Schwer? Du meinst sicher schwierig. Nun, das kommt vor allem auf deine persönlichen Stärken und Schwächen an. Aber sowohl an der Uni als auch an der FH: einfach ist das Studium nicht. Ich habe meine ersten 5 Semester an der Uni Stuttgart recht mittelmäßig hinter mich gebracht und bin dann an die FHT Esslingen gewechselt. Mechatronik gab es damals noch nicht, es hieß ganz einfach Maschinenbau und splittete sich nach dem damals so genannten Vordiplom in die diversen Fachgebiete auf. In Stuttgart wurden damals so ungefähr 20 Fachrichtungen angeboten. Wie es heute aussieht - keine Ahnung. Nur Schiffbau gab und gibt es meines Wissens bis heute nicht. Aber sonst so ziemlich alles, auch den techn. orientierten Kaufmann und IT-Technik.
Stark ausgeprägt sind in Stuttgart naturgemäß der Kfz-Bau (wen wundert's), Verkehrswesen überhaupt, Luft- und Raumfahrttechnik (siehe U. Messerschmidt), Schienenverkehr, na ja und natürlich allgem. Maschinenbau und Feinwerktechnik (stark unterstützt von C.Zeiss, Oberkochen). Meine "Lieblings"fächer waren: HM = Höhere Mathematik, du kannst den Mathe-Unterricht im Gymnasium mit Kurvendiskussionen u.ä. glatt vergessen. Sagt dir Funktionentheorie, Infinitesimalrechnung (insbesondere Differential- und Integralgleichungen) und n-dimensionale Räume etwas? Das ist nur eine ganz schmale Auswahl. Dann TM - Technische Mechanik. Dynamik, Statik und wie heißt der dritte Bereich noch gleich? - aber bis zum Exzess getrieben. TD - Thermodynamik, TH - Technische Hydraulik mit Steuerungs- und Regelungstechnik. In all diesen Vorlesungen wird in den ersten Semestern extrem viel Grundlagentheorie vermittelt, in späteren Semestern geht es dann mehr in die Praxis Daneben gibt es eine ganze Reihe von berufsbegleitenden Vorlesungen wie "Einführung in das bürgerliche Recht", Technisches Design, Grundlagen der Chemie und Physik u.a. Da wird aber nur an der Oberfläche gekratzt und die sind nicht schlimm.
An der FHT Esslingen (beispielsweise) sieht das Studium anders aus: es ist viel mehr an der Praxis orientiert. Wenngleich diese FH sehr stark mit der Uni Stuttgart kooperiert. Auch dort stehen vor allem im Fachbereich Mechatronik Kfz-Technik und allgemeiner Maschinenbau im Vordergrund, verbunden mit IT-Technik. In der Vorkriegszeit war dort ein Schwergewicht der Dampflokomotivenbau, bedingt durch die dort immer noch angesiedelte Maschinenfabrik. Seit einiger Zeit ist dort ein wichtiger Fachbereich das sehr interessante Wirtschaftsingenieurwesen mit Wirtschaftsinformatik.
Uni- oder FH-Studium der Mechatronik? Wo du studieren willst, das mußt du nach deinen Fähigkeiten und Neigungen selbst entscheiden. Die Uni ist eher theorieorientiert, Praktikas in der Industrie werden dennoch gefordert. Die FH ist dagegen praxisorientiert mit meistens 2 Praxissemestern. Und lasse dir von den verschiedenen Hochschulen Info-Material schicken. Die Lehrinhalte der Hochschulen gehen oft weit auseinander, und nicht jede Hochschule bietet alles an.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Viel Erfolg!