Wie ist das Metrum im Gedicht „Die Gedanken sind frei“?

3 Antworten

Das ist KEIN GEDICHT, sondern ein LIED - Verfasser und Ursprung leider unbekannt. Herkunftsland vermutlich Österreich, möglicherweise uralt: aus den Bauernkriegen.

Mein schönstes / wichtigstes Lied in deutscher Sprache; die Version von Achim Reichel (CD "Volxxslieder") gefällt mir am besten.

NEIN ! Es ist kein Studentenlied, wie immer wieder behauptet wird.

[Die Ge]danken sind frei / Wer kann sie erraten?

Sie fliegen vorbei / Wie nächtliche Schatten.

Kein Mensch kann sie wissen / Kein ger erschießen

Es bleibet dabei: / [Die Ge]danken sind frei!

(Quelle ist Lotta Kirsch, GF-Userin, Community-Expertin für Deutsch.)

Allgemeines zur Gedicht-Analyse (Quelle: ich ; - )) )

GEDICHT-ANALYSE..

In brutaler Kurzform:

- Autor, Titel, Quelle, Erscheinungsjahr, EPOCHE (inkl. zweier, dreier Sätze über die Biografie), Thematik (ein Satz),

- Beschreibung der Struktur (Aufbau, Strophenanzahl, Versanzahl der einzelnen Stophen - eben der ganze formale Krempel),

- Interpretation: Analyse z.B. auffallender Wortarten (Verb, Adjektiv, Substantiv / Nomen) und / oder Wortwiederholungen sowie rhetorischer Mittel (Alliteration, Anapher, Metapher, Klimax, Symbol und und und...) und syntaktischer Besonderheiten (kurze, lange Sätze) - natürlich immer in enger kausaler Verklammerung mit dem entsprechenden Inhalt (!!!) unter steter Beachtung des Reimschemas (!),

- Spannungsbogen, Aussage-Intention, eigene Meinung ---> abhängig von Aufgaben-Stellung u.a.m. .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Lisa123348 
Beitragsersteller
 16.02.2024, 15:12

Vielen Dank!
Habe aber mit meiner Lehrerin geredet und darf es als Gedicht benutzt… Ich habe es auch auf den Seiten als Gedicht und Lied gefunden

paulklaus  16.02.2024, 17:04
@Lisa123348

Die "Seiten" müssen keinesfalls der Wahrheit entsprechen. In einem uuuuuralten Liederbuch - ca. 1890 - ist es als das bekannteste der "Bauernkriege" aufgeführt.

paulklaus  09.02.2024, 18:34

Oh bitte ! Keine Ursache ! Gern geschehen !

Eigentlich ist das ja ein Lied...

Den Rhythmus erfasse ich sofort (mit Auftakten) - aber die lateinischen Bezeichnungen habe ich mir nie gemerkt.

Dass das Gedicht als Lied gesungen wird, spielt für die Fragestellung keine Rolle. Das Metrum: Zweihebige Verse mit Füllungsfreiheit. Strophenbau: Eine Variante der Volksliedstrophe in acht Versen mit Kreuzreim in der ersten Hälfte und zwei Paarreimen in der zweiten.


Wambo55  04.09.2024, 15:52

Der Daktylus-Rhythmus (wenn ich so sagen darf) ist tatsächlich sehr dominant, aber Verse wie die hier in der zweiten Strophe:

Ich denke, was ich will,

und was mich beglücket,

doch alles in der Still,

und wie es sich schicket.

wo drei Senkungen nebeneinander sind (-ke was ich // -lles in der) und der Anapäst am Anfang der Refrainzeile (die Ge-) deuten eher auf den Volkliedvers hin.