Was davon seid ihr (Thema: essen)?

Zuhause klappt es meisten schon ganz gut - ich habe zwar noch keine Alternative zu Quark gefunden, und manchmal werde ich bei Kinder Bueno einfach schwach, aber sonst läuft es gut.

Wenn ich hingegen woanders esse, will ich den Leuten nicht noch mehr Umsände machen, als ohnehin schon, und dann esse ich halt vegetarisch, statt auf vegan zu "bestehen".

Dieser Riegel hier soll fast wie Kinder Bueno schmecken:
https://eatloveraw.com/collections

Für Quark kann ich dir keinen Tipp geben, den habe ich nie gegessen.

Wenn ich hingegen woanders esse, will ich den Leuten nicht noch mehr Umsände machen

Okay, verstehe ich. Am Anfang, als ich vegan wurde, fiel mir das auch schwer.

Aber überleg doch einfach mal: Wem bereitest du eigentlich mehr Umstände? Deinen Gastgebern, wenn sie extra für dich was veganes zubereiten müssen? Oder den Tieren, die für Milch und Eier massiv ausgebeutet werden? Deren Leben eine einzige Qual ist und denen schlussendlich die Kehle aufgeschnitten wird? :/

Und welches Bild vermittelt man seinen Mitmenschen über den Veganismus? Dass es doch keine ethische Notwendigkeit ist, auf Grausamkeit an Tieren zu verzichten? Das selbst unwichtige Gründe wie etwas mehr Aufwand oder ein leckerer Kinder Bueno deine ethische Überzeugung kippen können?

Du schaffst das :) Hast du auch Freunde, die vegan sind? Meiner Erfahrung nach hilft das sehr, sich gegenseitig zu unterstützen und zusammen den Mut zu finden, für seine Werte einzustehen.

Du gehst fälschlicherweise davon aus, dass ich aus Tierschutz-Gründen und ethischer Überzeugung versuche, mich möglichst vegan zu ernähren - das ist nur leider bei mir absolut nicht der Fall.

Dennoch kann ich dir sagen: Viele Menschen in meinem Umfeld haben mir bereits gesagt, dass sie durch mich ein sehr viel positiveres Bild auf Vegetarier und Veganer bekommen haben. Mein Vorbild macht vielleicht niemandem zum Veganer - dafür bringe ich Leute, die zu jeder Mahlzeit Fleisch essen dazu, es gelegentlich Mal weg zu lassen. Und ob man 10 % der Menschen dazu bringt, sich vegan zu ernähren, oder ob alle Menschen 10 % weniger tierische Produkte konsumieren, das kommt halt aufs gleiche raus. Ich habe ja selbst "stückchenweise" aufgehört - und meiner Erfahrung nach funktioniert das viel nachhaltiger. Wer plötzlich beschließt, vegan zu essen, der hält das vielleicht zwei Wochen oder zwei Monate durch und wird dann schnell wieder rückfällig. Wer hingegen nach und nach den Konsum reduziert, der bleibt auch langfristig dabei. Beobachte ich jedenfalls in meinem Umfeld immer wieder so.

Außerdem kommt in meiner Situation noch hinzu, dass ich durch meine Behinderung ohnehin schon immer jede Menge Extrawürste brauche - "etwas mehr Aufwand" kommt bei mir also zusätzlich zu der ganzen Menge Aufwand, die ich den Leuten ohnehin schon mache.

dazu kommt, das alles chemie ist. selbst wasser (dihydrooxid) :)

Ja, das hat eine gute Freundin vor vielen Jahren schon mal hier auf der Plattform angeführt, aber damit musst du solchen Leuten gar nicht erst kommen.

Zu behaupten, ein seit über tausend Jahren bekanntes Lebensmittel sei irgenwie ..."künstlicher" als ne abgepackte Jagdwurst in der sich Antibiotika und Wachstumshormone tummeln, zeugt von der grundlegenden Ignoranz, die dort vor sich her getragen wird.

ich weiß. es geht denen eher um die verarbeitung von produkten. aber die worzwahl ist hakt doof :)

Ich glaube es geht denen vor allem um ein Statement. Das ist wie ein Reflex. Und "Chemie" ist eben ein Schlagwort das schnell bei der Hand ist, wenn man sich bestimmten Wahrheiten über sein eigenes Konsumverhalten nicht stellen will.

Ein Onkel von mir schwafelte auf der letzten Geburtstagsfeier was von einem ominösen Pulver, das Veganer angeblich über ihr Essen streuen. "Chemie" war da auch gleich die erste Idee die ihm in den Sinn kam. Und er war sauer, als ich ihm das nicht bestätigen konnte.

das klingt ja richtig unangenehm. ich hab in meiner famielie leider auch sehr viele probleme damit :(

Ich bisher eigentlich nicht. Ein paar Witzchen hier und da. Anfangs Unverständnis. Aber solche direkten Unterstellungen waren was Neues, zumindest im familiären Umfeld. Hab ja selten was mit der Familie zu tun, von daher ist das auch kein Beinbruch.

mein vater kommt immer mit der selben schwurbelei. "sind ja nur tiere" "die fühlen nicht" "gott hat sie für ums geschaffen". meine mutter glaubt immer,dass ich den nächsten monat sicher tod bin, weil mir näjrstoffe fehlen...

muss da leider noch leben :/

Wirklich, dein Vater kommt dir mit dem Herrgott? Glaubt er ernsthaft, Gott hätte gewollt, dass wir so mit seiner Schöpfung umgehen, wie wir es tun?

Ja, das bringst du leider aus der Generation nicht mehr raus. Aus der aktuellen auch nicht. Ich war zum Glück schon lang ausgezogen, als ich vegan wurde.

ja, es ist schlimm. das ist der zweithäufigste streitpunkt. bin antitheist xD. vor allem sagt jeder gott und jede göttin: "SEI GÜTIG"

Kann ich mir vorstellen. Wie lang wirst du noch in dem Haushalt leben müssen?

hmmm. nen jahr sicher xD

Na ja. Das geht ja noch. Ich wünsch dir viel Kraft.