Wenn die AfD nur die europaskeptische und nationalliberale Partei wäre, als die sie mal gegründet wurde, dann hättest Du recht. In den letzten Wochen ist aber endgültig klar geworden, dass sie das nicht sind. Man hätte sich das nach inzwischen zehn Jahren voller rhetorischer Perlen von Höcke und Co. aber auch schon vorher denken können.

Sie hetzen gegen alles und jeden, zeigen nicht den geringsten Respekt vor demokratischen Gepflogenheiten, verachten die freie Presse (und geben offen zu, dass sie sie mehr oder weniger abschaffen würden), verbreiten bewusst Lügen und Verschwörungstheorien und lassen bei jeder Gelegenheit durchblicken, dass sie sich einen autoritären und völkisch orientierten Staat wünschen.

Und das ist nunmal nicht mit den Prinzipien des Grundgesetzes vereinbar. Weil die Leute, die unsere Verfassung geschrieben haben, mit sowas gerechnet haben - sie haben es schließlich ein paar Jahr vorher selbst erlebt - die Möglichkeit eines Parteienverbots mit aufgenommen.

Man nennt das „wehrhafte Demokratie“, und es ist ein Feature, kein Bug.

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Für ein Verbot der "AfD"

Ich war immer gegen Parteiverbote, weil ich es für Unsinn gehalten habe, die paar Nazispinner, die früher in bedeutungslosen Kleinstparteien organisiert waren, noch mit der öffentlichen Aufmerksamkeit zu belohnen, die ein Verbotsverfahren bringt, und schlimmstenfalls ja auch mit dem Anschein der Legitimität, falls das Verfahren scheitert.

Dazu kommt noch, dass Extremisten immer mit der Legende arbeiten, sie würden von den „Machthabern“ verfolgt und unterdrückt, also spielt ihnen eine tatsächliche „Verfolgung“ eher in die Karten. Und schlussendlich hilft‘s ja meistens nichts, denn die Spinner gehen ja nicht weg, weil man ihre Organisation verbietet. Sie gründen entweder eine neue, oder sie radikalisieren sich schlimmstenfalls weiter und gehen in den Untergrund.

Bei der AfD bin ich aber inzwischen der Meinung, dass es das Risiko wert ist. Nach allem, was diese Alternativnazis in der letzten Zeit an menschenfeindlichem Dreck abgelassen haben, besteht kaum noch die Gefahr, dass ein Verbot scheitern würde, und die bald 25 Prozent der Wähler, die momentan AfD wählen würden, können kaum alle so radikale Irre sein, dass sie direkt die nächste Nazi-Neugründung unterstützen würden. Sie würden wohl entweder wieder Nichtwähler werden oder vielleicht zu Sarah Wagenknechts neuer Deppenpartei wechseln, die, Dummheit und Opportunismus ihrer Führungsriege mal dahingestellt, deutlich weniger gefährlich sein dürfte als die AfD in ihrer jetzigen Form.

Aber das wichtigste ist: Wenn man die AfD jetzt nicht verbietet, dann wird es bald zu spät sein. Leider fehlen den Nazis nur noch ein paar Prozentchen, um die deutsche Politik komplett zu blockieren. Mit 25% AfD in den Parlamenten wird es noch häufiger zu Mehrparteienkoalitionen aus Parteien kommen, die eigentlich keine belastbare Basis zur Zusammenarbeit haben. Wenn es erst mal vier oder fünf Parteien braucht, um noch regieren zu können, dann wird uns das bisschen Streit in der Ampel vorkommen wie eine Kuschelparty.

Und dieses Chaos würde letztlich nur der AfD zugute kommen - entweder, weil die CDU einknickt und eben doch mit ihnen koaliert, oder weil sie dadurch noch leichter Propaganda gegen die angeblich unfähigen „Altparteien“ machen kann.

Also: Verbieten, so schnell es geht, sonst stehen wir ganz schnell mit einer Neuauflage von 1933 da.

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Ich finde Neopronomem gut/ würde sie benutzen

Das ist schlicht eine Frage der Höflichkeit.

Mir ist sowieso schleierhaft, warum sich die Leute grade bei solchen Themen immer so aufregen müssen. Es kostet mich exakt gar nichts, die Transmenschen in meinem Umfeld so anzusprechen, wie sie das wollen, weil ich nämlich überhaupt keine Transmenschen kenne.

Und das dürfte für die ganzen meinungsstarken Sprachexperten, die sich hier aufplustern, größtenteils ganz genau so gelten. Ich wage zu behaupten, dass nicht fünf Prozent von denen schon mal in einer Situation gewesen sind, in der sie ein Neopronomen hätten gebrauchen können. Und wenn sie es wären, hätten sie ganz bestimmt nicht die Eier in der Hose, um ihren schlauen Sprüchen taten folgen zu lassen und einen realen Menschen konsequent falsch zu etikettieren, wenn dey direkt vor ihnen steht.

