretation mit hereinbringst, dich dann aber aufregst, wenn andere es in Bezug auf Snape machen. Hier auch wieder: Wir wissen nicht, warum James in seiner Jugend die Fehler gemacht hat, die er gemacht hat. Vielleicht war er ein schlechter Mensch, vielleicht würdest du es anders sehen, wenn du seine Geschichte kennen würdest.

Loka95  16.09.2024, 15:33
@Dakaria21
Das sehe ich ein, gilt aber eben auch wieder für beide Seiten. Denn auch für James gilt, wir wissen nicht, was er bis auf die Zug-Szene und der ZAG-Szene gemacht hat. Trotzdem wirfst du es ihm vor.

Weil egal was vorfiel: NICHTS rechtfertigt Mobbing. NICHTS rechtfertigt 4 gegen 1. NICHTS rechtfertigt derart abscheuliches Verhalten.

Es war eben nicht einmal. Um Lily zu zittieren: "Aber du nennst jeden, der meine Herkunft hat, Schlammblut, Severus."

Ah, okay, daran hab ich mich nicht erinnert. Das ist widerlich.

Aber auch wenn beides falsch ist, hat ein Mitläufer idR einen weniger fragwürdigen Charakter als jemand, der aus eigenem Antrieb heraus zum Mobber wird.

Mag sein, dass er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, was seine Freunde so alles abziehen, trotzdem hätte er ihr Verhalten nicht auf diese Art gutheißen müssen.

Natürlich nicht. Wie gesagt geht es bei dieser Diskussion ja auch nicht darum, ob Snape richtig gehandelt hat, sondern wer von beiden schlimmer gehandelt hat.

Es war auch ein privates Gespräch von Snape und Lily, bevor sie sich endgültig zerstritten haben. Warum hätte er davon ausgehen sollen, dass sie von dem Inhalt erfahren?

Darum geht es nicht. Wenn man zugibt, dass die Freunde schlecht sind, ist man sozusagen gezwungen Konsequenzen zu ziehen. Und das scheuen die meisten, wenn sie Angst haben was das mit sich bringt. Ich könnte jetzt die psychologischen Hintergründe erklären, wieso Snape es nicht verteufelte, aber ich glaube das würde zu weit gehen.

Ja, er hat sein Leben riskiert. Hat James Potter aber eben im Orden auch. Gut, er wurde dafür vermutlich respektiert. Das stimmt.

Und James schützte seine Freunde und Familie damit. Snape musste seine Freunde verraten, um andere zu schützen. Das ist eine sehr viel härtere Ausgangslage.

Ich finde es nur falsch, zu schreiben, dass es grundlos war und er daran Spaß hatte, wenn nicht darauf eingegangen wird.

Du schreibst doch selbst die Ausgangslage. Herablassung und Verurteilung - durch James. Ja, einfach kindisch asoziales Verhalten. Doch normal wäre es bei Antipathie geblieben. Um es zu Mobbing ausarten zu lassen, braucht es schon einen "besonderen" Charakter. Dass er gerne ohne Provokation und aus Spaß Snape demütigte, zeigt die Erinnerung bei den ZAGs deutlich.

Auch das ist mir bewusst. Trotzdem ist Snape erwachsen und muss für sein Verhalten die Verantwortung übernehmen.

Dem widerspreche ich nicht. Es wäre interessant wie James sich entwickelt hätte, ob er wie Sirius geblieben wäre, der weiterhin an der Feindschaft festhält und Snape nach Kräften demütigt, oder ob er "aufgewacht" wäre. Schade, dass man das nicht wissen kann.

"Im Auge behalten" und "du musst Lehrer sein" sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Auch das Versprechen, Harry im Auge zu behalten, hätte er sicherlich als Hausmeister oder ähnliches ableisten können. Und Voldemorts Befehl kam erst nach Teil 4, also Jahre später.

Würdest DU weit unterhalb deiner Fähigkeiten und Qualifikationen arbeiten, ohne Grund?

Und es war Dumbledores Entscheidung. Snape hätte auch nur als Forscher, Tränkebrauer oder Lehrer für höhere Klassen angestellt werden können.

Glaubst du, Dumbledore hätte zugelassen, dass Snape weit außerhalb seines Einflussbereichs, also ganz woanders arbeitet? Dann wäre er ja "frei" gewesen, man hätte ihn nicht immer wieder erpressen und benutzen können.

Ob Snape vorher ein guter Lehrer war, bzw bei anderen Klassen besser war, wissen wir nicht. Nur, dass er am besten bei Harrys Jahrgang hätte kündigen sollen. Doch NIEMALS hätte Dumbledore das zugelassen, denn er rechnete ja die ganze Zeit mit Voldemorts Rückkehr.

Ich wollte dir nur vor Augen führen, dass du gerade in Bezug auf James eben sehr viel negative Interpretation mit hereinbringst, dich dann aber aufregst, wenn andere es in Bezug auf Snape machen.

Hm, damit hast du vermutlich Recht. Da ich selbst ähnliches erlebt habe wie Snape, verstehe ich ihn einfach besser. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst jahrelang gemobbt wurde, dass ich für Mobber keine Toleranz habe.

