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Shakespeares Werke sind von so großer sprachlicher Dichte und Genialität und die Inhalte seiner Stücke sind - aus dem Kontext historischer Settings herausgenommen - von so großer Aktualität, dass es einen Verlust für die Zivilisation bedeuten würde, sie nicht mehr zu lesen und zu lehren. Selbstreflexion und die Fähigkeit zu denken sind Grundpfeiler eines zivilisierten Zusammenlebens und nur durch Sprache erreichen wir diese Dinge. Aus den Figuren Shakespeares und ihren Taten und den Folgen die daraus resultieren können wir leichter zu uns selbst und unserer eigenen Situation in Distanz treten. Zu fragen, warum Shakespeare gelesen wird (egal, wo auf der Welt), heißt zu fragen, warum wir überhaupt lesen. Und dabei ist es im Grunde völlig gleich, ob in den USA oder Großbritannien auch deutsche Autoren gelesen werden (bezüglich einiger meiner Vorschreiber). Zwar fände ich das ebenso bildungstechnisch hilfreich (Ich weiß nicht ob ja oder nein, aber es tut ja auch nichts zur Sache.), aber die Argumentation "Wenn die nicht Goethe lesen, warum sollten wir dann Shakespeare lesen?" ist ohnehin ziemlich schwachsinnig.