Hallo,
nur Mut! Wer weiß was sie/er will, wird einen Weg finden, um es zu erreichen. Ein Abi kann man auch in einer Abendschule nachholen - und leider muss man auch da viel Mathe lernen, was man danach nicht mehr braucht.
Ich habe auch aus reinem Interesse neben meinem Beruf Geschichtswissenschaften studiert und kann dir deshalb aus eigener Erfahrung sagen:
a) es ist nicht unmöglich aber sehr schwer, davon leben zu können, außer im Lehrberuf oder man bleibt in der Wissenschaft = an einer Universität
b) im Studium erlernst du vor allem das historische "Handwerk" anhand der ausreichend vorhandenen geschichtlichen Sachverhalte Das Studium ist ein geisteswissenschaftliches und du musst viele Bücher lesen bzw.noch unendlich mehr anlesen. Das ist sehr zeitaufwändig und die Studienzeit musst du irgendwie finanzieren können. Am Ende und nach (in meinem Fall) ca. 70 teils ziemlich anspruchsvollen aber auch einigen einfacheren Fachprüfungen schreibt man eine Abschlussarbeit und erkennt dabei, wie wenig man noch immer über Geschichte weißt. Dafür weiß man aber, wie man seriöse Geschichtsschreibung (Historiographie) betreibt, denn auch das ist nicht ganz einfach. Die Methodenkompetenz dazu erwirbst du im Studium. Ich kann praktisch ausschließen, dass man das alleine "aus Büchern" autodidakt lernen kann.
c) Militärhistoriker ist eine Spezialisierung, die bestimmt erlaubt, interessante Beiträge oder sogar Bücher zu verfassen, aber die nötige Forschungstätigkeit, um über nur einen Krieg zu schreiben, kann Jahre (!) dauern, denn es genügt nicht, nur die neuesten Forschungsergebnisse zu sammeln und neu herauszugeben.
d) Ein Museum aufzubauen, dafür braucht man nicht so sehr Kapital (das gibt keiner, weil Museen in der Regel nicht gewinnbringend geführt werden können), sondern langjährige gute Beziehungen, Bekanntheit aus eigenen Publikationen und damit ein gewisses Alter und eine frei werdende Position. Also kein kurzfristiges Karriereziel. Eine Mitarbeit
Zwei Tipps möchte ich dir geben:
1) Eine der wichtigsten Aufgaben von Historikern ist die Quellenkritik. Eine gute Zusammenfassung bietet https://de.wikipedia.org/wiki/Quellenkritik
2) Investiere ca. 12 EUR in das Buch von Ahasver v. Brandt - das ist ein Standardwerk und zeigt dir viel über die Methodik, die man auch braucht, um erfolgreich forschen zu können:
http://www.amazon.de/gp/search?index=books&linkCode=qs&keywords=9783170194137
Zum Abschluss wünsche ich dir viel Spaß bei deinen historischen Abenteuern. Ich hoffe, ich habe dir keine Illusionen genommen, sondern ein paar interessante Informationen gegeben.
LG Mike