Was ist eure Meinung zu folgenden Aussagen?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Es sollten sich mehr Menschen psychotherapeutisch behandeln lasse 38%
Diejenigen die es bräuchten merken es nicht 38%
Es lassen sich zuviele psychother. behahandeln 23%

6 Antworten

Diejenigen die es bräuchten merken es nicht

Meine beste Freundin hat Depressionen, Selbstmordgedanken und ritzt sich, ich habe ihr schon oft dazu geraten in Therapie zu gehen, Zitat von ihr "Therapie ist für die Menschen die es wirklich brauchen".


magen82 
Beitragsersteller
 24.06.2024, 15:29

oh je, da fühlt man sich schrecklich hilflos!?

0

Ich muss hier wahrscheinlich zu allen 3 aussagen was sagen

es sollten sich mehr Menschen behandeln lassen: ja true vor allem in Bezug auf die 2. Aussage wobei es da finde ich schon Unterschiede gibt. Menschen die zb schon etliche Therapien so gut wie Erfolglos hinter sich gebracht haben würden aufstöhnen wenn das im Dauerlauf so weiter geht, da ist je nach psychischer Störung natürlich zu differenzieren.

diejenigen die es bräuchten merken es nicht: auch das kann vorkommen oder es wird überspielt. Allerdings finde ich das es doch im allgemeinen immer mehr akzeptiert wird weil auch immer mehr Menschen darunter leiden. Zum Thema Depressionen kann ich nur die hervorragende Folge von Chez Krömer mit Torsten sträter auf YouTube empfehlen.

es lassen sich zu viele behandeln: ja auch das kommt sicherlich vor, kann ich mir aber nur in einem Rahmen vorstellen wenn wirklich nix ernstes dahintersteckt und die Leute Aufmerksamkeit haben wollen oder sich vor etwas drücken wollen. Dazu kommt das ausgelastete Gesundheitssystem das in diesem Moment auch Menschen mitversorgen muss die gar nicht wirklich krank sind. Wie gesagt sowas kommt vor, aber sicherlich nicht so oft wie die anderen Beispiele und sich eine ernstzunehmende psychische Krankheit anzumaßen find ich echt schwach und hab ich bislang auch noch nie erlebt

im Fazit kann ich nur dafür plädieren als Betroffener oder Angehöriger eines Betroffenen die richtige Unterstützung zu suchen und zu ermöglichen. Niemand Muss irgendjemandem etwas beweisen wenn er das grade einfach nicht kann. Und doch ist die Unterstützung so massiv wichtig und jeder Mensch sollte so gut es geht auf seine Mitmenschen achten auch wenn das manchmal reine Utopie zu sein scheint wenn eine ältere Frau vor dem Supermarkt stürzt und sich entweder kaputtgelacht wird, weitergelaufen wird oder gar das Handy gezückt wird. Ich kritisiere das nur weil ich immer und in jedem Moment jedem helfen würde dem es schlecht geht und ich gehöre auch noch nicht zum alten Eisen mit fast 30. und gleiche Hilfe wünsche ich mir auch.

und dann gibt es noch die offizielle leicht politische Seite von der ich mir wünschen würde das der Beruf in der Pflege generell nicht nur von der Bezahlung her attraktiver wird sondern auch von der Arbeitszeit. Mehr Freizeit mehr Erholung und keine Angst mehr das man von 4 Tagen frei wieder nur einen hat weil man einspringen muss nachdem man schon 14 Tage am Stück unterbesetzt da war. Selbiges gilt für Hausärzte auch und grade im ländlichen Raum. Es muss doch zu schaffen sein ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen um die medizinische Versorgung sicherstellen zu können. Und die momentane Mangelversorgung zieht sich über Neurologen, psychologen, über die Tagesklinik bis in die stationäre Therapie. Da fallen stationär einfach täglich Therapien aus weil einfach nicht genug Personal da ist, da gibt’s Visiten über Skype, da fallen Ausflüge in der Tagesklinik aus weil keiner weiß wie das zu stemmen sein soll. Und das alles mindert die Qualität der gesamten Versorgung deutlich. Ich darf mit meiner angststörung bei einer akuten Situation sicherlich wochenlang telefonieren bevor ich vielleicht einen Platz über 100 km von zuhause entfernt bekommen würde. Ich geh gar nicht mehr zu irgendwelchen Ärzten weil ich einfach auch niemanden großartig belasten will. ( Zahnarzt, und zum impfen oder kurzer Check klar, aber wenn ich mal 3 Tage Durchfall oder ne Erkältung hab Klär ich mir Urlaub und bleib zu Hause bevor ich 6 Stunden in einem völlig überfüllten Wartezimmer hocken darf und teilweise Platzangst kriege)


magen82 
Beitragsersteller
 24.06.2024, 02:24

danke Dir sehr für Deine Zeit! Habe bewusst nur diese drei Möglichkeiten gewählt mit genau der Formulierung. Natürlich kann man jede einzelne Möglichkeit aus vielerlei Blickwinkeln betrachten, aber je kürzer, desto mehr Reaktionen.

0
Diejenigen die es bräuchten merken es nicht

Um mit denjenigen klar zu kommen, die einfach nicht hin wollen, gehen häufig die "Normalos" zum Psychotherapeuten.


magen82 
Beitragsersteller
 24.06.2024, 02:06

? Wie meinst Du das?

0
Pumagirl21x  24.06.2024, 02:10
@magen82

Also Menschen, die mit Freunden und Familie einen guten Umgang pflegen wollen und nicht wirklich psychische Probleme haben, gehen halt hin und diejenigen, die es nötig hätten eher selten.

1
magen82 
Beitragsersteller
 24.06.2024, 02:12
@Pumagirl21x

ah, ok, jetzt verstanden, danke Dir, sehr sogar!

1
Diejenigen die es bräuchten merken es nicht

Ich kenne viele die in Therapie waren/sind weil Eltern ihre Probleme nicht erkannt haben oder nicht dran arbeiten wollen


magen82 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 20:55

ja, leider ist das ein Thema welches noch immer viel Aufklärung bedarf. Einen gebrochenen Arm kann jeder sehen, eine gebrochene Seele, nunja…

1

Alle Aussagen treffen ein Stück weit zu. Bhu


magen82 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 20:37

vielen Dank

0