Müssen wir um denn Fachkräfte Mangel zu Beseitigen, junge Menschen zu einer Ausbildung Zwingen?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

NEIN 92%
JA 8%

15 Antworten

NEIN

Wir sollten den Leuten generell nur noch den Mindestlohn zahlen. Anschließend für den Erfolg der Arbeit auch Provisionen. Dann würde Arbeit sich wieder rentieren. Meine Kleine gibt in ihren Firmen bis 30% Provisionen, aufgeteilt.


apachy  24.07.2024, 08:52

Gerade das finde ich sehr problematisch, da du keine festen Einnahmen hast ab vom Mindestlohn und mit Zahlungen die vielleicht kommen lässt sich schwer planen.

Selten hast das ja nur du in der Hand. Wie viel Umsatz unser Unternehmen macht, wie viel ich auf bestimmte Sachen verschreiben kann usw. entscheidet auch das Glück, sowie die Arbeit des Vertrieblers über mir.

Auch ist die Frage, ob Leistung und co. überhaupt messbar sind und welche Metriken man dafür ran zieht.

In vielen Bereichen, die über einfachere Tätigkeiten hinaus gehen ist das ab von Sales kaum möglich.

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CEW1971  24.07.2024, 09:27
@apachy

Bei meiner Kleinen verdienen die Mitarbeiter vom Azubi bis zum Facharbeiter das Gleiche. Ab 1.8. steigt der Maximallohn auf 6000€/Monat. Provisionen werden auf 16 Monate aufgeteilt. Damit wird der Lohn am Erfolg der Arbeit gemessen. Am Jahresende wird die Gewinnprovision auf die Mitarbeiter aufgeteilt und der Monatslohn steigt von mindesten 2100€ auf mindestens 2800€. Dann gibt es 10% am vermittelten Umsatz und 10%, wie der Gewinn aufgeteilt auf alle Tagesmitarbeiter, der an dem Tag eingegangene Umsatz von 10%. Bei ihr ist keiner unter 3200€. Aber wer in allen Firmenbereichen vermittelt, ist heute schon bei 5500€ im Monat und ab nächsten Monat bis 6000€. Sie sagt: "Löhne sind dann zu teuer, wenn man bezahlt und die Arbeit keinen Erfolg hat. Günstig sind Löhne, die am Erfolg bezahlt werden. Sie belohnen den Mitarbeiter und geben Hochachtung für seine Arbeit." So zahlt sie nur für das Kommen den ersten Grundlohn 12,50€ pro Stunden Anwesenheit. Das andere ist der Erfolg der Mitarbeiter.

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NEIN

Natürlich nicht. Davon ab haben wir in den meisten Bereichen keinen wirklichen Fachkräftemangel.

Du hast Bereiche, da wird zwar in die Richtung rumgeheult, die suchen aber gar keine Facharbeiter, sondern billige ungelernte Hilfskräfte.

Dann hast du Bereiche, die heulen ebenfalls, die suchen aber nicht einfach nur Fachkräfte, sondern Spezialisten/Experten in bestimmten Nischen.

Dann hast du Leute die heulen rum, weil sie einfach beschissene Arbeitsbedingungen und/oder Bezahlung bieten.

Wenn du dir diese Bereiche nun nicht anguckst, dann bleibt von dem ganzen Theater ggf. noch 5%. Und bei einen Großteil davon geht es nicht darum, dass sie nicht überleben können, weil ihnen die Mitarbeiter fehlen, sondern dass ihnen potentielle Gewinne entgehen, womit sich Leute im Vorstand etwas mehr Ausstattung im Audi Q8 oder der S-Klasse leisten können oder bei noch größeren Unternehmen eben 1 cm mehr Yacht.

Ja du hast einige kleinere Unternehmen, die echt ums Überleben kämpfen. Die Berufe sind nicht attraktiv, die Bezahlung kann dort nicht exorbitant sein etc. Das ist aber der normale Lauf der Dinge. Meist regelt sich sowas über Automatisierung und Änderungen des Marktes. Und ja, da gibt es auch Verlierer und Leute, die Pleite gehen.

Overall muss man aber auch sagen, dass wir theoretisch verdammt viel Arbeitskräfte mobilisieren könnten. Wir haben in den letzten Jahrzehnten die produktiven Arbeitsplätze abgebaut wie nix Gutes. Dafür haben wir Management, Verwaltung und Organisation auf das Dreifache hochgefahren. Täglich sitzen Millionen von Leuten in Meetings, wo sie nix beizutragen haben und spielen mit dem Handy. Da ist eher ein Wandel des Arbeitsmarktes nötig.

Bring die Leute wieder in Positionen, wo wirklich was umgesetzt wird und wir wären bei gleicher Produktivität mit einer 15 Stunden Woche.

Nun kannst du auch dran drehen, dass wir gar nicht so viel brauchen. Weniger Wegwerfprodukte, geplante Obsoleszenz, Sachen vernünftig reparierbar machen usw. Ja dann nimmt man weniger ein aber man brauch eben auch weniger. Das würde auch Probleme um Müll und Klima reduzieren.

Natürlich lohnt sich Arbeit hierzulande leider auch zu wenig. Mit die höchsten Abgaben, die höchsten Strompreise, durch absurde Baunormen ist Eigentum mit am Teuersten etc.

Davon ab haben wir in vielen Bereichen, gerade auch in solchen, wo da drüber rumgeweint wurden aktuell Massenentlassung nach Massenentlassung. Da werden scheinbar gerade Unmengen an Fachkräften frei. Es liegt an den Unternehmen die Bedingungen zu schaffen, diese zu anzulocken und zu binden.

Aber ich glaube die werden auch erst aufwachen, wenn denn echt die ganzen Boomer in Rente gehen und sie einen echten Mangel verspüren und die Insolvenz droht. Dann ist vermutlich zu spät.

Solange gibt es eben unterdurchschnittliche Bezahlung, ein nettes Team und einen Obstkorb.

Man kann sich ja mal bewerben und sagen, dass man unterdurchschnittliche Leistung bringt oder der Bezahlung angemessene Leistung, nett ist und gerne Obst ist. Mal schauen wie attraktiv die Arbeitgeber so einen Bewerber finden..

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012
NEIN

Ich finde auch, dass das Rumgeheule über den Fachkräftemangel meist von mittelständischen deutschen Firmen, bzw, deren Geschäftsführer kommt, die nicht richtig ausbilden, die Leute nicht richtig bezahlen usw.

Die größte Ausrede ist immer: "Ich finde keine Mitarbeiter wegen dem Fachkräfte-Mangel!"

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
NEIN

Schlechte Facharbeiter nützen gar nichts.

NEIN

Nein, und nochmals Nein!

Warum ich so denke: Um fähige und leistungsstarke Handwerker oder Arbeiter zu bekommen ist Zwang völlig kontraproduktiv und es wird nicht zum Erfolg führen.

Es wird nur klappen wenn Menschen sich in ihrem Beruf wohl fühlen und sich auch bestätigt fühlen - Dann entsteht Leistung und gute Arbeit. Anders kommt nur Frust und eine "Mir-doch-egal" Mentalität zu Stande.