Kommt auf die psychische Erkrankung an. Natürlich ist es nicht hilfreich, wenn man depressiv ist und dann einer furchtbaren Tätigkeit nachgeht, die einen noch depressiver macht. Bei manchen Erkrankungen kann es schlecht sein, monotone Tätigkeiten zu verrichten, anderen hilft es (keine Überforderung). Da muss man unterscheiden, jeder Mensch und jede Störung ist anders und bedarf einer anderen Umgangsweise. Dem genauer nachzugehen funktioniert am besten mit (approbierten) psychologischen Psychotherapeuten, dafür sind die da.

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ehem. Pressesprecher AfD, wird gefragt, ob er es für strategisch gut hält, wenn noch mehr Migranten nach Deutschland kommen, seine Antwort, wörtliches Zitat: "Ja. Weil dann geht es der AfD besser. Wir können die nachher immer noch alle erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder vergasen, oder wie du willst. Mir egal!"

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-09/christian-lueth-afd-alexander-gauland-menschenfeindlichkeit-migration/komplettansicht

Einzelfall? Wohl kaum. Es gibt es lange Liste von Äußerungen und Postings von AfD-Leuten, die mit Ihrer wahren Gesinnung nicht hinterm Berg halten. Wenn Höcke vom "tausendjährigen Reich" schwadroniert oder eine "wohltemperierte Grausamkeit" gegenüber jenen fordert, die aus seiner Sicht keine wahren Deutschen seien, dann sieht man eine klare Systematik dahinter.

Wer immer wieder und systematisch nationalsozialistisches Vokabular benutzt und offen Gewalt verherrlicht, wer nachweislich enge Kontakte zu gewaltbereiten Neonazis pflegt, der ist rechtsextremistisch und Verfassungsfeind.

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Dein Beitrag ist leider sehr undifferenziert und enthält zudem nachweislich falsche Annahmen. Du vermischst hier psychische Erkrankungen/Diagnosen mit der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität. Das alles hat erstmal nichts miteinander zu tun.

Autismus und ADHS sind Diagnosen, die international anerkannt und im übrigen auch objektiv messbar bzw. biologisch/neurologisch nachweisbar sind. Autismus wird z.B. nach ICD10 (bald ICD11) unter den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen F84.X klassifiziert, ebenso als psychische Erkrankung im äquivalenten DSM5, beides weltweit rennomierte Klassifikationssysteme, die Ärzte, Neurologen, Psychiater und approbierte Psychotherapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen seit Jahrzehnten anwenden. Es handelt sich dabei um Klassifikationssysteme für körperliche und psychische Erkrankungen, basierend auf jahrzehntelanger Forschung und unzähligen Studien von Universitäten und rennomierten Forschungsstellen auf der ganzen Welt, und damit keine "Modediagnosen", sondern real vorhandene Erscheinungen (das heißt nicht, dass es nicht auch immer wieder mal Fälle gibt, wo falsch und unsauber diagnostiziert wird).

Der Anteil der Menschen mit ADHS liegt beispielsweise konstant und in verschiedenen Ländern bei irgendwas um die 2-4%. Nur weil mehr darüber berichtet wird, haben nicht plötzlich die Hälfte der Menschen ADHS. Natürlich ist die Diagnostik aber heute besser als noch vor einigen Jahrzehnten. Bei einer ADHS-Diagnose durchlaufen Patienten oftmals einen langen Prozess (derzeit oft mit Wartezeiten von über einem Jahr, ganz zu schweigen von Facharztterminen nach der Diagnose), hier werden eine vielzahl von Tests gemacht (Interviews, Fragebögen, Fremdberuteilung, Analyse von Zeugnissen und Befragung von Angehörigen bis hin zu neurologischen Tests und Computertests wie z.B. Qb-Test), so einen Prozess durchläuft man nicht mal eben zum Spaß oder aus einem Trend heraus (mag es geben, ist aber die Minderheit).

