Wie ist das Metrum im Gedicht „Die Gedanken sind frei“?
Ich muss in Deutsch eine Gedichtsanalyse machen und habe Probleme, das Metrum und die Kadenzen zu finden.
3 Antworten
Das ist KEIN GEDICHT, sondern ein LIED - Verfasser und Ursprung leider unbekannt. Herkunftsland vermutlich Österreich, möglicherweise uralt: aus den Bauernkriegen.
Mein schönstes / wichtigstes Lied in deutscher Sprache; die Version von Achim Reichel (CD "Volxxslieder") gefällt mir am besten.
NEIN ! Es ist kein Studentenlied, wie immer wieder behauptet wird.
[Die Ge]danken sind frei / Wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei / Wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen / Kein Jäger erschießen
Es bleibet dabei: / [Die Ge]danken sind frei!
(Quelle ist Lotta Kirsch, GF-Userin, Community-Expertin für Deutsch.)
Allgemeines zur Gedicht-Analyse (Quelle: ich ; - )) )
GEDICHT-ANALYSE..
In brutaler Kurzform:
- Autor, Titel, Quelle, Erscheinungsjahr, EPOCHE (inkl. zweier, dreier Sätze über die Biografie), Thematik (ein Satz),
- Beschreibung der Struktur (Aufbau, Strophenanzahl, Versanzahl der einzelnen Stophen - eben der ganze formale Krempel),
- Interpretation: Analyse z.B. auffallender Wortarten (Verb, Adjektiv, Substantiv / Nomen) und / oder Wortwiederholungen sowie rhetorischer Mittel (Alliteration, Anapher, Metapher, Klimax, Symbol und und und...) und syntaktischer Besonderheiten (kurze, lange Sätze) - natürlich immer in enger kausaler Verklammerung mit dem entsprechenden Inhalt (!!!) unter steter Beachtung des Reimschemas (!),
- Spannungsbogen, Aussage-Intention, eigene Meinung ---> abhängig von Aufgaben-Stellung u.a.m. .
Die "Seiten" müssen keinesfalls der Wahrheit entsprechen. In einem uuuuuralten Liederbuch - ca. 1890 - ist es als das bekannteste der "Bauernkriege" aufgeführt.
Eigentlich ist das ja ein Lied...
Den Rhythmus erfasse ich sofort (mit Auftakten) - aber die lateinischen Bezeichnungen habe ich mir nie gemerkt.
Dass das Gedicht als Lied gesungen wird, spielt für die Fragestellung keine Rolle. Das Metrum: Zweihebige Verse mit Füllungsfreiheit. Strophenbau: Eine Variante der Volksliedstrophe in acht Versen mit Kreuzreim in der ersten Hälfte und zwei Paarreimen in der zweiten.
Der Daktylus-Rhythmus (wenn ich so sagen darf) ist tatsächlich sehr dominant, aber Verse wie die hier in der zweiten Strophe:
Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
wo drei Senkungen nebeneinander sind (-ke was ich // -lles in der) und der Anapäst am Anfang der Refrainzeile (die Ge-) deuten eher auf den Volkliedvers hin.
Vielen Dank!
Habe aber mit meiner Lehrerin geredet und darf es als Gedicht benutzt… Ich habe es auch auf den Seiten als Gedicht und Lied gefunden