Der große Streit der österreichischen Monarchisten- Deutschland, ja oder nein?

Weiss nicht 50%
Der linke Flügel um OM-Pastor Peitl (Personalunion) 33%
Der rechte Flügel um Martin Sellner (Hist. Einheit) 17%

6 Stimmen

3 Antworten

Zu kritisieren sind beide von Dir genannten Thesen, da zu oberflächlich behandelt und somit liegen beide Lager falsch!

Lange Zeit war Österreich das Zentrum der Habsburgermonarchie, eines Vielvölkerstaates, der neben deutschsprachigen Gebieten auch Gebiete mit anderen Sprachen und Kulturen umfasste. Im 19. Jahrhundert verstärkten sich nationalistische Tendenzen in beiden Ländern, Deutschnationale Kräfte in Österreich forderten eine engere Anbindung an Deutschland, während andere Kräfte auf die Vielvölkercharakter Österreichs verwiesen. Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel die Habsburgermonarchie., Deutschösterreich erklärte sich 1918 zur Republik und strebte einen Anschluss an Deutschland an, dieser wurde jedoch von den Siegermächten des Ersten Weltkriegs verboten.

Die Behauptung, Österreich sei lange Zeit Teil Deutschlands gewesen, ist eine Vereinfachung. Österreich war zwar Teil des Heiligen Römischen Reichs, aber dieses war ein äußerst heterogener Staat mit schwacher Zentralgewalt, die Vorstellung eines einheitlichen deutschen Staates in dieser Zeit ist historisch nicht haltbar.

Die Behauptung, es habe sich nur um eine Personalunion gehandelt, ist ebenfalls zu kurz gegriffen. Die Habsburgermonarchie war zwar eine Personalunion, aber die einzelnen Teile waren eng miteinander verbunden und bildeten eine gemeinsame Staatsordnung. Die Vorstellung eines Eroberungszugs gegen Österreich 1918 ist eine Übertreibung! Die Ereignisse von 1918 waren von verschiedenen Faktoren geprägt. Es gab zwar Bestrebungen zur Vereinigung, aber auch starke Widerstände. Die Wahrheit liegt, wie so oft in der Geschichte, irgendwo in der Mitte. Österreich und Deutschland haben eine gemeinsame Geschichte, aber sie waren niemals identisch. Die Beziehung zwischen beiden Ländern war von ständigen Veränderungen und Konflikten geprägt. Die Frage nach der Identität Österreichs ist eng mit der Frage nach seiner Beziehung zu Deutschland verbunden. Historische Ereignisse werden oft politisch instrumentalisiert, um bestimmte Ziele zu erreichen, die Geschichte wird oft vereinfacht dargestellt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

tomaushamburg  16.09.2024, 10:58

Man sollte dazu auch bemerken, dass vor 1871 der Begriff "Deutschland" keine politische Einheit und keinen Staat bezeichnete, sondern alle Gebiete meinte, in denen Deutsch gesprochen wurde. Der deutschsprachige Teil der Habsbugermonarchie war also mit unter dem Begriff "Deutschland" subsumiert, aber das meinte die Kultur und Sprache, nicht die politische Zugehörigkeit. Diese Frage stellte sich dann erst nach dem 1. Weltkrieg.

Weiss nicht

Die deutschnationalen Österreicher gab es schon lange vor 1918. Ö war ein Vielvölkerstaat mit mehreren Nationen. Vor allem die Tschechen sollen damals, also schon vor 1918 gleiche Rechte gefordert haben. Maria Theresia hatte die deutschsprachigen Österreicher bevorzugt. Ö gehörte aber nicht zu DE sondern war überwiegend deutschsprachig. DE gibt es auch erst seit 1871 und eine großdeutsche Lösung bei der Gründung war ohnehin nicht möglich. Die hatten schließlich einen eigenen Kaiser und wollten nicht den deutschen da übernehmen. Ein kleiner Teil von Ö gehörte mal zu Bayern, wurde aber getauscht. Die Bayern bekamen die Pfalz und Ö diesen Teil bis etwa zur Stadt Salzburg.

Weiss nicht

Bei der Monarchen frage bin ich jetzt keine Experte.

Aber es ist doch historisch hinlänglich Beweisen das eine Grossteil der Österreicher sich Anfang des 20 Jahrhunderts als Teil des Deutschen Volksverstanden haben.


MasonI567 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 12:44

Das ja. Vor Allem ab 1938. Das war aber nicht die Frage.