Und was soll überhaupt der Blödsinn mit der „Sprachverhunzung“? Selbst perfektes Nachrichtensprecherdeutsch von heute wäre für einen Menschen aus dem 17. Jahrhundert ziemlich schwer verständlich, und würde für einen Zeitgenossen Goethes wömöglich unangemessen salopp klingen. So läuft das eben, jede Generation entwickelt ihre Sprache weiter, und keine kann für sich in Anspruch nehmen, die „richtige“ Sprache zu sprechen.

Natürlich kann man das Gefühl bekommen, dass man zum alten Eisen gehört, wenn man die Jungen nicht mehr versteht, aber wenn man deswegen glaubt, gegen die Veränderungen ankämpfen zu müssen, dann hätte man es eben auch verdient, überall wie ein wirrer alter Knacker behandelt zu werden.

Wenn es eins gibt, was mich am allgemeinen Sprachgebrauch stört, dann ist es, dass wir zu diesen Pfeifen immer noch so höflich sind…

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Reichtum macht paranoid. Das ist alles.

Es erwischt natürlich nicht alle Reichen gleichermaßen. Manche sind wirklich intelligent und können über den eigenen Tellerrand hinausschauen, denen bleibt das manchmal erspart. Aber im Großen und Ganzen ist das leider so. Für Reiche ist das ganze Leben ein großer Kampf um Geld und Macht. Wer das anders sieht, wird selten reich. Sie fürchten sich, zu verlieren, und sei es nur dadurch, dass unwahrscheinlicherweise der Atomkrieg kommt oder eine Invasion der Außerirdischen, und sie die einzigen Milliardäre ohne einen Luxusbunker sind.

Dazu kommt: Reiche Leute müssten ja eigentlich vor gar nichts Angst haben. Außer vor dem Tod, natürlich. Und wenn man sonst keine Sorgen hat, konzentriert man sich eben voll auf diese eine. Die bauen nicht nur Bunker, die die finanzieren auch oft im großen Stil Forschung zum menschlichen Alterungsprozess, zum Bewusstseinsupload oder zu Kälteschlaf. Das ist oft nichtmal egoistisch gemeint. Sie halten sich nur für sehr bedeutend und glauben, die Menschheit müsste ohne Genies wie sie untergehen.

Aber zumindest die, die sich Bunker bauen, sind keine sehr großen Genies, denn sie haben die Sache wirklich nicht gut durchdacht. Die wollen da ja mit Leibwächtern und Bediensteten einziehen. Was sie aber vergessen, ist, dass sie nach der Apokalypse auch nicht mehr viel reicher sein werden als ihre Unterlinge, die sich ja für die Dollars, Goldmünzen oder Edelsteine, die der Geldsack ihnen zusteckt, im Bunker auch nichts mehr kaufen können.

Aber sie werden sicher dankbar sein für die vielen Vorräte und die Survivalausrüstung hinten im Lager, und die holen sie sich dann notfalls auch ohne Einverständnis ihres Chefs...

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Für Leute, die bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts geboren worden sind, ist das gar nicht selten. Der Großteil der Menschen waren bis dahin kaum mobil. Viele arbeiteten in der Landwirtschaft, wo man seine Scholle sowieso nicht verließ, und die meisten anderen hatten einfache Berufe, die keine langen Reisen oder Umzüge erforderten. Und in den Urlaub fuhren auch die wenigsten, jedenfalls nicht ins Ausland.

Dementsprechend habe ich in meiner Verwandtschaft Leute, deren gesamter Stammbaum aus zwei benachbarten Orten in Nordwestdeutschland kommt.

Einbilden braucht man sich darauf natürlich nichts. Das sieht man schon daran, dass solche Stammbäume vor allem in den unteren Gesellschaftsschichten vorkamen. Wer Geld hatte oder zum Adel gehörte ist immer schon weiter rumgekommen als ein einfacher Bauer, und da war es auch schon seit Jahrhunderten völlig normal, dass die Bräute aus einer entfernteren Gegend kamen.

Dass es auch genetisch Vorteile hat, wenn die Dorfbewohner nicht jahrhundertelang immer bloß untereinander heiraten, das muss man ja nicht extra erläutern.

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Im Prinzip ja. In diesem Klientelsystem sorgt der Patrizier für „seine“ Plebejer, während der Plebejer ihm zu verschiedenen Diensten verpflichtet ist, von so einer Art Wahlkampfhilfe bis hin zum Kriegsdienst. Der Plebejer kann sich theoretisch aussuchen, welchem Patrizier er sich anschließt, und der Patrizier gewinnt Prestige, wenn er viele plebejische Klienten hat.

Wichtig zu wissen ist, dass die Überschrift ein bisschen unpräzise ist, denn das gilt alles nur für die frühe Republik, und das sind fast schon prähistorische Zeiten, über die man vergleichsweise so gut wie nichts weiß. Ab ca. 300 v.Chr. löst sich die starre Trennung zwischen Patriziern und Plebejern langsam auf, und zu Cäsars Zeiten sind das nur noch reine Formalitäten. Das Klientelsystem bleibt aber bis zum Untergang Roms erhalten, nur geht es irgendwann nicht mehr um Zugehörigkeit zu einem Stand, sondern einfach nur um Geld und Einfluss.