Dennoch finde ich, dass viele James verklärt betrachten, seine schlechten Taten einfach wegwischen, während bei Snape jedem klar ist, dass er falsch handelt.

Dakaria21  16.09.2024, 16:22
@Loka95
Weil egal was vorfiel: NICHTS rechtfertigt Mobbing. NICHTS rechtfertigt 4 gegen 1. NICHTS rechtfertigt derart abscheuliches Verhalten.

Ich spreche auch nicht von Rechtfertigung, sondern genauso wie du von Verständnis. Etwas, was du für Snapes Mobbing gegenüber seinen Schülern einforderst, James aber nicht so ganz zugestehen willst.

Aber auch wenn beides falsch ist, hat ein Mitläufer idR einen weniger fragwürdigen Charakter als jemand, der aus eigenem Antrieb heraus zum Mobber wird.

Wir wissen nicht, ob Snape damals Mitläufer war oder nicht.

Darum geht es nicht. Wenn man zugibt, dass die Freunde schlecht sind, ist man sozusagen gezwungen Konsequenzen zu ziehen. Und das scheuen die meisten, wenn sie Angst haben was das mit sich bringt. Ich könnte jetzt die psychologischen Hintergründe erklären, wieso Snape es nicht verteufelte, aber ich glaube das würde zu weit gehen.

Ich habe deshalb auch extra geschrieben, dass er es nicht auf diese Art und Weise hätte gutheißen müssen.

Und James schützte seine Freunde und Familie damit. Snape musste seine Freunde verraten, um andere zu schützen. Das ist eine sehr viel härtere Ausgangslage.

Da stimme ich dir zu. Er hat aber auch nur die harte Ausgangslage, weil er sich selber vorher in sie manövriert hat.

Du schreibst doch selbst die Ausgangslage. Herablassung und Verurteilung - durch James. Ja, einfach kindisch asoziales Verhalten. Doch normal wäre es bei Antipathie geblieben. Um es zu Mobbing ausarten zu lassen, braucht es schon einen "besonderen" Charakter. Dass er gerne ohne Provokation und aus Spaß Snape demütigte, zeigt die Erinnerung bei den ZAGs deutlich.

Wie ich dir in dem anderen Kommentar schon geschrieben habe, haben ich in der von dir erwähnten Textstelle nachgelesen, dass beide keine Gelegenheit ausgelassen, sich gegenseitig zu verfluchen. Beide haben sich einfach falsch verhalten. Wir wissen nicht, ob dabei einer besser als der andere war.

Es wäre interessant wie James sich entwickelt hätte, ob er wie Sirius geblieben wäre, der weiterhin an der Feindschaft festhält und Snape nach Kräften demütigt, oder ob er "aufgewacht" wäre. Schade, dass man das nicht wissen kann.

Sirius sieht ja durchaus seine Fehler damals ein. Snape und er kommen allerdings beide nicht aus ihren Mustern raus, sich bei jeder Gelegenheit eine herein zu würgen. Die Feindschaft ist da ja alles andere als einseitig.
Snape kommt gegenüber Remus aus diesem Muster ebenfalls nicht heraus, jedenfalls gibt er sich große Mühe den Schülern klarzumachen, dass Remus ein Werwolf ist.

Würdest DU weit unterhalb deiner Fähigkeiten und Qualifikationen arbeiten, ohne Grund?
Und es war Dumbledores Entscheidung. Snape hätte auch nur als Forscher, Tränkebrauer oder Lehrer für höhere Klassen angestellt werden können.
Glaubst du, Dumbledore hätte zugelassen, dass Snape weit außerhalb seines Einflussbereichs, also ganz woanders arbeitet? Dann wäre er ja "frei" gewesen, man hätte ihn nicht immer wieder erpressen und benutzen können.
Ob Snape vorher ein guter Lehrer war, bzw bei anderen Klassen besser war, wissen wir nicht. Nur, dass er am besten bei Harrys Jahrgang hätte kündigen sollen. Doch NIEMALS hätte Dumbledore das zugelassen, denn er rechnete ja die ganze Zeit mit Voldemorts Rückkehr.

Natürlich war es auch Dumbledores Entscheidung, ihn diesen Posten zu geben. Ich widerspreche dir nur, dass Snape gezwungen war, Lehrer zu sein, obwohl er darauf vielleicht gar keine Lust hatte.

Hm, damit hast du vermutlich Recht. Da ich selbst ähnliches erlebt habe wie Snape, verstehe ich ihn einfach besser. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst jahrelang gemobbt wurde, dass ich für Mobber keine Toleranz habe.

Dafür habe ich sehr großes Verständnis. Ich war ebenfalls Opfer von jahrelangem Mobbing, gehe heute aber anscheinend damit anders um. Ich habe mich sehr viel mit dem Thema beschäftigt, um damit klarkommen zu können und habe vor allem daraus mitgenommen, dass man meistens am Ende für beide Seiten irgendwo Verständnis aufbringen kann. Niemand wird einfach als Täter geboren, sondern oft kommen viele Umstände zusammen, die ihn eben zu diesem machen. Deshalb sollte man keine Toleranz gegenüber Mobbing haben, aber es bringt halt auch nichts, immer nur den Täter zu verteufeln.

