Was ist eure Meinung zu Frei-Kirchler?

Kommt immer auf die jeweilige Gemeinde an.

Die freikirchlichen Christen, die ich kenne, haben mich beispielsweise durch ihren lebendigen Glauben erst wirklich zu Gott gebracht. Also der Glaube und die Bibelkenntnis dieser Leute ist unglaublich. Der Glaube allein lebendiger als von so manchen, die sich da so viel auf ihre Konfession, Kirche usw. einbilden.

Also pauschalisieren kann man das wirklich nicht.🙋🏻‍♀️

LGuGS ♡

Die Freikirchen-Szene ist sehr vielfältig, man kann nicht so leicht eine allgemeingültige Aussage machen.

Ich war bis zu meinem 28. Lebensjahr katholisch, hatte sogar ein paar Semester kath. Theologie studiert, dann ausgetreten.

Mit 29 bin ich dann für 10 Jahre in eine charismatische Freikirche; Erwachsenentaufe, Bibelschule, Zungenreden, geistliche Kriegsführung, lebendige Evangelisation, all dies. Die ersten Jahre war ich sehr zufrieden, wegen der stark ausgeprägten Christozentrik. Es schien einfach wirklich nur um JESUS zu gehen, und jeder wurde immer wieder dazu ermutigt, sich eine persönliche Beziehung zu IHM aufzubauen.

Nach Jahren musste ich dann aber leider feststellen, dass "die persönliche Beziehung zu JESUS" zwar ständig gepredigt wurde, aber innerhalb der Gemeinde kaum gelebt werden durfte, da sie auch nur ein System war mit sehr starken hintergründigen Macht- und Geldinteressen.

Und diese Erfahrung musste ich dann leider auch noch in ein paar anderen Freikirchen machen.

Insgesamt bereue ich es dennoch nicht, denn ich habe in der Freikirchenszene auch extrem viel gelernt, z.B. Bibelwissen, Gebet, Lobpreis, und ganz allgemein starken Glauben. Ich wurde zur erfolgreichen Evangelistin. Auch konnte ich mich z.B. quer durch den dortigen christlichen Bücherladen lesen. Die Hauskreise und individuelle Seelsorge waren teilweise sehr wichtig für mich. Und habe auch in den Diensten dort viel gelernt, Küche, Kleiderkammer, Kindergarten etc. - Es entstanden Freundschaften und teilweise sehr intensive Beziehungen. Es wurde reihum privat eingeladen, und man half sich auch gegenseitig in allem.

Dies alles wäre so in den normalen Staatskirchen nicht möglich gewesen. Aber es gab halt über die Jahre auch sehr viel Kontrolle, Manipulation, Demütigungen, Verletzungen. Ich habe sehr viel in dieser Zeit gewonnen, aber auch der Preis war hoch.

: )

wenn man es mit Menschen zu tun hat, dann macht man gute wie auch schlechte Erfahrungen. Das ist mit Atheisten so, dass ist mit Christen so.

Lebenstüchtigkeit beinhält eine wachsende Fähigkeit, aus schlechten Erfahrungen gute Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Jede (Kirch-) Gemeinde besteht aus Menschen, die Fehler und Schwächen haben. Eine perfekte Gemeinschaft wird's hier auf der Erde kaum geben. Das hängt jetzt nicht davon ab, ob Kirche oder Freikirche.

Gibt da solche und solche, wie bei allen anderen Kirchen auch, gibt es da Gutes und Schlechtes.