Hallo Kemalist.
Das, wovon Du sprichst sind Grade im Sinne von Erkenntnisstufen. Sie besagen mehr oder weniger nur, mit welchen Themenkomplexen man sich bereits befasst hat. Man sollte diese nicht mit einer Wertigkeit belegen.
Ein Freimaurerbruder hat schon unmittelbar nach seiner Aufnahme die gleichen Stimmrechte und Akzeptanz in der Loge wie ein langjähriger Bruder.
Die Grade erstrecken sich über die Johannisgrade der "blauen Freimaurerei", welche aus Lehrling, Geselle und Meister bestehen. Sie bilden symbolisch gewissermaßen den Lebenslauf eines Menschen ab. Demzufolge gibt es - naturgemäß - nach dem Meistergrad keine weitere Stufe... schon gar keine Stufe mit einer höheren Wertigkeit.
Parallel dazu gibt es die sogenannten "weiterführenden Grade" in denen noch einmal spezifischer auf bestimmte Inhalte eingegangen wird. Dabei bedient man sich als Projektionsfläche statt dem Menschlichen Lebenslauf der menschlichen Kulturgeschichte.
Hier werden unterschiedliche Systeme bearbeitet, die grundlegend identische Inhalte haben, jedoch auf unterschiedlich viele Stufen aufteilen.
Das System, welches im Rahmen der anerkannten Freimaurerei die meisten Grade bearbeitet, ist der Alte und Angenommene Schottische Ritus mit seinen 33 Graden. Es gibt jedoch als historische Randerscheinung noch den Memphis-Misraim-Ritus, der über 95 Grade verfügt, jedoch nicht anerkannt durch die regulären Logen ist.
Seinen Grad darf man durchaus benennen, ein Freimaurerei, der seine Sache ernst meint, wird jedoch nicht mit Graden hausieren gehen. Freimaurerei ist eine Sache der Selbstverpflichtung und Selbstdisziplinierung... nichts, was man mit glitzernden Ringen oder "Hochgrad"-Gehabe nach außen repräsentieren müsste.
Soweit zumindest die gelebte Praxis.
Herzliche Grüße
krato333