Dennoch finde ich, dass viele James verklärt betrachten, seine schlechten Taten einfach wegwischen, während bei Snape jedem klar ist, dass er falsch handelt.

Da stimme ich dir wieder absolut zu. Beide haben sehr große Fehler gemacht. James war nicht der Engel in Person und Snape nicht der Teufel. Er hat auf seine Art und Weise definitiv versucht, Lily zu schützen.

Ich finde deine Meinung auch sehr gut vertretbar. Jeder füllt am Ende die Lücken in beiden Lebensläufen mit seiner Interpretation. Die hier oder auch in Fanfiktion preiszugeben, finde ich einfach mega interessant.

Wir haben uns ja auch schon öfter bei solchen Fragen ausgetauscht. Das macht mir persönlich immer sehr viel Spaß, weil es meiner Meinung nach immer auf einer sehr guten Ebene passiert. Danke dafür.

Loka95  16.09.2024, 19:46
@Dakaria21
Ich spreche auch nicht von Rechtfertigung, sondern genauso wie du von Verständnis. Etwas, was du für Snapes Mobbing gegenüber seinen Schülern einforderst, James aber nicht so ganz zugestehen willst.

Das meinte ich (war vll ungeschickt ausgedrückt). Ich kann niemanden verstehen, der so handelt.

Wir wissen nicht, ob Snape damals Mitläufer war oder nicht.

Ich fand es recht deutlich, weil er ja Lily mag und daher nicht pauschal was gegen Muggelgeborene hat. Und er selbst ist ja auch Halbblüter. Er nimmt diese Ansichten der zukünftigen Todesser erst an, als die Slytherins ihn als Freund aufnehmen. Er bekommt Wertschätzung und dafür muss er ihre Ansichten gutheißen. Der klassische Ablauf von Mitläufern.

Wir wissen nicht, ob dabei einer besser als der andere war.

Naja, vier gegen eins und öffentlich vs nicht-öffentlich ... Aber ich würde Snape zutrauen sich besonders heimtückisch zu rächen.

Ich widerspreche dir nur, dass Snape gezwungen war, Lehrer zu sein, obwohl er darauf vielleicht gar keine Lust hatte.

Ich glaube, wenn nur Dumbledore zwischen einer lebenslangen Haftstrafe in Askaban und der Freiheit steht, hat man nicht so wirklich einen freien Willen. Und Dumbledore ist ein sehr manipulativer Mensch, der nicht davor zurückschreckt Schuldgefühle zu auszunutzen.

Niemand wird einfach als Täter geboren, sondern oft kommen viele Umstände zusammen, die ihn eben zu diesem machen. Deshalb sollte man keine Toleranz gegenüber Mobbing haben, aber es bringt halt auch nichts, immer nur den Täter zu verteufeln.

Da weiß ich nicht recht, wie ich meine Haltung dazu erklären kann. Mir ist es wichtig zu verstehen wie jemand zu dem wird, der er ist, wieso man bestimmte Entscheidungen trifft. Aber einiges finde ich zu dumm oder moralisch zu fragwürdig, um dafür emotional Verständnis zu haben.

Ich finde deine Meinung auch sehr gut vertretbar. Jeder füllt am Ende die Lücken in beiden Lebensläufen mit seiner Interpretation. Die hier oder auch in Fanfiktion preiszugeben, finde ich einfach mega interessant.

Stimmt, es ist spannend wie unterschiedlich man Dinge wahrnimmt, aufgrund der eigenen Erfahrungen, Weltansicht usw.

Deshalb liebe ich Fanfictions auch, weil bei derselben Ausgangslage doch immer wieder völlig verschiedenes rauskommt. Allein schon die tausenden unterschiedlichen Arten wie Snape dargestellt wird ... Mich stört es aber sehr, wenn jemand da so OOC dargestellt wird, also zb Snape total lieb und fürsorglich, Dumbledore als aggressiver, Machtgeiler Bösewicht usw.

Wir haben uns ja auch schon öfter bei solchen Fragen ausgetauscht. Das macht mir persönlich immer sehr viel Spaß, weil es meiner Meinung nach immer auf einer sehr guten Ebene passiert. Danke dafür.

Dasselbe denke ich mir auch, es ist wirklich toll, wenn das möglich ist. Macht Spaß und regt einen dazu an, alles mal aus einer anderen Warte zu betrachten.

Dakaria21  17.09.2024, 08:25
@Loka95
Das meinte ich (war vll ungeschickt ausgedrückt). Ich kann niemanden verstehen, der so handelt.

Das finde ich interessant, weil du ja für Snape Verständnis aufbringst und einforderst. Und da muss ich ehrlich zugeben, dass ich Snapes Mobbing gegenüber seinen Schülern schlimmer finde.

