Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Daher setzt sich überschüssige Luftfeuchtigkeit zuerst auf den kältesten Oberflächen ab: Die Luft nahe der kalten Oberfläche ist eben auch kühler als im Durchschnitt des Raumes und kann daher weniger Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf halten.
Um das Kondensat wieder in der Raumluft zu verdunsten, ist Heizung aufdrehen also eine gute Lösung. Wenn aber von draußen kalte Luft gegen das Fenster schlägt, wird sich auf der Innenseite sehr schnell wieder Kondenswasser bilden; spätestens, wenn die Raumtemperatur zurückgeht. Um das zu vermeiden, solltest du das Fenster öffnen, um die warme Luft mit hoher Luftfeuchte loszuwerden.
Wenn du dann beim Lüften einen kleinen Nebel siehst, denk an den tiefsten Winter, wenn beim Ausatmen dein Atem als kleine Rauchwolke vor dir steht: Deine 37°C Körpertemperatur hauchen da verhältnismäßig viel Luftfeuchte in die klirrende Kälte hinaus. In der kalten Luft kann die Feuchtigkeit nicht gehalten werden und fällt in winzigen Nebeltröpfchen aus.
Deswegen: Heizung an und Fenster auf. Spätestens, wenn es irre kalt im Raum ist, obwohl die Heizung wie blöde heizt, das Fenster wieder schließen.
Einen hab ich noch... bei meinen Großeltern auf dem Dachboden war ein Spielzimmer eingerichtet. Da es ziemlich kalt war, obwohl die Heizung auf Hochtouren lief, wollten wir Enkel natürlich in keinem Falle das Fenster öffnen. Dann erklärte meine Oma, dass kalte, trockene Luft sich besser erwärme als lauwarme, abgestandene Luft. Inzwischen verstehe ich auch den Grund: Wasser hat eine sehr große Wärmespeicherkapazität, dh wenn ich abgestandene Luft (mit viel Luftfeuchte) erwärmen möchte, muss ich das ganze Wasser mit erwärmen. Das kostet natürlich viel mehr Energie, als wenn ich kalte, trockene Luft aufwärmen will.
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Nächstes Mal fasse ich mich kürzer 🙈