Fürchtet ihr den Tod?
Diese Frage mag vielleicht für manche von euch bestimmt etwas unheimlich klingen, aber das ist nicht meine Absicht.
Es gibt welche von uns, die Angst vor dem Tod haben und welche, die die Angst längst überwunden haben davor.
Ich z.b. freue mich auf ihn, weil mir mein eigenes Leben keinen Spaß mehr macht und bei mir keine Veränderung in Sicht ist auf das Leben, was ich einmal leben möchte und deswegen bin ich froh, wenn ich von meinem Leid in dem Sinne irgendwann befreit werde.
Ich hatte vor 6 Jahren Angst vor ihm und mittlerweile kann ich problemlos aktzeptieren, wenn er kommt irgendwann und bin mir ihm immer mehr bewusst, hier ist ,,Momento Mori'' das Stichwort.
Das ist ein Teil vom Stoizismus.
24 Stimmen
13 Antworten
Jain. Vor dem Tod selbst, habe ich keine Angst. Ich kann ihn ja auch nicht umgehen. Wovor ich Angst habe, ist, dass nach ihm nichts mehr kommt oder irgendetwas schreckliches
Für dich selbst beschreibst du dich nach meinem Gefühl etwas zu heroisch als "Überwinder der Todesangst". Das begründest du aber rational, indem du auf das dir nicht als weiterhin lebenswert erscheinende eigene Leben verweist. Unsere Gefühlswelt ist jedoch sehr komplex und zudem ausgebreitet über etliche mehr oder weniger bewusste und unbewusste Ebenen. Und eben darum wäre ich geneigt, mehr Unsicherheit bei einer Antwort auf diese Frage anzunehmen.
Wir können nach meinem Gefühl nicht sicher wissen, wie stark unser angeborener Überlebenswille ist, wenn uns die aktuelle Botschaft erreicht, dass wir in wenigen Tagen oder Wochen sterben werden. Ich rechne da durchaus noch mit diffusen, frei flottierenden Ängsten, die sich auch zu einem heftigen Abwehrverhalten gegenüber dem Sterbenmüssen verdichten können. Dazu gibt es gute und umfassende Berichte von professionellen Sterbegleiterinnen, die eine ganze Palette von Reaktionsmustern in ihren Abhandlungen vorlegen, so dass man doch relativ sicher erkennen kann, dass wir uns überhaupt nicht sicher sein können, wie wir dereinst auf unseren unmittelbar bevorstehenden Tod reagieren werden.
Übrigens ist das "Memento Mori!" als bedeutender Hinweis und Aufforderung zu verstehen, dass wir im Wissen um unsere Sterblichkeit "klug werden sollen!". Damit ist gesagt, dass wir uns stets fragen sollen, ob wir unser augenblickliches Leben substantiell inhaltlich gestaltet haben, und nicht nur "irgendwie dahingelebt oder es mit Banalitäten vertan haben".
Dein abschließender Hinweis auf die Philosophie der Stoa ist jedoch zutreffend.
Ich bin ja auch ein Anhänger durch stozismus.
Ich bemühe mich jeden Tag so gut ich kann dazu zu lernen.
Vor dem Tod selbst habe ich keine Angst, nur würde ich ungern davor eine schmerzhafte Zeit erleben.Ich würde gern wie Gustav Meyrink sterben: Ganz bewusst im Lehnsessel sitzend den Sonnenaufgang ansehend.
Die Transition ist der erhabenste Moment eines Menschenlebens. Man "darf" die materielle Welt verlassen. Letztlich zerfällt der Körper wieder in die Elemente, aus denen er erbaut wurde. Das geistig Erarbeitete wird mitgenommen und kann bei der nächsten Inkarnation wieder eingesetzt werden.
Hoffentlich hat man diese Welt dann ein kleines bisschen besser verlassen, als man sie vorgefunden hat.
... mit 65 sollte man sich damit abgefunden haben, dass am Ende des Lebens der Tod steht. Und dass man den dickeren Teil des Lebens hinter sich hat.
Aber: ein bisschen Angst hat man schon, dass das mit Schmerzen oder langem Siechtum verbunden sein könnte.
Und letztlich: Ich muss noch möglichst viele Jahre für meine liebe Frau da sein.
Etwas. Dass es danach weiter geht, ist sehr sicher. Nur davor zu viel falsch gemacht zu haben und nicht von der Verwandtschaft abgeholt zu werden, sondern von den "anderen".
Eine Freundin hat mal im Hospiz gearbeitet. Da war ein sehr hasserfüllter junger Mann, bis zuletzt sogar zur Familie total gemein. Wenige Sekunden vor seinem Ende starrte er plötzlich voller Entsetzen ins Nichts und rief noch "Oh nein!!! Nicht die!!!"
Also, besser immer lieb sein.