Bei James und Snape sind zwei Parteien aufeinandergestoßen, die beide zu dem Konflikt beigetragen haben und die am Ende beide die Zauberstäbe gehoben haben. Wie zwei Stiere, die immer wieder gegeneinander rennen. Es waren auch noch unreife Teenager, die es zwar besser wissen sollten, aber die eben auch noch die Verantwortungsreife eines Erwachsenen haben. Der Grund, warum mittlerweile in so vielen Ländern ein Jugendstrafrecht existiert.

Snapes Mobbing gegen die Schüler richtete sich gegen Personen, die dazu überhaupt nicht beigetragen haben und für die er eigentlich sogar eine Fürsorgepflicht hatte. Es war eben auch durch einen Erwachsenen, der an dieser Stelle die Reife haben sollte, sich entweder zu kontrollieren oder sich Hilfe zu suchen. Auch wenn es schwierig ist.

Ich fand es recht deutlich, weil er ja Lily mag und daher nicht pauschal was gegen Muggelgeborene hat. Und er selbst ist ja auch Halbblüter. Er nimmt diese Ansichten der zukünftigen Todesser erst an, als die Slytherins ihn als Freund aufnehmen. Er bekommt Wertschätzung und dafür muss er ihre Ansichten gutheißen. Der klassische Ablauf von Mitläufern.

Da liegst du falsch. Schon bei dem ersten Treffen mit Lily sagt er zu Petunia: "Dir würd ich sowieso nicht nachspionieren. Du bist ein Muggel." Er kam also schon mit muggelfeindlichen Tendenzen nach Hogwarts und Sirius erzählt auch, dass Snape schon immer von den dunklen Künsten fasziniert war, weshalb er schon bei Schuleintritt mehr Flüche kannte, also so mancher Siebtklässler. Mag sein, dass die Slytherins erst die endgültige Abwärtsspirale ausgelöst haben, aber er ist eben nicht klar, ob er "nur" ein Mitläufer war.

Naja, vier gegen eins und öffentlich vs nicht-öffentlich ... Aber ich würde Snape zutrauen sich besonders heimtückisch zu rächen.

Das ist wider deine Interpretation. Wir wissen nicht, ob Snape James öffentlich verhext hat. Wir wissen nicht, ob er es vielleicht heimlich gemacht hat, sie aber dafür deutlich brutaler waren. Wir wissen nicht, ob er sich alleine an ihn herangetraut hat oder ob dann seine Slytherinfreunde neben ihn standen. Wir wissen eben nicht, ob einer besser war als der andere.

Ich glaube, wenn nur Dumbledore zwischen einer lebenslangen Haftstrafe in Askaban und der Freiheit steht, hat man nicht so wirklich einen freien Willen. Und Dumbledore ist ein sehr manipulativer Mensch, der nicht davor zurückschreckt Schuldgefühle zu auszunutzen.

Auch hier wieder: Ich bestreite nicht, dass Snape in einer schwierigen Lage war und nicht einfach zu Dumbledore nein sagen konnte, wenn er etwas von ihm wollte. Man weiß aber nicht, ob Dumbledore beschlossen hat, er will Snape auf jeden Fall als Lehrer in Hogwarts im Auge behalten. Das ist deine Vermutung, die angesichts von Dumbledores Charakter auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist, aber es ist eben keine Tatsache. Wir wissen nicht, wie viel Mitspracherecht Snape bei seiner Berufswahl hatte. Bekannt ist nur, er durfte nur nicht Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten.

Da weiß ich nicht recht, wie ich meine Haltung dazu erklären kann. Mir ist es wichtig zu verstehen wie jemand zu dem wird, der er ist, wieso man bestimmte Entscheidungen trifft. Aber einiges finde ich zu dumm oder moralisch zu fragwürdig, um dafür emotional Verständnis zu haben.

Hier haben wir dann einfach zwei unterschiedliche Arten von Verständnis gemeint: Ich meinte damit, dass ich ein rationales Verständnis aufbringen kann. Ich lasse mich eben nicht von meinen Emotionen leiten. Ich betrachte die Situation eher, als hätte ich zwei Laborratten vor mir, die ich analysieren muss, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist und was in Zukunft anders laufen muss.

Emotional habe ich für Mobbing niemals Verständnis. Und schon gar nicht für jemanden wie Snape, der zwei Waisenkindern (ich weiß, Nevilles Eltern leben, aber irgendwie ist er ja eines) das Leben zur Hölle macht, weil er sich selbst nicht unter Kontrolle hat.

Mich stört es aber sehr, wenn jemand da so OOC dargestellt wird, also zb Snape total lieb und fürsorglich, Dumbledore als aggressiver, Machtgeiler Bösewicht usw.

Das mag ich auch nicht. Wir haben ja durchaus Einblicke in die Charaktere und die geben für mich die Grenzen vor, die eingehalten werden müssen.

Loka95  17.09.2024, 09:10
@Dakaria21
dass ich Snapes Mobbing gegenüber seinen Schülern schlimmer finde.

Finde ich schwer abzuwägen.

Schüler sind Schutzbefohlene, anders als Mitschüler. Snape nutzt seine Macht aus und tritt nach unten. Und die Schüler teilen schließlich nicht gleichermaßen aus.