Was bringt die Diagnose? Bleiben wir beim Beispiel ADHS: Menschen mit ADHS haben ein (messbares) Ungleichgewicht bestimmter Neurotransmitter im Gehirn, z.B. Dopamin und Noradrenalin. Im Vergleich zu Menschen ohne ADHS, liegen hier also andere neurologische Grundvoraussetzungen vor (diese führen zu psychischen Krankheitssymptomem, bestimmten Verhaltensweisen und infolge auch oft zu Leidensdruck) weswegen in einigen Fälle eine medikamentöse Therapie helfen kann, um in der Tendenz ein besseres Gleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn herzustellen. Viele Betroffene schmeißen sich also nicht zum Spaß oder aus Mode ihr Leben lang Pillen ein, sondern weil es ihr Gehirn besser funktionieren lässt und sie auf einen vergleichbaren Stand zu durchschnittlichen Menschen bringt.

Ob man es nun als psychische Erkrankung oder Neurodivergenz bezeichnen will, ist für die medizinische Diagnose nach ICD10 erstmal egal, es handelt sich um eine bei korrekter Diagnostik klare Diagnose, unabhängig von Deiner Meinung oder jener anderer Menschen, die Ihre Bildung primär aus dem Internet oder dem eigenen Umfeld beziehen. Die meisten Menschen bilden sich ihre Diagnose nicht ein und es gibt nachweislich wirksame Behandlungsmethoden.

Die Geschlechtsidentität sowie sexuelle Orientierung sind explizit keine Erkrankungen, das sollte hoffentlich klar sein. Abgesehen davon - was interessiert es Dich, ob andere Menschen homosexuell sind, ADHS haben oder auf dem Autismus-Spektrum sind? Das alles gab es schon immer, nur nicht zu jeder Zeit sichtbar und akzeptiert in der Gesellschaft. Wenn es dich nicht interessiert, beschäftige dich mit anderen Dingen und lass die anderen Menschen den Dingen nachgehen, denen sie nachgehen wollen. Keines der genannten Dinge bedroht Dich in deiner Existenz oder Freiheit. Leben und leben lassen ist das mindeste, was zu erwarten ist. Die Menschen aufgrund ihrer angeborenen Eigenschaften zu verunglimpfen ist unhöflich und gehört sich, zumindest bei guter Erziehung, schlichtweg nicht.

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Wie die anderen bereits gesagt haben, ist das ein längerer diagnostischer Prozess, der oft über mehrere Wochen geht und verschiedene Arten von standardisierten Tests nach DSM5 bzw ICD10 (bald ICD11) umfasst (also Interviews, Fragebögen, Fremdbeurteilungsbogen, Analyse von Zeugnissen und/oder Befragung von Angehörigen, Computertests wie z.B. Qb-Test usw.), oft sind bei der Diagnose mehrere Therapeuten beteiligt und meist ist es ein sehr langer Weg dahin (man bekommt die Diagnose nicht mal eben "einfach so", Wartezeiten liegen aktuell oft bei einem Jahr und mehr je nach Region).

In Bezug auf die Befragung der Patienten, i.d.R. durch (approbierte) psychologische Psychotherapeuten finden meist ausführliche Gespräche statt, wobei natürlich auch gewisse Auffälligkeiten in der Gesprächssituation erfasst werden. Diese Auffälligkeiten können (aber müssen nicht) folgende Anhaltspunkte sein: die Person spricht sehr schnell und/oder sehr viel, fällt der anderen Person (absichtlich oder unabsichtlich) ins Wort, die Person wirkt motorisch unruhig durch einen gewissen Bewegungsdran oder so etwas wie mit den Fingern spielen, Bein wackeln, Arm- oder Kopfbewegungen, oder einen zum Ausdruck kommenden inneren Unruhe oder eben Unaufmerksamkeit in Form von "nicht zugehört, häufigeres Nachhaken, mit den Gedanken woanders sein, auf andere Geräusche achten und sich ablenken lassen, Gedankensprünge usw.

Gerade bei Kindern ist die Hyperaktivität manchmal etwas stärker sichtbar, da diese noch nicht so gut kontrolliert werden kann, bei älteren Jugendlichen oder Erwachsenen kann das auch in den Hintergrund rücken, da sie Strategien entwickeln haben, die Hyperaktivität zu kompensieren. Es können also auch ruhige Kinder/Jugendliche/Erwachsene sein, die keine motorischen Auffälligkeiten haben (also gerade kein "Zappelphillip" sind), gerade die ruhigeren werden dann leider seltener diagnostiziert oder erst im Erwachsenenalter, weil zuvor niemand auf die Idee "ADHS" gekommen war. Es kann also diese äußerlichen Auffälligkeiten geben, aber das ist wirklich nur ein ganz kleiner Teil der Diagnostik und nicht entscheidend, das ist ganz wichtig. Manchen ADHSlern merkt man es (scheinbar) direkt an, anderen zunächst gar nicht.

