Vorweg: "Kameramann" ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Jeder, der eine Kamera führt, ist Kameramann.
Darüber hinaus: Die Filmbranche ist eine Quereinsteigerbranche. Es ist nicht nötig, dass man Kamera studiert hat (o.ä.), um Kameramann zu werden. Aber es erleichtert den Einstieg in die Branche überhaupt.
Wenn du eine Ausbildung machen willst, dann wäre "Mediengestalter Bild und Ton" eine gute Wahl. Man sollte natürlich schon eine Firma nehmen, die auch viel dreht mit Kameras. Aber grundsätzlich kann man dadurch Kameramann für sowas wie Reportagen, Dokus etc werden. Danach hast du jedenfalls Ahnung davon, wie man die Technik bedient und von grundsätzlichen Dingen der Gestaltung.
Um Kameramann beim Film zu werden muss man sowieso ganz unten an. Auch die, die Kamera studiert haben, müssen oftmals so anfangen, nämlich mit Praktika. Du bewirbst dich für ein Praktikum bei einer Film oder TV-Serienproduktion im Kamera-Department. Dann wirst du Kamerapraktikant. Wenn du gut bist und Glück hast, dann zeigt man dir, wie die Position des DIT / Digital Rangler / Digital Loader (oder wie immer das gerade heißt. Früher: Materialassistent) funktioniert. Wenn du gut bist, bucht man dich dann vielleicht bei einem Projekt als Digital Loader. Wenn du das eine Zeit lang gut machst, dann darfst du vielleicht irgendwann zur 1. Kameraassistenz aufsteigen. Und wenn du das ein paar Jahre gut machst, dann steigst du irgendwann zum Kameramann auf. So ist der übliche Ablauf in der Branche. Ein Studium kann da nur sehr begrenzt drauf einwirken. Man lernt natürlich sehr viel, was insofern gut ist, als dass man mit einem gewissen Wissenstand in die Branche kommt. Einige sind auch so gut, dass sie nach dem Studium direkt durchstarten können. Aber in der Regel muss man die beschriebene Ochsentour machen.