Hingegen nutzt James aus dass er beliebter ist, mehr Leute hinter ihm stehen, und er sich als reiches Reinblut mehr erlauben kann als ein mittelloses Halbblut ohne Freunde (anfangs), ohne Rückhalt. Und jemanden vor allen auszuziehen ist schlimmer als Beleidigungen.

Wie zwei Stiere, die immer wieder gegeneinander rennen.

Ein guter Vergleich.

der an dieser Stelle die Reife haben sollte, sich entweder zu kontrollieren oder sich Hilfe zu suchen. Auch wenn es schwierig ist.

Absolut. Hm, gibt es wohl Geistheiler oder so was in der magischen Welt? Da sie ja in vielen Belangen eher mittelalterlich ist, könnte es sein, dass psychische Probleme gar nicht bekannt sind, bzw verpöhnt werden. Was natürlich auch kein Grund wäre, nicht selbst an sich zu arbeiten.

"Dir würd ich sowieso nicht nachspionieren. Du bist ein Muggel." Er kam also schon mit muggelfeindlichen Tendenzen nach Hogwarts und Sirius erzählt auch, dass Snape schon immer von den dunklen Künsten fasziniert war,

Ich würde einfach nur unterscheiden zwischen Muggelfeindlichkeit (die ja durch seinen Vater kommt) und Feindlichkeit gegenüber Muggelstämmigen.

Aber ja, eine gewisse bösartige Haltung ist wirklich von Beginn an vorhanden, guter Einwand.

Wir wissen nicht, wie viel Mitspracherecht Snape bei seiner Berufswahl hatte.

Auch wieder wahr.

Ich betrachte die Situation eher, als hätte ich zwei Laborratten vor mir, die ich analysieren muss, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist und was in Zukunft anders laufen muss.

So bin ich normalerweise auch, ich schätze das ist einfach ein wunder Punkt. Auch wenn ich es logisch verstehe und ein Teil von mir es völlig rational betrachtet, reagiert der andere Teil in mir sehr abwehrend und bissig auf Personen, die mich an bestimmte Personen aus meinem Leben erinnern.

Dakaria21  17.09.2024, 10:06
@Loka95
Hingegen nutzt James aus dass er beliebter ist, mehr Leute hinter ihm stehen, und er sich als reiches Reinblut mehr erlauben kann als ein mittelloses Halbblut ohne Freunde (anfangs), ohne Rückhalt. Und jemanden vor allen auszuziehen ist schlimmer als Beleidigungen.

James hatte definitiv den Vorteil, dass er beliebter war. Beim Rest muss ich aber widersprechen: Wir wissen nicht, ob James sich mehr erlauben konnte, weil er reiche Eltern hatte. Wir wissen nicht, wie lange es gedauert hat, bis sich Snape mit den Slytherins angefreundet hat und inwieweit die daran beteiligt waren, bei jeder Gelegenheit auf James loszugehen. Wir wissen auch nicht, wie sehr Snape beim Mobbing von Muggelstämmigen beteiligt war und wie sehr das eskalierte.

Wir kennen nur das Mobbing seiner Schüler und das ging weit über Beleidigungen hinaus. Er hat Neville und Harry ständig vor der ganzen Klasse gedemütigt und fertig gemacht. Vielleicht hat er sie nicht ausgezogen, aber jemanden zu drohen, das Haustier umzubringen, weil er schlecht in dem Fach ist, finde ich nicht besser. Er hat an dieser Stelle genauso die Machtposition ausgenutzt, wie es James getan hat. Nur dass man eben hier nicht die zwei unreifen Teenager hatte, die aufeinander losgehen, sondern ein Lehrer, der seine Schüler so lange fertig macht, bis er der Irrwicht von einem ist.

Hm, gibt es wohl Geistheiler oder so was in der magischen Welt? Da sie ja in vielen Belangen eher mittelalterlich ist, könnte es sein, dass psychische Probleme gar nicht bekannt sind, bzw verpöhnt werden. Was natürlich auch kein Grund wäre, nicht selbst an sich zu arbeiten.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht.

Ich würde einfach nur unterscheiden zwischen Muggelfeindlichkeit (die ja durch seinen Vater kommt) und Feindlichkeit gegenüber Muggelstämmigen.
Aber ja, eine gewisse bösartige Haltung ist wirklich von Beginn an vorhanden, guter Einwand.

Da muss man definitiv unterscheiden, da stimme ich zu.

So bin ich normalerweise auch, ich schätze das ist einfach ein wunder Punkt. Auch wenn ich es logisch verstehe und ein Teil von mir es völlig rational betrachtet, reagiert der andere Teil in mir sehr abwehrend und bissig auf Personen, die mich an bestimmte Personen aus meinem Leben erinnern.

Das kann ich sehr gut verstehen. Im echten Leben habe ich das Problem auch manchmal, auch wenn es sich immer weiter verbessert. Bei Buchcharakteren hatte ich es tatsächlich nie.

Loka95  17.09.2024, 16:09
@Dakaria21
Wir wissen nicht, ob James sich mehr erlauben konnte, weil er reiche Eltern hatte.

Das ist die Natur der Gesellschaft. Reichtum und Einfluss = lieber vorsichtig sein. Mittellos und ohne Eltern in der magischen Welt = "Freiwild".