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Eine Möglichkeit die unter Umständen theoretisch helfen könnte wäre Reverse Image Searching (Bilder-Rückwärtssuche, z.B. Google-Bilder Rückwärtssuche, TinEye), und es gibt wohl auch noch spezifische Software, die Gesichter erkennt und diese mit öffentlich zugänglichen Fotos (z.B. von Social Media Seiten) abgleicht und so Personen finden kann. Hinweis: Das ist keine Aufforderung dazu, sowas zu nutzen. Ich habe keine Kenntnisse, wie die Rechtslage für solche Software von verschiedenen Anbietern ist. Über Social Media kann man ja allgemein mit einigen Informationen Personen finden, wenn man ausreichend weiß. Wenn man viel Zeit hat, könnte man auf den bekannten Plattformen einfach alle weiblichen Personen im entsprechenden Alter durchsuchen in der Stadt/dem Umkreis und hoffen, dass sie gesuchte Person dabei ist.

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Weiter Studieren, weil

Ein Studium ist nur dann sinnvoll schaffbar, wenn du für etwas brennst und dich für eine Fachrichtung so sehr begeistern kannst, dass du dich über einige Jahre hinweg damit befassen kannst. Das ist viel Mühe und Arbeit, das muss man wirklich wollen. Wenn du einen solchen Studiengang findest, kann das sicherlich eine sehr wertvolle und prägende Lebenserfahrung sein. Viele finden an der Uni Freundschaften fürs Leben, genießen das Studentenleben und entwickeln sich auch persönlich enorm weiter. Für manche ist das aber nichts, die wollen lieber direkt praktisch Arbeiten, Geld verdienen, sich nicht mit theoretischen Fragen befassen etc. Du solltest herausfinden, zu welchen du gehörst! Gerade wenn man zu Depressionen neigt scheint es umso wichtiger zu sein, letztlich eine Berufung zu finden, die man selbst als sinnvoll erachtet. Dem Beruf wirst du vermutlich lange nachgehen, also wähle weise und überlege dir, was eine sinnvolle und erfüllende Tätigkeit sein könnte und welche Abschlüsse du benötigst, um dieses Ziel zu erreichen. Es nützt dir nichts, wenn du später in einem Beruf landest (egal ob studiert oder ausgebildet), der dir keinerlei Freude bereitet. Das ist ein Risikofaktor für weitere depressive Episoden.

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Möglich ist dies prinzipiell immer und überall, in diesem Punkt sind sich die meisten Faschismusforschenden einig. Es müssen aber einige Voraussetzungen gegeben sein und es hängt davon ab, wie wir Faschismus konkret definieren. Roger Griffin beispielsweise definiert ihn als einen palingenetischen Ultranationalismus, der in ganz verschiedenen Ausprägungen vorhanden sein kann mit unterschiedlichen inhaltlichen Zielsetzungen. Paxton hingegen, ein anderer Faschismusforscher, hat ein Phasenmodell aufgestellt, dem zufolge der Faschismus sich in Phasen langsam und schrittweise entwickelt. Schauen wir uns diese Kriterien näher an, haben wohl einige Staaten mit rechtsextremen Regierungen auf der Welt ein politisches System, welches zumindest potentiell sich zu einem faschistischen Staat entwickeln könnte. Ob dieser Staat (erst in der letzten Phase) seine volle zerstörerische Vernichtungsabsicht in die Tat umsetzen kann, oder sich wieder vom Faschismus weg entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Dann handelt es sich entweder z.B. um eine Frühphase, in der das System nicht faschistisch ist, aber einzelne faschistische Tendenzen oder Parteien und Gruppierungen vorhanden sind (welche eine politisch-kulturelle Hegemonie erlangen wollen), oder z.B. eine "herkömmliche" autoritäre Diktatur mit faschistischen Tendenzen, oder eben schlimmstenfalls ein voll entwickeltes faschistisches System.

