Ist die Blase gut gefüllt, gibt uns der Körper zu verstehen, dass es Zeit wird, auf die Toilette zu gehen. Wer die Signale dauerhaft überhört, etwa weil er gestresst ist, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen. Langzeitfolgen drohen. Eine Blasenentzündung ist dabei noch harmlos.
Gesunde Menschen können ihren Harndrang kontrollieren und selbst entscheiden, ob sie eine Toilette aufsuchen oder nicht. Aber was passiert, wenn Sie ihren Urin bewusst zurückhalten? Bei Erwachsenen kann die Blase knapp einen halben Liter Urin fassen, bevor wir uns erleichtern müssen. Durch kleine Rezeptoren an der Harnblasenwand weiß unser Körper, wie voll die Blase ist. Haben Sie sich dafür entschieden, nicht zu urinieren, etwa weil keine Toilette in der Nähe ist, schließen zylindrische Schließmuskeln die Blase dicht ab. Somit fließt kein Urin durch die Harnröhre hinaus.
Im schlimmsten Fall kann die Blase platzen
Wer aber über längere Zeit die Blase immer wieder daran hindert, sich zu entleeren, muss mit Langzeitfolgen rechnen. Es besteht vor allem ein erhöhtes Infektionsrisiko durch Bakterien. Das wiederum kann zu einer Harnröhren- oder Blasenentzündung führen. Auch die Gefahr einer sogenannten Harnverhaltung besteht. Dabei sind Sie nicht mehr in der Lage, die Harnblase komplett zu entleeren.
Dauerhaftes Zurückhalten schwächt die Blasenmuskulatur und kann daher die Ursache einer Blasenschwäche im Alter darstellen. In bestimmten, sehr seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass die Blase platzt. Davon sind aber in der Regel Menschen betroffen, die bereits eine beschädigte Blase haben. Zudem sind Ausnahmefälle bekannt, bei denen auch übermäßiger Konsum von Alkohol eine Rolle gespielt haben kann.
Normalerweise sendet die Blase ein Signal ans Gehirn, dass Sie urinieren müssen. Zu einer geplatzten Blase kommt es, wenn dieses Signal gehemmt wird. Bevor diese Extremfolge eintritt, versucht Ihr Körper jedoch in den allermeisten Fällen, die Unterdrückung des Harndrangs zu ignorieren – und Sie nässen sich ein.