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Mehr Political Correchtness

Wenn hier nicht so viele Hassbratzen herumlaufen würden, die bei jeder Gelegenheit Menschen beleidigen und diskriminieren müssen, die es sowieso schon nicht leicht haben, weil sie irgendeiner eingebildeten Norm nicht entsprechen, dann wäre nie einer auf die Idee gekommen, dass es sowas wie Political Correctness überhaupt braucht.

Ohne Rassismus wäre „N*ger“ immer noch ein ganz normales Wort, und ohne Sexismus würden Frauen es ganz selbstbewusst finden, dass sie bei der männlichen Form mitgemeint sind.

Und da zufällig diejenigen, die sich übers Gendern und andere Sprachformen aufregen, die eigentlich nichts anderes sein sollen als ein netter Ersatz für möglicherweise als beleidigend empfundene Wörter, gleichzeitig oft diejenigen sind, die tatsächlich insgeheim noch glauben, ihre Penis, ihre helle Hautfarbe oder ihre Heterosexualität mache sie zu besseren Menschen, kann ich nur sagen:

Geschieht euch recht, ihr armseligen Mimöschen. Ich hoffe, jedes „-Innen“, „PoC“ und „LGBTQI+“ tut euch tatsächlich so weh, wie man glauben könnte, wenn sich man euer dauerndes Gejammer anhören muss.

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Wäre gut

Wenn halbdemente 80jähre noch wählen dürfen, die womöglich die konstituerende Bundestagssitzung dann gar nicht mehr erleben, dann gibt es eigentlich keine vernünftige Begründung, warum die jungen Leute, die den Käse noch ausbaden müssen, nicht wählen dürfen.

Gerne auch jünger übrigens. Sobald die Kinder lesen können, haben sie alle Fähigkeiten, die ein Bürger in einer Demokratie braucht.

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Wenn Deine Tochter als hochbegabt diagnostiziert ist und trotzdem Probleme in der Schule hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Diagnose ist falsch: Wenn der Test schon eine Weile her ist, kann es sein, dass sie sich als Kleinkind nur sehr schell entwickelt hat, was sich später oft angleicht. Oder die "Diagnose" ist nicht durch eine aussagekräftige Testung gestellt worden, sondern Pi mal Daumen von irgend einem Kinderarzt, Betreuer oder Lehrer, der da halt ein "Gefühl" hatte. (Ich will das nicht unterstellen, ich sage nur, das kommt alles vor, und wenn ihr das nicht schriftlich von jemand wirklich qualifizierten habt, solltet ihr das vielleicht nochmal überprüfen lassen.)
  2. Ihr seid an die Grenzen des Schulsystems gestoßen: Wenn die Hochbegabung auch der Schule bekannt ist, dann sollte man meinen, die Lehrer wären in der Lage, das Kind angemessen zu fördern, also z.B. durch anspruchsvollere Aufgaben oder notfalls durch Überspringen einer Klasse. Minderleistung bei Hochbegabten ist ja meistens eine Folge von Unterforderung. Tatsache ist aber, dass die alle schon genug damit zu tun haben, die weniger Begabten zu betreuen, die sonst ganz hinten runter fallen würden. Dein Kind wird da womöglich einfach als "schafft das ja alles eh, strengt sich nur nicht an" abgelegt.

Wenn Du Deine Tochter nicht gerade auf eine andere Schule schicken willst, die auf solche Fälle besser eingerichtet ist (was teuer und/oder kompliziert sein kann), dann kannst Du eigentlich nur mal mit den Lehrern darüber reden, ob nicht irgendeine Form zusätzlicher Förderung denkbar ist. Oft brauchen die nur einen Anstoß, dann engagieren die sich schon. Wie gesagt, vielen wird vielleicht gerade wegen der diagnostizierten Hochbegabung nicht klar, dass es überhaupt ein Problem gibt.

Ansonsten bleibt Dir nur, Deiner Tochter selbst eine intellektuell anregende Umgebung zu bieten. Das kann auch schwierig sein, weil sie womöglich selber von der ständigen Erwartungshaltung in ihrer Umgebung genervt ist. Aber wenn Du Dich an ihren Interessen orientierst und die förderst, so gut Du kannst, dann kommst Du vielleicht da hin, dass sie damit klarkommt, am Vormittag in der langweiligen Schule einigermaßen mitarbeiten zu müssen, bevor sie sich nachmittags wieder interessanteren Dingen zuwenden darf.

Du wirst da nur flexibel sein müssen. Wahrscheinlich wird sie nicht höhere Mathematik oder Violine lernen wollen, sondern eher sowas wie die Eigenschaften aller Pokémon. Das macht aber gar nix. Wichtig ist, dass sie Spaß daran hat, ihr Gehirn zu benutzen.

Und was den Umgang mit anderen Leuten betrifft, machst Du das genau richtig. Man muss das nicht an die große Glocke hängen. Dass Du ansonsten mit Neid und falschen Erwartungen zu kämpfen hast, ist leider völlig normal.

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Meinung des Tages: Sollten politische Ämter ausschließlich mit Fachkundigen besetzt werden?

In Deutschland werden wichtige politische Ämter auch ohne entsprechende Fachexpertise besetzt. Die Frage ist: Sollte eine fachliche Ausbildung / ein Studium zur Voraussetzung für ein politisches Amt werden?

"Fachfremde" Positionen in der Bundespolitik

Um ein fachspezifisches Ressort in der deutschen Politlandschaft besetzen zu können, wird i.d.R. kein Studium oder eine Ausbildung aus dem entsprechenden Bereich vorausgesetzt. Auch beim Blick auf Vita und Amt unserer aktuellen Bundesregierung wird deutlich, dass nicht jede Position zwingend mit einer Person mit deckungsgleichem fachlichen Hintergrund besetzt ist:

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Studium der Literaturwissenschaft & Philosophie

Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung, Studium der Rechtswissenschaften

Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Diplom-Sozialpädagoge

Daneben gibt es derzeit andererseits einige Ämter (z.B. Bundesministerium des Auswärtigen, der Justiz, für Umwelt & Naturschutz oder Gesundheit), in denen jeweils Personen mit offenkundiger Fachkenntnis sitzen.

Ämterbesetzung nach Fachexpertise

Der Wunsch danach, ein wichtiges politisches Amt mit einer vermeintlich fachkundigen Person zu bekleiden, wurde nicht zuletzt bei den letzten beiden deutschen Verteidigungsministerinnen (Annegret Kramp-Karrenbauer, Politik- und Rechtswissenschaften & Christine Lambrecht, Rechtswissenschaften) laut. Selbstverständlich kann fachspezifisches (Vor-)Wissen aus den Bereichen (internationale) Politik, Jurisprudenz, Militär, Wirtschaft oder Umwelt bei der Bekleidung des jeweiligen Amtes durchaus Vorteile mit sich bringen, birgt in vielen Fällen allerdings auch das Problem der möglichen "Betriebsblindheit". Darüber hinaus gibt es in der facettenreichen politischen Landschaft des Landes schlichtweg auch Ämter, die hinsichtlich eines vorherigen Studiums kaum 1:1 besetzt werden können.

Unsere Fragen an Euch: Sollten politische Ämter ausschließlich mit fachkundigen Personen besetzt werden? Welche Vorteile bringt es, wenn ggf. "fachfremde" Personen ein Amt bekleiden? Sollte eine Mindestqualifikation (Studium / Abschluss) Voraussetzung sein oder wäre ein derart starres / undurchlässiges System eher problematisch?

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett

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Nein, das ist nicht zwingend notwendig, weil..

Dafür, dass sie vom Team kommt, ist das eine recht dumme Frage.

Zu fordern, dass Politiker in der beschriebenen Weise fachkundig sein sollten wäre so als würde man Ole Källenius, dem Vorstandsvorsitzenden der Mercedes-Benz Group, vorwerfen, dass er kein KFZ-Mechaniker ist.

Politiker haben Leitungsfunktionen. Sie sind keine "Fachkräfte". Natürlich schadet es nicht im geringsten wenn sie eine grundsätzliche Vorstellung davon haben, worum es in ihrem Ministerium eigentlich geht, aber ihre wichtigsten Qualifikationen liegen im Bereich Organisation, Verhandlungsgeschick und Menschenführung, und das sind zufälligerweise genau die Dinge, die man in der Politik schon eine ganze Weile bewiesen haben muss, bevor man für einen Job in Frage kommt, der auch nur lokale Prominenz mit sich bringt.

Insofern sind hier auch die Beispiele schon zumindest schlecht gewählt, wenn nicht sogar tendenziös:

  • Robert Habeck ist seit 2004 auf Landesebene in Spitzenämtern bei den Grünen und war ab 2012 Umweltminister und Vizeministerpräsident in Schleswig-Holstein. Er hatte also 17 Jahre Erfahrung in der Spitzenpolitik, sechs davon als Minister, bevor er Bundesminister wurde.
  • Pistorius ist seit geschlagenen 47 Jahren Mitglied der SPD und seit 1999 in höheren Ämtern, zuerst als (Ober-)Bürgermeister von Osnabrück, ab 2013 dann als Innenminister von Niedersachsen. Bevor er Bundesverteidigungsminister wurde, hat er also sogar zehn Jahre Erfahrung mit der Leitung eines Ministeriums.
  • Am ehesten kann man vielleicht noch Cem Özedemir vorwerfen, dass er unterqualifizert ist, denn immerhin war er tatsächlich noch nirgends Minister, bevor er in die Bundesregierung kam. Dafür war er schon Landesvorsitzender seiner Partei, zehn Jahre bevor Pistorius irgendetwas bedeutendes getan hatte, und war 20 Jahre lang im Bundestag und im Europaparlament. Er kommt also auch nicht gerade mit wenig politischer Erfahrung daher.

Wenn man schon Beispiele sucht für Leute, die mit wenig politischer Erfahrung und ohne fachliche Eignung in Spitzenämter gelangen, dann drängt sich ja eher Christian Lindner auf: Ein Politologe und Pleiteunternehmer, der es nie über die Stellung eines Landtagsabgeordneten einer Kleinstpartei hinausgebracht hat, bevor er eines der mächtigste Bundeministerien übernommen hat, wo er jetzt die deutsche Wirtschaft in den Ruin treibt, weil der einzige Fachbegriff, den er kennt, "Schuldenbremse" lautet...

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Für mittelwichtige Provinzdiktatoren ist es wichtig, bei jeder Gelegenheit lauthals ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren. Für Erdo ist es ganz essenziell, dass er nicht als westlich orientiert wahrgenommen wird, weil er und seine Partei nun mal für eine konservative islamische Politik stehen. Damit ist weder die NATO-Mitgliedschaft der Türkei gut vereinbar noch die starke Bindung an Westeuropa.

Das Problem ist aber, dass es für die Türkei auch keine sinnvolle Alternative gibt. Am liebsten wären die Türken wohl Führungsmacht eines pantürkischen Blocks, von Istanbul bis zum Hindukusch, aber Länder wie Aserbaidschan oder Turkmenistan haben den Türken weder besonders viel zu bieten, noch hätten die dortigen Autokraten große Lust sich Erdo zu unterwerfen. Und eine Wiedererrichtung des osmanischen Reichs wird es erst recht nicht geben, denn die türkische Herrschaft ist wirklich nichts, wonach man sich in Syrien oder Ägypten zurücksehnt. Vermutlich nicht mal in Palästina.

Natürlich könnte sich die Türkei an Russland oder China hängen, aber was wäre dadurch schon gewonnen, außer einer neuen Abhängigkeit? Zumal der Westen sicherlich manchmal nervt, aber eigentlich eben doch ein verlässlicher Partner ist. Die Chinesen mit ihren Weltherrschaftsambitionen wären da sicher nicht besser, und Putin hätte wahrscheinlich lieber Konstantinopel für das Christentum zurückerobert als sich mit der Ukraine herumzuschlagen, wenn da eben nicht diese Sache mit der NATO wäre.

Und dann hat auch Erdo persönlich keine Alternative zum Westen, weil er ihn als Sündenbock braucht. Wie so viele Möchtegernautokraten an der Peripherie der demokratischen Welt muss er für sein wirtschaftspolitsches Versagen ausländische Mächte veantwortlich machen, und solche Sperenzchen lässt sich nun mal ausschließlich der Westen bieten. Wer nämlich unter der Knute eines Putin oder Xi steht, bekommt mit dummen Sprüchen über Russland oder China keine zweite Amtszeit, und schon gar keine fünfte. Da kann man froh sein, wenn man nicht an seinem Tee erstickt...

Aber den Westen durch den Dreck zu ziehen ist seit jeher unproblematisch, da wird einem maximal mal von einem netten Botschafter höflich und hinter verschlossenen Türen der Standpunkt der EU nahegemacht.

Man darf sich also jetzt nicht der Illusion hingeben, dass die Türkei tatsächlich irgendwie auf der Seite der Palästinenser steht. Die Palästinenser sind Erdo so egal wie die Ureinwohner von Papua-Neuguinea. Ebenso wie Orban in Ungarn oder die PiS-Idioten in Polen ist er noch immer eingeknickt, wenn die EU oder die USA es wirklich satt hatten, und auch diesmal sind's halt nur starke Sprüche, denn, in einem ganz realpolitschen Sinn gesprochen: Mehr hat der verhutzelte Opa einfach nicht drauf.

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Ja überwiegend

Wenn man bedenkt, dass das Abschießen von Raketen auf israelische Städte für die Hamas praktisch das tägliche Geschäft war und in Deutschland eigentlich nur darüber berichtet wird, wenn es mindestens hundert Raketen am Tag waren oder die Israelis ihre Gutmütigkeit momentan kurz vergessen und mal zurückschießen, und von den Selbstmordattentätern ganz abgesehen, die seit Jahrzehnten wenigstens monatlich einen Bus oder ein Café in die Luft sprengen...

...

Ja, da jetzt überraschenderweise die meisten deutschen Medien, links wie rechts, mal tendenziell auf der israelischen Seite stehen, ist die Berichterstattung jedenfalls die objektivste und neutralste seit langem.

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Israel soll selbst machen wie es denkt

Die Israelis wissen sehr genau, in welcher Zwickmühle sie sich befinden.

Für sie und die Bewohner Gazas wäre es jetzt das Vernünftigste, mit einer Übermacht an Bodentruppen einzumarschieren, Haus für Haus alles von Hamas-Anhängern zu säubern und unter eine eisenharte israelische Militärverwaltung zu stellen. Danach könnte man das Gebiet wiederaufbauen und dadurch befrieden, dass man den Bürgern Gazas mit einer Art Marschallplan ein friedliches Leben in bescheidenem Wohlstand ermöglicht.

Das Problem dabei ist, dass (a) schon die Eroberung extrem verlustreich wäre, (b) die Verluste unter den Besatzungstruppen danach auch noch eine Weile recht hoch bleiben würden, etwa so wie bei den Amerikanern im Irak, und man diese Strategie (c) extrem lange durchziehen müsste. Möglicherweise für mehrere Jahrzehnte.

Ich glaube, solche Überlegungen sind der Grund, warum zwar schon massenhaft Reservisten einberufen worden sind, aber noch keine Offensive gestartet wurde. Es ist einfach unklar, ob die israelischen Wähler willens sind, eine derartig kostspielige und langfristige Strategie dauerhaft mitzutragen.

Daher wird das momentan hinausgeschoben, und alles was bleibt ist eine faktische Belagerung. Das man das aber nicht ewig durchziehen kann ist auch klar; spätestens, wenn die Menschen massenhaft verhungern bricht sicher die internationale Unterstützung weg, und wahrscheinlich auch die im eigenen Land. Israelis sind keine völkermordenden Barbaren; wenn sie es wären, hätten sie schon lange kein Palästinenserproblem mehr.

Ich rechne damit, dass das Problem auch diesmal nicht gelöst wird. Es wird wahrscheinlich eine begrenzte Bodenoffensive geben müssen, allein schon um Initiative zu zeigen. Man wird Hamas-Leute festnehmen und mit ein viel Glück vielleicht einige der Geiseln befreien. Aber spätestens nach ein paar Monaten geht in Gaza vermutlich alles weiter wie bisher. Nur mit höheren Grenzzäunen.

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Historisch betrachtet gibt es da zwei strategische Möglichkeiten. Beide sind relativ unrealistisch.

Die erste, sicherste und in der Geschichte weitaus am häufigsten eingesetzte Strategie gegen einen Gegner wie die Hamas ist, ebenfalls auf Terror zu setzen.

Die Hamas-Krieger verschleppen und ermorden Zivilisten, schießen wahllos Raketen auf Städte und sind überhaupt vor allem darauf aus, Angst und Schrecken zu verbreiten.

Das ist eine großartige Strategie für Guerrillieros, weil man damit zwar nicht die militärische Macht des Gegners beschädigt, aber die Zivilbevölkerung so weichkocht, dass es irgendwann keine Unterstützung mehr für die Fortführung des Konflikts mehr gibt und man Zugeständnisse verhandeln kann.

Das Problem an dieser Idee ist aber dass der größere Gegner in einem asymmetrischen Konflikt natürlich problemlos das Gleiche tun kann. Die Nazis hatten keine nennenswerten Probleme mit Guerilla-Widerstandskämpfern in besetzten Gebieten, weil sie Dinge taten wie für jeden getöteten Deutschen zehn Einheimische zusammenzutreiben und sie öffentlich auf dem Marktplatz zu erschießen. Es interessierte sie dabei überhaupt nicht, ob die Leute Widerstandskämpfer waren, denn die Maßnahme wirkte sowieso am besten, wenn nur Unschuldige starben. So dachte schon der Guerrillero selbst vermutlich lange darüber nach, ob seine Aktion wirklich wichtig genug war, um das unausweichliche Massaker in Kauf zu nehmen, das sie Deutschen anrichten würden, und jeder halbwegs "neutrale" Einheimische hatte stets einen sehr guten Grund, Widerstandsaktivitäten an die Besatzer zu melden. Kollaboration rettete nicht nur das eigene Leben, sondern auch das anderer Unschuldiger.

Israel wird wohl kaum zu dieser Strategie greifen, aber wenn sie wollten, würde sie die Hamas damit vermutlich kurzfristig sehr, sehr schnell kleinkriegen. Mit den Konsequenzen einer solchen Vorgehensweise wird allerdings auch keiner leben wollen. Denn natürlich sät das so viel Hass, dass man das besetzte Gebiet eigentlich langfristig nur halten kann, wenn man dauerhaft militärisch präsent bleibt oder gleich zum Völkermord greift.

Die zweite Möglichkeit ist das genaue Gegenteil der ersten, nämlich dem Feind Frieden und Wohlstand zu bringen. Das ist in der Geschichte natürlich sehr viel seltener versucht worden, aber wieder sind die Nazis ein gutes Beispiel, diesmal nach ihrer Niederlage.

Denn obwohl es keinen Mangel an Nazi-Funktionären gab, die sofort nach der Kapitulation den bewaffneten Widerstand gegen die Besatzer organisieren wollten, gab es in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls keine nennenswerten Probleme mit Guerrilla-Nazitruppen, die Amerikaner oder Briten terrorisierten. Die Aliierten brauchten dazu auch keine Unschuldigen zu töten, sie gaben lediglich den Deutschen in ihrem zerstörten Land wieder eine Aufgabe und eine Perspektive. Die Menschen arbeiteten für den Wiederaufbau und konnten so ihre Familien ernähren und endlich wieder in Sicherheit leben - das genügte, um den Gedanken an Widerstand aus den Köpfen zu vertreiben.

Diese Möglichkeit stünde Israel theoretisch ebenfalls offen. Man müsste den Gazastreifen komplett unter militärische Kontrolle bringen, gegenüber den unverbesserlichen Hamas-Anhängern angemessene Härte zeigen, aber der normalen Zivilbevölkerung freundlich begegnen und ihnen durch ein massives Aufbau- und Modernisierungsprogramm sinnvolle, ordentlich bezahlte Jobs geben. Wenn der durchschnittliche Einwohner Gazas einen ähnlichen Lebensstandard wie ein normaler Angestellter in Tel Aviv hat - und damit ähnlich viel zu verlieren - dann wird er das nicht dadurch riskieren, dass er sich um irgendwelcher religiöser Kleinigkeiten willen auflehnt.

Das tragische ist nur, dass die ideologischen Fronten in Israel wahrscheinlich sehr viel härter sind als in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Vor allem auf der israelischen Seite.

Die Amerikaner und Briten sahen nämlich damals recht schnell weniger ein Feindvolk in den Deutschen als einen bemitleidenswerten Haufen Menschen, die ebenfalls vor allem Opfer ihrer diktatorischen Regierung waren.

Es steht schwer zu bezweifeln, dass Israel noch in der Lage ist, die Araber so zu sehen...

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Solange die AfD nicht die absolute Mehrheit hätte und sich die Weidel oder wer auch immer von der CDU oder FDP zur Mehrheit verhelfen lassen würde, wäre es erstmal wohl nur ein kleines bisschen schlimmer als der Merkel-Stillstand.

Jedenfalls für wohlhabende Deutsche. Flüchtlinge und Bürgergeldempfänger dürften sich auf harte Zeiten einstellen; die einen würden rücksichtslos in Kriegsgebiete abgeschoben werden, die anderen würden mit Kürzungen, Sanktionen und Arbeitspflichten drangsaliert.

Alles, was irgendwie nach "links" klingt, wäre auch politisch der Abschussliste, vom Streetworker im Problembezirk bis hin zu soziologischen Lehrstühlen.

Die CDU wäre sich wahrscheinlich nicht zu fein, eine schleichende Demontage der EU und eine isolationistische oder gar russlandfreundliche Außenpolitik mitzutragen, und der daraus folgende wirtschaftliche und politische Schaden wäre kaum je wieder gut zu machen.

Wirtschaftspolitisch wäre es auch eine einzige Katastrophe, obwohl viele Bonzen erst mal jubeln würden. Aber Steuersenkungen für Reiche gefolgt von Kürzungen an allen Ecken wegen der idiotischen Schuldenbremse würden rasant zur einem Einbruch der Binnennachfrage und zur Rezession führen.

Man muss nicht extra erwähnen, dass der Kampf gegen die Klimakrise nicht mehr stattfinden würde; da passiert ja auch unter einer schwarz-roten Regierung nichts. Und die AfD weigert sich, überhaupt daran zu glauben, dass es da eine Krise gibt. Womöglich würde man Milliarden daran verschwenden alte Atom- und Kohlekraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen, sicher gäbe es keine Förderung für irgendwas Nachhaltiges mehr. 

Es wäre wohl nicht ganz einfach, Dinge wie die gleichgeschlechtliche Ehe zurückzudrehen, zumal die CDU das ja mitbeschlossen hat. Versuchen würde es die AfD aber ganz sicher. Auf einen CSD würde ich dann jedenfalls nicht mehr gehen, denn marodierende Banden von Skinheads, die dort dann Rabatz machen, dürften wohl mit sehr milden Strafen rechnen, sofern man sich überhaupt die Mühe macht, nach ihnen zu suchen. Überhaupt wäre Gewalt an der Tagesordnung, hauptsächlich durch aufgestachelte junge Neonazis, die die AfD-Regierung als Freibrief sehen würden, gegen alle ihre Feindbilder vorzugehen. Staatsanwälte, die in solchen Fällen Ermittlungen einleiten wollen, sind da natürlich als Nestbeschmutzer untendurch, während die paar Linken, die unter solchen Umständen natürlich auch zur Gewalt greifen würde,von der AfD jedesmal als bestialische Terroristen dargestellt und entsprechend hart bestraft würden.

In manchen Gegenden würde die Kriminalität völlig außer Kontrolle geraten, weil die AfD-Politik massenweise perspektivlose junge Männer produziert, aber das wäre nur weiteres Propagandamaterial für die Protonazis, das ihnen hilft, die Polizei mit immer weitreichenderen Rechten auszustatten und in eine Behörde zur Verfolgung Andersdenkender umzuwandeln. Polizisten, denen das nicht gefällt, können dann ja auch gut den Verkehr regeln. (Aber nicht zugunsten asozialer Lastenradfahrer!)

Wir würden sehr schnell soweit sein, dass Wahlrechts- und Justizreformen auf dem Programm stehen, die den Rechten den Machterhalt sichern sollen. Ungarn und Polen liefern die Blaupausen dazu. Auch der bei der AfD so verhasste öffentliche Rundfunk würde Ziel von Reformbemühungen; man könnte ihn beispielsweise unter dem Jubel der verblendeten Massen "gesundschrumpfen" und dabei alle unliebsamen Subjekte entfernen und tiefe Abhängigkeiten zur Regierung einbauen, womit man genau das staatliche Propagandafernsehen hätte, das man heute so lauthals beklagt.