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Dass Lügen zum alltäglichen Geschäft der Politik gehört, darf eigentlich niemanden überraschen. Trump ist mit Lügen nicht nur ins Amt gekommen, sondern auch durch eine gesamte Präsidentschaftsperiode. Die Frage ist eher, ob es klug ist zu lügen. Auch Merz wird seine politischen Berater haben und anhand von Meinungsumfragen ungefähr wissen, was bei seiner Wählerschafft ankommt. Ich halte die Strategie, in diesem Fall zu lügen, für unklug und nicht nachhaltig, aber ich bin ja auch nicht der Berater von Merz. Offenbar gibt es in Deutschland genug Menschen, die die Haltung von Scholz zu zögerlich fanden, und bei denen sowas fruchtet. Merz versucht ja in erster Linie seine eigene (potentielle) Wählerschaft anzusprechen und nicht alle. Das ergibt sich auch aus seiner Rolle als Oppositionsführer, die einen zwar nicht zwingt zu lügen, aber einen Kontrast zur Regierung darzustellen. Wenn sich aus konservativer CDU-Sicht keine sachlich korrekten Kritikpunkte mehr übrig sind (die es sicherlich dennoch geben würde), scheint der Rückgriff auf die Lüge ein probates Mittel zu sein.
Fazit: Entweder Merz ist schlecht beraten, weil die Wählerschaft die Lügen durchschauen, oder er ist gut beraten, weil er weiß, dass Lügen ihm in diesem Fall Sympathien verschafft, da sie nicht als solche durchschaut werden. Ein Großteil der Wählerschaft ist möglicherweise nicht so gut informiert wie man denkt (und hat auch kein Interesse daran, das zu ändern) oder sitzt gar Falschinformationen auf (Facebook, Boulevardpresse & Co).

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Einfach die Nummer ansehen und dann "per Hand" ins Anruffeld selbst eintippen, dabei auf korrekte Vorwahl achten. Da es sich vermutlich um irgendeine Form von Werbung oder Betrug handelt vorsichtig sein. Man kann telefonisch dazu auffordern, sämtliche über einen gespeicherte Daten umgehend zu löschen und weitere Anrufe zu unterlassen. Wenn die Anrufe weitergehen, kann man rechtlich dagegen vorgehen.

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Propaganda lässt sich defnieren, erkennen und analysieren. Jede Propaganda folgt ähnlichen Mustern und Techniken, wird aber natürlich mit unterschiedlichen Ideologien bestückt. Auch im "Westen" gibt es Propaganda, nur eben in einem ganz anderen Ausmaß als in Diktaturen, Autokratien oder Oligarchien. Der zentrale Unterschied ist, dass in liberalen Demokratien des Westens (in unterschiedlichem Ausmaß, je nach Land) unterschiedliche Meinungen und Behauptungen, selbst wenn diese falsch sind, erlaubt sind. Propagandatechniken (auch jene im eigenen Land) werden z.B. in Universitäten analysiert und kritisiert. In Diktaturen gibt es sowas meist nicht, oder es wird eben hart bestraft.
Beispiel: In Deutschland ist es erlaubt, den Kanzler als Lügner zu bezeichnen, man darf ihn kritisieren, ebenso wie die Regierung. Man darf anderer Ansicht sein, eigene Parteien gründen, wählen oder sich sich wählen lassen. Versuch das gleiche Mal in Russland, es wird nicht funktionieren.

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Eine Linke z.b. Die Linke (begründe)

