Hier mal was vom Fachmann (ich hatte bis vor 4 Jahren eine Veranstaltungsfirma).
Bei Boxenwänden hinter den Musikern sind meistend nur alle 4-5 Säulen ein Stack geschaltet als Backfill. Die in den Berichten von Gigakonzerten genannten Wattzahlen sind Masturbationshilfen für Metalfreaks. Ich habe z.B hier in Deutschland oft eine Obergrenze von 50KW für Ton und Licht.. Stadien haben wegen der Flutlichtanlage mehr Saft, weil die eigene Trafos haben, bei denen 5000V ankommen, die arbeiten intern auch nicht mit 230V sondern mit 400V, sog. Starkstrom.
Auf deinem Bild sieht man ja nur 10 Stacks, die könnten durchaus verschaltet werden, aber das sind ja auch nur 10KW = 1000W pro Stack, das ist reiner Backfill. Die Power hängt wahrscheinlich in Form von Nexo Boxen geflogen an der Seite der Bühne, ausserhalb des Sichtbereichs. Da kommen dann so 50KW also 50.000W rüber.
Das mit den Wattzahlen ist im Musikbereich sowieso ganz großer Schwindel. Die Lautstärke wird in Dezibel gemessen. Um die höchste zulässige Lautstärke =127dB zu erreichen, reichen 5W RMS. Da sind die 127 dB aber nur in einem halben Meter weit zu messen. Die vielen Watt braucht man, damit man es auch weiter weg noch laut genug hört, das nennt man dann den Druck einer Anlage.
Ne Faustformel, die immer gut funktioniert hat ist:
1 Watt pro Mensch + 1 Watt pro qm + 30% Klangreserve (im Raum, Open Air 100%)
In die Realität umgesetzt heisst das: Für die Party im Wohnzimmer, 40qm, 20 Leute reichen 40+20+20 =80 Watt RMS und dann kommt "Highway to Hell " mit richtiger Power.
Im Stadion kommen dann 40.000 (qm) + 50.000 (Leute ) + 90.000 (Reserve) =180.000 Watt aber wie gesagt für fast tödliche 127 dB. Tatsächlich gefahren werden ca. 60-70.000 Watt
Gruß
Robert