Ist es schlecht für Ihren Lebenslauf, wenn Sie zwar die Möglichkeit haben, sich aber trotzdem weigern, Kündigungsschutz zu beantragen?

Stellen Sie sich vor, Sie werden ohne Grund von einer großen Firma aus Ihrem unbefristeten Arbeitsvertrag entlassen und obwohl Sie, wenn Sie Kündigungsschutz beantragen, mit 100-prozentiger Sicherheit vom Richter wieder in Ihren Job eingesetzt werden, tun Sie es trotzdem nicht!

Wenn man Sie fragt, warum Sie keinen Kündigungsschutz beantragen und sich in Deutschland so abnormal verhalten, geben Sie die berühmte Begründung, dass ich diese Firma einfach nicht mehr mag und ich viele bessere Jobs finden kann und es eigentlich eine große Chance für mich ist und ich nicht einmal eine Abfindung will und bla bla bla...

Da es in Deutschland nicht möglich ist, Sie zu zwingen, Kündigungsschutz zu beantragen, werden Sie in Ruhe gelassen, und zunächst ist alles gut, bis Sie bei Ihrem nächsten Job im Vorstellungsgespräch gefragt werden, warum Sie bei einem so großen Unternehmen einfach gekündigt haben... wenn Sie sagen, ich habe gekündigt, weil ich sie auch nicht mochte, wäre das noch schlimmer, da es zeigt, dass Sie nicht vertrauenswürdig sind und jede Chance nutzen würden, auch Ihren neuen Job zu verlassen. Wenn du die Wahrheit sagst und sagst, weil sie mich gefeuert haben, stellen sie dir sofort die sehr schwierige Frage, warum du nicht den Kündigungsschutz beantragt hast, wenn du unschuldig bist? Hast du etwas sehr Schwerwiegendes getan, wie zum Beispiel gestohlen, dass du keinen Kündigungsschutz beantragt hast?

Es wird also alles sehr kompliziert...

Es scheint so zu sein, dass die meisten Menschen in Deutschland den Schmerz in Kauf nehmen und schließlich Kündigungsschutz beantragen und vom Richter sofort wieder in ihren alten Job eingesetzt werden, aber was ist in einer Situation zu tun, in der ein wirklich unschuldiger Arbeitnehmer niemals davon überzeugt werden könnte, Kündigungsschutz zu beantragen? Wie kann das im Lebenslauf erklärt werden?

Ja 100%
Nein, 0%
Arbeitsrecht, Arbeitgeber, Arbeitsuchende
Was bringt ein Master in Physik?

Habe diesen seit Juli den Master in Astro- und Teilchenphysik. Beireits 18 Bewerbungen habe ich abgeschickt (3 im Frühjahr und 15 im September/Oktober). Bisher habe ich 8 Absagen (3 im Frühjahr und 5 jetzt im Herbst) bekommen. Dabei habe ich sowohl in Deutschland, als auch in die Schweiz Bewerbungen abgeschickt. 6 Absagen habe ich bisher aus Deutschland, 2 aus der der Schweiz.

Was mich am meisten wundert ist folgendes: Ich habe bisher nur ein einziges Bewerbungsgespräch gehabt und dieser war im Frühjahr. Ich komme also normalerweise nichtmals in die engere Auswahl.

Nun ja, ich habe nicht so gute Noten im Bachelor und Master (2,8 ist der Schnitt im Bachelor und 2,4 im Master). Allerdings habe ich neben meinem Master in Astro- und Teilchenphysik habe auch nebenbei 6 Jahre lang als studentische Hilfskraft in einer Firma gearbeitet, die sich um radioaktive Abfälle kümmert. Natürlich schicke ich auch den Bericht von dem Schef dieser Firma über mich mit und da steht nur positives.

Ich gebe bei jeder Bewerbung immer 3 Referenzpersonen an: Den Schef der Firma (wo ich gearbeitet habe), den Betreuer meiner Masterarbeit und den Betreuer meiner Bachelorarbeit. Der Betreuer meiner Masterarbeit macht mir dabei am meisten Sorgen. Meine Masterarbeit fiel nämlich komplett auf die intensivste Corona-Zeit. Deswegen hatte ich einige Schwierigkeiten besonders zu Beginn dieser, da ich nicht zur Uni durfte, der Kontakt mit der Betreuung demnach sehr kompliziert war und ich viele Sachen auf harte Art und Weise alleine erarbeiten musste.

Bei einer der Bewerbungen musste ich sogar 3 verschiedene Links an jede Referenzperson verschicken, damit sie dort über mich noch zusätzliche Sachen schreiben und Ausfüllen. Am Ende haben es aber nur 2 Referenzpersonen gemacht, was aber aber zur Vollständingkeit der Bewerbung gereicht hat. Mich hat aber der Grund gestört, warum der Betreuer meiner Masterarbeit es nicht ausgefüllt hat: Zum einen war er derzeit im Urlaub (was völlig in Ordnung ist) aber andererseits hat er sich geweigert das auszufüllen, weil er an einer Stelle angeben musste zu wie viel % besten Studenten ich bei ihm gehört habe. Er meinte zu mir, dass wenn er ausgefüllt hätte, er dort die schlechteste Option (unter den besten 30%) auswählen müsste...

Kann das sein, dass wenn die Arbeitgeber ihn als Referenzperson kontaktieren, er negative Sachen über mich erzählt und sie deswegen mir nicht die Chance geben? Wenn ja, was kann ich dagegen tun?

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