Linke und rechte Parteien unterscheiden sich in ihrem ideologischen Kerngehalt fundamental. Auch wenn es, wie in allen Bereichen, keine einfachen Antworten gibt und die Welt nicht schwarz und weiß ist, sondern in facettenreichen Grautönen dazwischen, gibt es ein paar klare Tendenzen. Während linke Ideologien von einer grundlegenden Gleichheit (im Sinne von Gleichwertigkeit) aller Menschen ausgehen (i.d.R.; es gibt aber auch Abweichungen davon), gehen rechte Ideologien von einer grundlegenden Ungleichheit von Menschen aus (z.B. die nationalistische Sichtweise, dass die eigene Nation/ bzw. das eigene Volk anderen überlegen sei). Eine Extremform rechter Ideologie finden wir im Faschismus und Nationalsozialismus, wo dieser Überlegenheitsgedanke ins maßlose übersteigert wurde und zur "Entmenschlichung" anderer Gruppen geführt hat, die man als nicht zugehörig und daher als "lebensunwert" erachtet hat.
Zur Präzisierung: Gleichheit im linken Sinne bedeutet nicht, dass alle Menschen gleich sind (natürlich ist jeder Mensch individuell), sondern dass alle Menschen prinzipiell den gleichen Wert haben und daher auch mit den gleichen Rechten ausgestattet sein sollten. In diesem Sinne sind auch die Menschenrechte die Umsetzung einer linken Idee. Wenn wir allerdings auf kommunistische Systeme früherer Zeiten blicken, z.B. unter Stalin, so wurden hierbei linke Ideen mit autoritären und diktatorischen Elementen vermischt, was letztlich auch zu einem gigantischen Ausmaß an Gewalt gegen andere geführt hat. Letztlich ist es also nicht einfach zu sagen, was genau links ist, weil die Welt sich nicht so einfach einteilen lässt und immer noch weitere Faktoren hinzukommen. Es gibt also linke Ideen die zu positiven Erscheinungen führen und andere linke Ideen, die mit anderen politischen Elementen kombiniert werden, und dann ebenfalls zu Gewalt führen.
Rechte Ideen bergen hingegen stets ein gewisses Gewaltpotential, da durch die Idee einer Ungleichwertigkeit von Menschen gesellschaftliche Konflikte vorprogrammiert sind und nach dieser Sichtweise niemals eine pluralistische Gesellschaft oder Weltgemeinschaft möglich wäre, ebensowenig wie die universellen Menschenrechte.

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Finde ich verständlich, dass man sich nach so einer Geschichte ausgenutzt vorkommt. Aus ethisch-moralischer Sicht sehe ich keine Notwendigkeit, bei der geschilderten Lage, die Person aufzunehmen. Andererseits hat man trotz allem natürlich wahrscheinlich soetwas wie einen Rest an Verantwortungsgefühl. Wenn Du Dich dazu durchringen kannst, könntest du eine mögliche Aufnahme an klar vorher abgesprochene Bedingungen knüpfen, z.B.: Teilnahme an einem Aussteigerprogramm aus der rechten Szene (es gibt dafür professionelle Stellen je nach Bundesland, z.B.: https://www.exit-deutschland.de/), keine Gewalt, keine Kriminalität, keine Drogen etc. Wenn man sich wirklich ändern will (das müsste natürlich zu 100% von ihm kommen), sollte man vielleicht eine Chance bekommen. Wenn diese Vorraussetzung nicht gegeben ist, hilfst du ihm wahrscheinlich mehr, wenn Du ihn nicht aufnimmst (und ihn damit nicht noch in seinem Handeln indirekt untersützt). PS: Psychotherapeutische Begleitung könnte ggf. auch ratsam sein.

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Wie du sicher weißt, gibt es viele verschiedene Therapiemodelle und psychologische Ansätze, die sich zum Teil sehr fundamental unterscheiden (Verhaltenspsychologie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse usw.). Von "der Psychologie" zu sprechen kann in dem Kontext also nur unpräzise sein. Die Verhaltenstherapie bemüht sich zu einem wesentlich Anteil darum, Fehlverhalten zu bearbeiten. Fehlverhalten hat oft vielseitige Gründe (Erziehung, negative Erlebnisse, Prägungen, Werte und Normen, Gewalterfahrungen usw.). Aber natürlich hängt das, was als Fehlverhalten bezeichnet wird auch von den ethisch-moralischen Vorstellungen innerhalb der Gesellschaft ab, also dem, was gemeinhein als "normal", "akzeptabel" oder eben als Abweichung von gesellschaftlichen Konventionen als Fehlverhalten definiert wird.
Und ja, ich stimme in dem Punkt zu, dass man auch viel mehr präventiv dafür sorgen könnte (durch Aufklärung, Bildung, kritisches Denken und Kenntnisse über psychologische Mechanismen des Menschen wie z.B. diverse kognitive Verzerrungen), dass es weniger Gewalt und gesellschaftliche Konflikte gibt. Dann reden wir aber nicht mehr nur über die Psyche des Einzelnen auf der Mikro-Ebene, sondern über die Sozialpsychologie auf gesellschaftlicher, also der Makro-Ebene. Da sind nochmal andere Dynamiken wirksam, als im Kleinen. Übrigens: Die heutige Ausbildung (bzw. Studium + Approbation) der psychologischen Psychotherapeuten ist inhaltlich besser als noch vor einigen Jahren. Es gibt viele junge Menschen, die sich kritisch damit befassen und z.B. neben dem Psychologiestudium auch in Vorlesungen der Philosophie Fragen der Ethik nachgehen. Das ist alles offener geworden als es früher war.

