Hallo,
In der Novelle Mario und der Zauberer von T. Mann berichtet der Zauberkünstler Cipolla:
Die Fähigkeit, sich seiner selbst zu entäußern, zum Werkzeug zu werden, im unbedingtesten und vollkommensten Sinne zu gehorchen, sei nur die Kehrseite jener anderen, zu wollen und zu befehlen; wer zu gehorchen wisse, der wisse auch zu befehlen, und ebenso umgekehrt.
Er vergleicht das auch mit dem Volk und Führer:
der eine Gedanke sei in dem anderen einbegriffen, wie Volk und Führer ineinander einbegriffen seien [...]
Nun kann ich diese Stelle nicht so gut verstehen. Ich habe es so verstanden: Jemand, der weiß, wie man gehorcht, weiß dann erst nur, wie sich ein Befehlter fühlt. Somit kann er sozusagen in geschickter Weise befehlen, ohne dabei Probleme hervorzurufen.
(Hintergrundwissen: Cipolla, dem dieses Zitat gehört, repräsentiert den totalitären Diktator Mussolini in Italien (Ab 1920er Jahre). In der Novelle manipuliert er als Zauberer das Publikum, oft in herabwürdigender Weise.)
Wie ist Ihr Gedanke? Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße