Bei Netto hat sich nichts verbessert. Ganz im Gegenteil, es wird von Tag zu Tag kontinuierlich schlimmer. Netto ist immernoch der asozialste Arbeitgeber der gesamten Discountbranche. Nach wie vor werden die Mitarbeiter systematisch ausgebeutet.
Es ist immernoch so, dass die Arbeitsstunden, die dem Markt zur Verfügung gestellt werden und wonach Mitarbeiter eingeteilt werden können, sich allein nach dem Umsatz richten und nicht nach dem Arbeitsaufwand. Und selbst diese Stunden sind für die normalen alltäglichen Routinearbeiten schon viel zu wenig. Doch zu diesen Routinearbeiten kommen seit Jahren stetig immer mehr zusätzliche Arbeiten hinzu, die zum Teil auch immer komplizierter und zeitaufwändiger werden, wofür es jedoch keine zusätzlichen Stunden gibt. Ganz im Gegenteil, man soll ständig noch Stunden einsparen, obwohl man permanent sfhon unterbesetzt fährt. Die Folge ist dann halt, dass man diese zusätzlichen Arbeiten irgendwie nebenbei erledigen muss, was dazu führt, dass man, keine Zeit für Pausen hat und immer Zeit dranhängen muss - unbezahlt natürlich. Dieses Jahr habe ich beispielsweise noch keine einzige Pause gemacht, bei teilweise bis zu 9-10 Stunden Arbeit.
So gibt es beispielsweise keine zusätzlichen Stunden (mehr) fürs Backen. Es gibt keine Stunden für die Warensicherung. Keine für Regalumbauten (Sortimentsänderung) oder Saisonumbauten (Weihnachten/Ostern). Keine für Umlagerungen (wenn beispielsweise palettenweise Ware - womit man selbst die Regale voll hat - aus Schließungsfilialen geliefert wird).
Auch das Hygienekonzept, womit man überhaupt während der Pandemie öffnen darf, existiert bei Netto ausschließlich auf dem Papier. Zusätzliche Stunden oder Mitarbeiter um die ganzen zusätzlichen Arbeiten gab es in den letzten zwei Jahren nie. Weshalb auch einige der Vorgaben, die laut Hygienekonzept mehrmals täglich erledigt werden müssten, in den meisten Filialen noch nie (!!!) gemacht wurden.
Die neueste Idee die Netto kürzlich hatte ist, dass wir aktuell keine Warensicherung mehr an der Waren anbringen sollen. Dafür wurden uns dann direkt mehrere Stunden abgezogen. Man zieht uns also Stunden für eine Arbeit ab, für die wir vorher gar keine Stunden bekommen haben.
Und dann will Netto natürlich auch technisch immer ganz vorne mitspielen und muss jeden Trend mitmachen. Ist ja an sich erst mal in Ordnung, allerdings ist die Umsetzung oftmals einfach nur katastrophal. Egal ob SCO-Kassen, Auto-Dispo oder was auch immer. Nichts funktioniert richtig und kostet am Ende mehr Zeit als es einsparen soll.
Und von den Aktionen reden wir gar nicht erst, wo alle paar Wochen der gleiche Mist angeboten wird, von dem man die Restbestände noch nicht einmal abverkauft hat und schon wieder in Massen bekommt, die jenseits von Sinn und Verstand sind. Man hat keinem Platz im Filiallager weil es randvoll gestopft mit totem Kapital ist. Machen Waren schaffen es nicht einmal in den Verkauf, sondern laufen hinten im Lager ab.
Das große Problem in dieser Firma ist einfach, dass diejenigen, die die Entscheidungstränger für bestimmte Bereiche sind, absolut keine Ahnung von diesen Bereichen haben, weil ihnen jegliche Praxiserfahrung fehlt. Und wir in den Filialen sind dann diejenigen, die aus dem ganzen Schwachsinn der oft von "oben" kommt, irgendwie eine halbwegs funktionierende Filiale machen müssen.
Und wenn wir unser Gehalt im Verhältnis zu dem sehen, was man uns dort tagtäglich zumutet, ist es einfach nur eine riesige Beleidigung.
Sowas wie Wertschätzung gibt es bei Netto nicht. Gab es auch noch nie. Ganz im Gegenteil, die lassen sich immer noch irgendwas einfallen wie sie uns eindrucksvoll sagen oder zeigen können wie wenig Wert die Mitarbeiter für Netto sind.