Vier Jahre unter so einer Regierung würden Deutschland zumindest zu einem korrupten Selbstbedienungsladen für reiche AfD-Unterstützer machen, in den kein vernünftiger Mensch mehr Geld investieren würde und der politisch international etwa so ernst genommen würde wie Tadschikistan. Nach einer Wiederwahl der AfD-Regierung könnte man froh sein, wenn Deutschland bloß ein Satellit Russlands wird und nicht wieder ein totalitärer nationalistisch-rassistscher Unterdrückerstaat wie zuletzt schon mal.

Zumindest werden wir wohl kaum den dritten Weltkrieg anfangen. Dafür fehlt den AfDlern - intellektueller Bodensatz, der sie nun mal sind - schlicht das Organisationstalent.

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Stand jetzt, ja, sicher. Ich red mich zwar leicht, weil ich wahrscheinlich in meinem Alter nicht mehr direkt als erster eingezogen würde, aber ja, ich denke, ich würde dieses Land, seine Kultur und seine Demokratie verteidigen wollen.

Wenn wir aber mit der AfD irgendwann wieder auf völkischen Rassenwahn und Unterdrückung Andersdenkender zulaufen, dann kann hier gern einmarschieren, wer will. Ob wir von Höcke oder Putin beherrscht werden, ist dann auch schon wurscht. Ich lern auch gern Fremdsprachen, also warum nicht mal russisch.

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Sie sind beide, korrekt übersetzt, Fürstinnen von Wales. Prinz William war ein Prinz und ist jetzt der Fürst von Wales.

Wales ist nämlich kein beliebiges Stück Land, das der König dem Thronfolger überlässt, damit er mal ein bisschen üben kann, sondern ein eigenes Fürstentum, dessen unabhängige Geschichte bis ins erste Jahrtausend zurückreicht. Und den Titel des Regenten dieses Reichs trägt eben nun traditionell der britische Thronfolger.

(Dass das Englische nicht zwischen Prinzen und Fürsten unterscheidet, ist einemder beliebtesten Quellen für Übersetzungsfehler. Es gibt Shakespeare-Übersetzer, die in “Romeo und Julia” Den Fürsten von Verona deswegen “Prinz” genannt haben. 😄 )

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Schwarz-Grün (CDU, Grüne)

Aber nur, weil die Optionen "Grün-Rot" und "Grüne absolute Mehrheit" nicht zur Verfügung stehen. 😄

Die Linkspartei ist leider ein unberechenbarer Haufen, der zwischen halbwegs vernünftiger Sozialpartei und Wagenknechtschem Putinismus mit rechtspopulistischem Touch irrlichtert, und ich glaube nicht, dass man mit denen gut Probleme lösen kann. Besser als sie FDP wären sie wohl, aber da liegt die Latte wirklich sehr niedrig.

Die CDU mit der Knalltüte Friedrich Merz ist zwar auch eine reine Katastrophe, aber wenn sie einen Schritt Richtung Vernunft tun und den Irren aus dem Sauerland durch einen ihrer Länderministerpräsidenten (außer Kretschmer) ersetzen, dann kann man mit denen wahrscheinlich sehr zügig und zielorientiert arbeiten.

Die Inhalte kämen dann ja sowieso von den Grünen, die Konservativen haben sowas praktischerweise ja gar nicht.

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Größere Partei wählen trotz weniger Übereinstimmung

So traurig das auch ist, aber dank der 5%-Hürde ist es wirklich extrem kontraproduktiv, diejenigen Parteien zu wählen, die sehr wahrscheinlich nicht ins Parlament einziehen werden.

Die Stimmen all dieser Parteine werden faktisch nicht nur weggeworfen, sondern gewissermaßen auf alle anderen Parteien aufgeteilt, weil die Parlamentssitze ja trotzdem alle besetzt werden. Deine Stimme für, z.B., die ÖDP käme in Hessen also fast zu 50% rechten Parteien zugute, und das ist Deinem Wahlomat-Ergebnis ganz nach sicher nicht das, was Du willst.

Du wirst in der Politik aber sowieso nie genau das bekommen, was Du willst, vor allem wenn Du nichts weiter tust als wählen zu gehen. Also handle taktisch richtig und wähle nicht die Partei, deren Programm Dir am meisten gefällt, sondern die, die voraussichtlich die meisten für Dich interessanten Programmpunkte auch umsetzen kann und dabei vermutlich den wenigsten Unsinn macht, der Dir nicht gefallen würde.

Das sagt Dir leider der Wahl-o-Mat so einfach nicht, aber die Situation in Hessen ist derzeit so, dass sowohl SPD als Koalitionspartner für die CDU als voraussichtlich stärkste Kraft in Frage kommen, also wählst Du eine dieser beiden, um den progressiveren Teil der Koalition zu stärken. (Oder zumindest die größte Oppositionspartei.) So ist Deine Stimme am machtvollsten eingesetzt.

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