Man merkt das auch bei Harry. Und James und Sirius hätten längst von der Schule geworfen werden müssen oder zumindest suspendiert werden.

Wir wissen nicht, wie lange es gedauert hat, bis sich Snape mit den Slytherins angefreundet hat

Laut Lily waren es doch im 5. Jahr recht neue Freunde. Zumindest kam es so rüber für mich.

Wir wissen auch nicht, wie sehr Snape beim Mobbing von Muggelstämmigen beteiligt war und wie sehr das eskalierte.

Nicht so sehr oder besser gesagt so offen, da Lily sonst nicht so lange die Freundschaft gehalten hätte.

und das ging weit über Beleidigungen hinaus. Er hat Neville und Harry ständig vor der ganzen Klasse gedemütigt und fertig gemacht.

Durch Beleidigungen. Nicht falsch verstehen, das macht es keineswegs besser oder auch nur irgendwie tolerierbar.

Dakaria21  17.09.2024, 18:26
@Loka95
Das ist die Natur der Gesellschaft. Reichtum und Einfluss = lieber vorsichtig sein. Mittellos und ohne Eltern in der magischen Welt = "Freiwild".
Man merkt das auch bei Harry. Und James und Sirius hätten längst von der Schule geworfen werden müssen oder zumindest suspendiert werden.

Nur weil die Zauberergesellschaft an sich dieses Problem hat, heißt es nicht, dass sich das eins zu eins in Hogwarts widerspiegelt. Wir haben auch in Deutschland das Problem, dass einem die Geburt in die "richtige" Familie viele Wege öffnet. Man wohnt z.B. in den besseren Stadteilen mit den besseren Schulen, man kann sich Nachhilfe leisten und beim Berufseinstieg hat man eher Vitamin B auf seiner Seite. Das heißt aber noch lange nicht, dass an jeder Schule die mittellosen gegenüber den reichen Kindern bevorzugt werden, weil man sich herauskaufen kann.

Wie schon geschrieben, sehe ich nicht, dass es ein grundsätzliches Problem in Hogwarts ist, dass die Reichen machen können, was sie wollen, während die mittellosen, ohne Eltern benachteiligt werden. Es ist eher lehrerabhängig, ob und wenn ja, wer bevorzugt wird: Dumbledore schützt Harry. Snape benachteiligt die Gryffindors und verhätschelt im Vergleich die Slytherins. Lockhart will sich mit Harry schmücken, Slughorn mit allem, was reich und berühmt ist oder es mal werden könnte.

Von den anderen Lehrern ist aber eben nicht bekannt, dass sie Schüler - insbesondere die Reichen - bevorzugt hätten. Sogar eher im Gegenteil: Professor McGonagall, die als Hauslehrerin für die Strafen von James und Sirius zuständig war, habe ich eigentlich immer als sehr fair wahrgenommen.

Snape könnte an dieser Stelle sogar der Bevorteilte sein. Auf der englischen Harry Potter Wiki Seite ist vermerkt, dass Snape von Slughorn als vielversprechend eingestuft wurde und daher im Slug-Club war. Da es nur aus dem Filmskript stammt und diese ja teilweise sehr vom Buch abweichen, sehe ich es zwar nicht als richtige Quelle an, aber es ist ein interessanter Denkanstoß.

Und ja, Draco hat sich in das Quidditchteam "einkaufen" können, indem er den anderen Spielern die Besen gekauft hat. Die Aufnahme findet dort allerdings normalerweise durch die Kapitäne bei den Auswahlspielen statt. Die Frage ist also, ob dort überhaupt ein Lehrer seine Finger mit im Spiel hatte.

James und Sirius hätten trotzdem nach unseren Standards fliegen müssen und sind es nicht. Das könnte aber meiner Meinung nach auch sehr gut daran liegen, dass Hogwarts beim Thema Gefahreneinschätzung und Konsequenzen ziehen einen komischen Kurs fährt.

Dann ist auch die Frage, wie gut die Lehrer überhaupt auf das Thema Mobbing vorbereitet waren. Da sehe ich vor allem vier Probleme:
Die Lehrer waren alle keine ausgebildeten Pädagogen, sondern Quereinsteiger.
Dann hatten wir ja auch schon die Überlegung, dass psychische Gesundheit in der Zaubererwelt vielleicht kein allzu großen Stellenwert hat. Wenn das stimmt, hat man psychische Angriffe vielleicht nicht allzu ernst genommen. Dafür spricht auch, dass Harry selbst viel Mobbing in Hogwarts erlebt hat, welches in meiner Erinnerung ignoriert wurde.
Dann ist auch die Frage, wie ernst physische Gewalt genommen wird. Wenn man den gebrochenen Knochen mit einem Zauberstabwedeln heilen kann, hat man dazu vermutlich auch eine andere Beziehung.
Dazu kommt noch, dass Mobbing noch ein recht junges Forschungsfeld ist. Der Grundstock für die Forschung in Deutschland wurde 1993 von Heinz Leymann gelegt. Also lange nach der Schulzeit von Snape und den Rumtreibern.

