Es funktioniert etwa so:
In deinem Unterbewusstsein verarbeitest du zu immer alle möglichen Geschehnisse wie Tageserlebnisse, Kindheitserinnerungen, erotische Fantasien, und Wünsche.
Tagsüber kommen diese Dinge jedoch nicht in dein Bewusstsein, da es so etwas wie eine Sperre gibt, die kontrolliert was in deinem Unterbewusstsein passiert.
Nacht nur, wenn du schläfst fährt diese jedoch herunter, und Bilder kommen zum Vorschein. Damit du selber aber nicht verrückt wirst von den im Unterbewusstsein vorgehenden, gibt es eine Art Verschleierungs-Arbeit. Das heißt, Bilder, Personen, Emotionen, Wünsche, werden auf so seltsame Art miteinander "verwebt", dass es für dich einfach nur seltsam und merkwürdig und meist ohne Sinn erscheint. Dabei ergibt jeder Traum sehr wohl immer einen Sinn.
Dies alles nennt sich Traumarbeit.
Dieses Verweben dient, wie erwähnt, zu deinem Schutze, kann aber von dir, und nur von dir persönlich, zurück gelöst werden.
Es gibt kaum kollektive Traumsymbole, denn jedes Traumbild ist aus individuellen, personalisierten Erfahrungen und vor allem Erinnerungen zusammengesetzt. Das heißt, ein Psychologe kann zwar ahnungsvoll die richtigen Fragen nach diesen Erfahrungen stellen, nicht aber anhand irgendeines Symbolik Buch pauschal deine Träume deuten.
Du musst selbst den roten Faden in den Träumen sehen, und spontan dem nachgehen, was dir zuerst in den Sinn kommt. Auch wenn die erste Idee als absolut abwegig erscheint, so ist sie doch meist der richtige Ansatz, um den Traum zu analysieren.
Natürlich gibt es einige Leitfaden nach denen man sich richten soll.
So sagt Freud, jeder, aber auch jeder Traum ist eine Wunscherfüllung! Außerdem tauchen unheimlich viele Kindheitserinnerungen auf, die meist symbolisch auftreten. Hinzu kommt das Tagesgeschehen, was sich sehr auf den Trauminhalt einwirkt und somatische Reize. Ein bei Nacht von der Decke entblößtes Körperteil zB., könnte im Traum in Wasser getaucht sein, da das in etwa die Kühle des somatischen Reizes wiedergibt.
Eine der größten Einflüsse bringt auch die Sexualität. In so vielen Träumen wird diese bildlich verwirklicht, um einen Wunsch nachzukommen. Da diese Wünsche durch die Traumarbeit jedoch so verwebt sind, sollte man nicht immer zu erschrocken von sich sein, wenn man auf abnormale Dinge trifft.
In einer von Freuds Analysen fand er bspw. heraus, dass wenn er träumt, sein Vater würde sterben, dann ist das ein Wunsch aus der Kindheit, die Mutter für sich allein zu haben und den Vater abzuschieben.
Freud sagt, dass sich das Kind sexuell zuerst auf das andersgeschlechtliche Elternteil prägt. Weil es zu der Zeit noch nicht weiß, was Tod bedeutet, prägt sich der Wunsch des toten Vaters in das Unterbewusstsein, sodass man Jahre danach davon träumt.
Man brauche nicht erschrecken, das sei normal und den Vater Tod zu träumen, heißt nicht, dass man ihn wirklich umbringen würde. Es ist ein Wunsch aus einem Unverständnis im Kindesalter heraus.
Auch sagt Freud, dass wenn man von dunklen Tunneln, Schachteln, Hüten oder Stangen träumt, dass meist immer männliche und weibliche Geschlechtsteile gemeint sind.
Man muss hier das "meist" beachten, denn wie gesagt, es gibt keine pauschalen Symbole und ein Hut mag beispielsweise dem Träumenden im Tagesgeschehen ein bemerkenswertes Objekt gewesen sein, weshalb er nun im Traum auftaucht. Dann hätte das zunächst mal weniger mit Sexualität zu tun.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf muss man sich dem Träume annähern.
Natürlich kann man nie wissen, ob man den Traum vollständig analysiert hat, oder ob man letztlich doch noch was übersehen hat, es bleibt immer eine Ungewissheit.
Besonders auch, weil es für ein entstandenes Traumbild meist mehrere Quellen gibt. Freud meint, mehrere Momente spielen zusammen und daraus resultiert das fertige Traumbild. Das heißt, man muss immer versuchen alles im großen Ganzen zu sehen und sich nicht auf eine kleine Idee beschränken.
Was hilft, ist den Traum aufzuschreiben, denn an den benutzen Wörtern lässt sich bereits viel erkennen, was man unterbewusst damit verbindet.
All das kann man nutzen, um seinen Traum zu deuten versuchen.
Das war in etwa die Traumdeutung nach Freud.
Wie Jung sie später noch weiterentwickelt hat, kann ich leider nicht sagen, da ich mich nicht ausführlich damit auseinander gesetzt habe.
Ich hoffe trotzdem, es hilft weiter :)
LG, Trommelbum