Ist der Sinn des Lebens ein Endziel oder ein Ziel ohne Ende?

Der Weg ist das Ziel.

LG

Ich würde es in 3 Antriebe aufteilen, die im Laufe des Lebens an Bedeutung gewinnen oder verlieren:

(1) Der Wille zu überleben, denn Sterben ist einfach unangenehm, der Tod als "Endziel" wenig attraktiv.

(2) Das Streben nach wohlwollender Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe (letztlich aus der Motivation heraus, seinen Genbestand der Nachwelt aufzunötigen).

(3) Der Wunsch, sich schrittweise zu befreien - von Abhängigkeiten und Ausgeliefertsein (schulisch, beruflich, persönlich); vom Drang nach Partnerschaften, die auf lange Sicht oft nicht glücklich machen; von der Notwendigkeit zu arbeiten, von Verpflichtungen und Erfolgsdruck - kurz: von (2), und irgendwann - hoffentlich in noch ferner Zukunft - auch von (1).

Es gibt einen Sinn des Lebens aus evolutionsmäßiger Sicht, und zwar durch sein Leben ein Teil der Evolution zu sein.

Dann gibt es noch den Sinn, den wir selbst unserem Leben geben.
Der sieht bei jedem Menschen anders aus.

Ein Ziel, dessen Ende in absehbarer Zeit folgt.

Man setzt sich solche Ziele nicht um ewig davon profitieren zu können.

Manchmal ist es auch nur ein Augenblick, und nicht selten bereut man diesen sogar noch.

Jedes Ziel, was man erreicht, ist der Baustein eines neuen Ziels.

Die Sinnfrage ist ein Gedanken-, Sprachkonstrukt, das nur dann Sinn macht, wenn man das Ziel kennt. Nach dem Sinn des Lebens zu fragen macht auch nur dann Sinn, wenn man sich selber Ziele setzt oder sich von Anderen setzen lässt. Religion verfährt so. Einfach so nach dem Sinn des Lebens zu fragen ist schlicht sinnlos, wir wissen nicht, was für ein Ziel das Leben an sich hat, können da nur spekulieren.