Laut Lily waren es doch im 5. Jahr recht neue Freunde. Zumindest kam es so rüber für mich.

Das lese ich aus dem Gespräch nicht heraus. Sie sagt nur, dass sie manche Leute nicht mag, mit denen Snape abhängt. Das ist für mich jetzt kein Anzeichen, dass sie neu sind. Vielleicht waren sie es, vielleicht hat sie ihm bisher nicht die Meinung dazu gesagt oder sie haben schon zehn Mal ein ähnliches Gespräch geführt.

Nicht so sehr oder besser gesagt so offen, da Lily sonst nicht so lange die Freundschaft gehalten hätte.

Um das sicher zu sagen, kennt man meiner Meinung nach Lily nicht gut genug. Sie sieht ja auch darüber hinweg, dass Snape durch die Gänge läuft und Muggelstämmige beleidigt. Wie können wir uns also sicher sein, dass sie in dem Moment nicht die Augen davor verschließt, was aus ihrem alten Freund geworden ist?

Und selbst wenn du recht hast, dass Lily ihn dann hätte fallen lassen, bleibt eben noch die Möglichkeit von "nicht so offen". Nur weil er es geschafft hat, seine Identität bei dem Mobbing zu verbergen oder andere vorgeschickt hat, muss er nicht eine kleine Rolle gespielt haben. Meine Hauptmobberin hat auch nie zugeschlagen. Dafür hatte sie ihre Lakaien.

Durch Beleidigungen.

Wenn ich sage, ich füttere deinen Frosch mit deinen Zaubertrank und wenn du ihn - wie immer - versaut hast, ist dein Haustier vergiftet, ist das für mich keine Beleidigung. Es ist eine ziemlich harte Drohung.

Loka95  17.09.2024, 20:08
@Dakaria21
Das heißt aber noch lange nicht, dass an jeder Schule die mittellosen gegenüber den reichen Kindern bevorzugt werden, weil man sich herauskaufen kann.

Das meinte ich auch nicht. Nur dass die Leute vorsichtiger sind, weil der "Rückstoß" ggf sehr gewaltig sein kann. Daher überlegt man gründlicher, wie man handelt, als bei jemandem, der einem nicht schaden kann.

Loka95  17.09.2024, 20:15
@Dakaria21

Hoppla, versehentlich schon abgeschickt.

Snape könnte an dieser Stelle sogar der Bevorteilte sein. Auf der englischen Harry Potter Wiki Seite ist vermerkt, dass Snape von Slughorn als vielversprechend eingestuft wurde und daher im Slug-Club war. 

Das halte ich für unglaubwürdig. Mag sein, dass Slughorn ihn lieber mag, wobei James sicherlich auch gut ankam, mit seinem erfolgreichen Vater.

Psychologisch gesehen macht es einfach keinen Sinn, dass die Lehrer Snape über James stellen würden. Zumal James und Sirius ja nie eine gravierende Strafe bekamen.

Wenn das stimmt, hat man psychische Angriffe vielleicht nicht allzu ernst genommen. Dafür spricht auch, dass Harry selbst viel Mobbing in Hogwarts erlebt hat, welches in meiner Erinnerung ignoriert wurde.

Leider sind es an echten Schulen ja meistens auch nur leere Worthülsen, während viele Lehrer aktiv wegsehen.

Wenn ich sage, ich füttere deinen Frosch mit deinen Zaubertrank und wenn du ihn - wie immer - versaut hast, ist dein Haustier vergiftet, ist das für mich keine Beleidigung. Es ist eine ziemlich harte Drohung.

Das stimmt natürlich .

Dakaria21  17.09.2024, 22:05
@Loka95
Das meinte ich auch nicht. Nur dass die Leute vorsichtiger sind, weil der "Rückstoß" ggf sehr gewaltig sein kann. Daher überlegt man gründlicher, wie man handelt, als bei jemandem, der einem nicht schaden kann.

Das klar. Wenn man Angst haben muss, dass die Eltern als Erstes gegen den Rausschmiss klagen oder ähnliches, denkt man eher noch ein zweites Mal darüber nach, ob man diesen Schritt gehen will. Das ist menschlich.

Dann habe ich deine anderen Aussagen einfach falsch verstanden. Die klangen für mich eher danach, als wolltest du sagen, James kann sich halt solche Aktionen wie am See erlauben und Snape wäre bei solchen Verstößen schon geflogen.

Das halte ich für unglaubwürdig. Mag sein, dass Slughorn ihn lieber mag, wobei James sicherlich auch gut ankam, mit seinem erfolgreichen Vater.
Psychologisch gesehen macht es einfach keinen Sinn, dass die Lehrer Snape über James stellen würden.

Da hast du mich falsch verstanden. Ich glaube auch nicht, dass Slughorn Snape über James gestellt hat. James war schließlich Slughorns Beutschema in Person. Das wollte ich damit auch nicht sagen.