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Politischer Extremismus ist der Oberbegriff, Rechtsextremismus ist eine spezifische Form von politischem Extremismus. Die Unterscheidung von Rechtsextremismus zu anderen Formen von Extremismus ist wichtig, weil andere Formen von Extremismus sich auf sehr unterschiedliche Ideologien berufen. Beim Rechtsextremismus gibt es spezifische Ideologieelemente, die wir in anderen Extremismen nicht finden können, sodass sich hier klar differenzieren lässt. Zur genaueren Definition des Begriffes empfehle ich: Salzborn, Samuel (2020): Rechtsextremismus - Erscheinungsformen und Erklärungsansätze. Studienkurs Politikwissenschaft. Nomos: Baden-Baden. (neuste Auflage)

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Aktuell sieht es nicht so aus, da die Piratenpartei seit einigen Jahren schon ein sehr randständiges Dasein führt. Da sind maximal noch einzelne Kommunalmandate drin. In anderen europäischen Ländern war die Piratenpartei erfolgreicher und sie sind in die Parlamente eingezogen. Viele der damals bekannteren Politiker der Piraten sind inzwischen bei anderen Parteien (Marina Weisband, Christopher Lauer, Katharina Nocun, Anke Domscheit-Berg usw., die Liste ist lang). Es gab damals eine riesige Austrittswelle, die Partei hat sich verändert und wird meiner Meinung nach vorerst auch nicht mehr politisch relevant werden, es seidenn es gibt irgendwann nochmal drastische Erneuerungsprozesse (inkl. Umbenennung, Personalwechsel, inhaltliche Neuausrichtung).

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Das ist das Resultat von Politik, Abwägungsprozessen und eventuell zu einem gewissen Teil auch rechtlicher Beurteilung der Lage. Aus dem Gesundheitsministerium kamen in letzter Zeit eindeutige Signale, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht richtig war, dass viele der Maßnahmen fallen. Aus medizinischer-virologischer Sicht wäre es sinnvoller, die Maßnahmen noch ein wenig länger beizubehalten angesichts der aktuell hohen Zahlen. Nun ist aber das Justizministerium in der Hand der FDP, welche wiederrum für die vorzeitige Aufhebung der Maßnahmen waren und sich offensichtlich durchgesetzt haben. Politische Entscheidungen sind in aller Regel multifaktoriell, es gibt also eine ganze Reihe verschiedener Einflussfaktoren, die letztlich zu einem Ergebnis führen. Dabei werden verschiedene Interessen abgewogen, was natürlich nicht immer heißt, dass auch die sinnvollste Entscheidung getroffen wird.

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In welchen Bereichen liegen denn deine Stärken? Dass man z.B. als Geisteswissenschaftler keinen Job findet oder Taxi fahren muss, sind Vorurteile, die so nicht stimmen. Ich kenne hingegen einige, die ihr Studium irgendwann geschmissen haben oder rausgeflogen sind, weil es Ihnen keinen Spaß gemacht hat, die Motivation oder das Durchhaltevermögen irgendwann gefehlt haben (vor allem in Bereichen, wo man Mathe braucht, aber das Interesse an mathematischen Fragen nicht vorhanden war). In den allermeisten Fällen bringt es nichts, ganz ohne Spaß oder tieferes Interesse ein Studium anzufangen, um dann nach spätestens ein paar Jahren aufgeben zu müssen und somit viel Zeit verloren zu haben. Und selbst wenn man es dann schafft: Was nützt es dir, wenn du auf lange Sicht in einem Job festhängst, der dir keinerlei Freude bereitet? Viele dieser Menschen landen früher oder später in psychotherapeutischer Behandlung wegen Burnout oder Depression. Wähle weise! Lieber ein paar Kröten weniger in der Tasche, dafür ein reines Gewissen und mit Spaß bei einer Tätigkeiten, die man auch noch nach vielen Jahren als sinnhaft empfinden kann!

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Man kann Geschlechtskrankheiten schnell bekommen, auch bei Oralverkehr. Ohne Kondom mit einer Prostituierten zu kopulieren ist für beide gefährlich und angesichts des heutigen Wissens über Geschlechtskrankheiten (das schon Kinder in der Schule gelernt bekommen) auch einfach nur dämlich.

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