Wie ich schon geschrieben habe, müssen die Hauslehrer über die Strafen - abgesehen von Punktabzug - entscheiden. Das wird nach Harrys und Rons Flug in die peitschende Weide gesagt. Man merkt es aber auch an ein paar anderen Situationen. Mir fallen spontan zwei Beispiele ein: Im ersten Schuljahr erwischt McGonagall Draco nach der Geschichte mit Norbert auf dem Gang. Sie zieht ihn Punkte ab und geht dann mit ihm zu Snape. Im fünften Schuljahr wird Harry von Umbridge zu McGonagall geschickt, weil er sie Lügnerin genannt hat.

Die Gryffindors - also James und Sirius - mussten sich daher immer vor McGonagall verantworten. Da diese als streng und gerecht galt, wird sie James und Sirius wohl kaum eine Vorzugsbehandlung gegeben haben und eben ein faires, aber strenges Urteil gefällt haben.

Die Slytherins - also auch Snape - mussten hingegen zu Slughorn gehen, der dafür bekannt war, seine Lieblingsschüler zu haben und zu bevorzugen. Ginny hat er ja sogar in den Slug-Club aufgenommen, weil sie Zacharias Smith im Hogwartsexpress verhext hat, anstelle sie zu bestrafen. Wenn Snape zu Slughorns Lieblingen gehört hat, hatte er den Vorteil des sehr nachsichtigen Richters und kam daher wahrscheinlich mit vielen durch, wo James und Sirius für hätten nachsitzen müssen.

Zumal James und Sirius ja nie eine gravierende Strafe bekamen.

Wir wissen nicht, wie James und Sirius genau für ihr Fehlverhalten bestraft wurden. Sie flogen nicht von der Schule, aber ansonsten ist nur bekannt, dass sie genug Zeit beim Nachsitzen verbrachten, um sich als Vertrauensschüler zu disqualifizieren. Ob sie noch zusätzliche Strafen erhalten haben und wie bei ihnen das Nachsitzen genau aussah, wissen wir nicht.

Das Gleiche gilt aber auch für Snape, allerdings mit dem Unterschied, dass wir bei ihm nicht wissen, ob er überhaupt nachsitzen musste, obwohl er eben definitiv auch kein Unschuldslamm war.

Leider sind es an echten Schulen ja meistens auch nur leere Worthülsen, während viele Lehrer aktiv wegsehen.

Ja, das kommt auch noch dazu.

Loka95  17.09.2024, 23:11
@Dakaria21
Die Slytherins - also auch Snape - mussten hingegen zu Slughorn gehen, der dafür bekannt war, seine Lieblingsschüler zu haben und zu bevorzugen.

Ah okay, jetzt verstehe ich was du meinst. Ist ein Argument.

Ich denke aber auch, dass ein Slytherin eher so vorgeht, dass er weniger Spuren hinterlässt, während die Gryffindors eher direkt sind.

Sie flogen nicht von der Schule,

Was Sirius betreffend bei einem versuchten Mord spätestens der Fall sein müsste. Aber wie du schon sagtest, Sicherheit wird sehr klein geschrieben.

Dakaria21  18.09.2024, 09:04
@Loka95
Ich denke aber auch, dass ein Slytherin eher so vorgeht, dass er weniger Spuren hinterlässt, während die Gryffindors eher direkt sind.

Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.

Was Sirius betreffend bei einem versuchten Mord spätestens der Fall sein müsste. Aber wie du schon sagtest, Sicherheit wird sehr klein geschrieben.

Auch hier merkt man wieder: Du willst definitiv das Schlimmste in den Rumtreibern sehen. Wir wissen nicht, ob Sirius Snape mit der Aktion umbringen wollte, oder ob er die naive Vorstellung hatte, er würde es schon rechtzeitig merken und nur den Schock seines Lebens kriegen. Es war definitiv sehr gefährlich, undurchdacht und dumm, aber ihn Tötungsvorsatz zu unterstellen ist wieder deine Interpretation.

Trotzdem stimme ich dir absolut zu, dass spätestens bei einem so gefährlichen "Streich", Sirius hätte von der Schule fliegen müssen.

Loka95  18.09.2024, 21:04
@Dakaria21

Das hat diesmal wenig mit den Rumtreibern zu tun, ich glaube auch nicht wirklich, dass Sirius Snape unbedingt sterben sehen wollte. Ich verurteile nur solche "Scherze", bei denen jeder mit Verstand weiß, dass sie tödlich enden können.

Mal ein anderes Thema ... Weißt du wie Sirius und James schulisch waren? Ich glaube sie waren recht intelligent und begabt, aber ich weiß es nicht mehr.

Dakaria21  19.09.2024, 08:55
@Loka95

Verurteilen muss man solche Scherze auf jeden Fall. Aber eben nicht, indem man Dinge als Mord bezeichnet, die nicht unbedingt einer sind.

Bezüglich der schulischen Leistungen:
Über James sagt Sirius, dass er gut in so ziemlich allen war. Vermutlich also auch in schulischen Dinge.
Für Sirius galt vermutlich etwas Ähnliches, zumindest sagt McGonagall im dritten Schuljahr, dass Peter nie in derselben Liga wie James und Sirius gespielt hat, was die Begabung anging. Das schließe ich draus, dass die beiden vermutlich in der gleichen gespielt haben.