Falls deine Frage ernst gemeint ist: Die Wartezeiten hängen von einer ganzen Reihe an Faktoren ab, weswegen die Aufnahmen so gut wie nie nach der Reihenfolge der Anmeldungen gehen. Indikationen müssen geprüft und sinnvolle Zuweisungen erfolgen. Bitter: Je schwerer, komplexer und herausfordernder jemand erkrankt ist, desto schwieriger ist oft die Zuweisung zu einer erfolgversprechenden Behandlung und damit auch die Wartezeit länger, wenn die Klinik sich überhaupt für geeignet hält und nicht ganz abweist. Auch kann ein Team immer nur eine begrenzte Zahl an besonders ressourcenbindenden Patienten gleichzeitig behandeln (von ungelösten Fragen zur Finanzierung bzgl. dieses erhöhten Bedarfs ganz abgesehen), was in der Tendenz dazu führt, dass schwerer gestörte Patienten länger warten müssen oder erst gar keine geeignete Klinik finden. Auf einer Warteliste zu stehen ist daher schon mal ein erster Schritt.
Warst du schon einmal bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater? Falls nein: Das ist der Weg. Leider gibt es n.W. keine Datenbanken, in denen man nach explizit auf Zwangsstörungen spezialisierte Therapeuten suchen könnte, die beste Anlaufstelle ist wahrscheinlich die deutsche Gesellschaft für Zwangserkrankungen, die bieten telefonisch Informationen zu Therapeuten und Kliniken (siehe Link). Manche Kliniken bieten in ihrer Ambulanz auch Spezialsprechstunden an. Allerdings ist es vielleicht gar nicht so sicher, dass es sich wirklich um eine Zwangsstörung handelt und nicht um etwas anderes.
https://www.zwaenge.de/therapie/therapeutensuche/
Ich wäre in erster Linie stolz darauf, es geschafft zu haben, clean zu bleiben. Aber ich wäre auch sauer, allerdings nicht auf mich, sondern darauf, dass ich diesen Druck überhaupt habe während andere Menschen das nicht haben und nicht so kämpfen müssen. Und um so stolzer, es trotzdem zu schaffen!
Du beschreibst viele Aspekte, die für ADHS sprechen, aber auch andere Konstellationen wären denkbar. Wurde das mal getestet? Ich hoffe doch sehr, eine Sonderschulindikation wegen solcher Schwierigkeiten darf nicht ohne einschlägige Diagnostik laufen. Falls nicht, würde ich das auf jeden Fall testen lassen, weil bei einer ADHS eine geeignete Behandlung, v.a. Medikation, viel bewirken kann, auch im Erwachsenenalter.
Ich bin neugierig: Hast du den Text vollständig allein verfasst? Falls dem so ist, würde mich allein schon diese Textprobe an der Validität der Förderschulzuweisung zweifeln lassen und die ADHS-Hypothese stärken.
Eine Verhaltenstherapie mit dem Modell nach Clark und Ehlers, bei dem du u.a. an deiner Aufmerksamkeit und deinen Gedanken arbeitest. Das bei einem Psychotherapeuten, der sich nicht zu schade ist, auch in die Expo nach draußen zu gehen. Und Mut zum Experimentieren von dir. Das kann ambulant passieren, falls das nicht reicht, gibt es auch geeignete Kliniken. Auch Medikation mit einem SSRI (Gruppe von Antidepressiva) kann helfen, Sertralin ist für gewöhnlich die Wahl. Wer kam auf die Idee mit der TK??
Kein Abitur zu haben bedeutet natürlich nicht, dass man „dumm“ ist. Diese Vorstellung ist weder inhaltlich zutreffend noch hilft sie dir irgendwie weiter, schlag dir das aus dem Kopf. Aber: Das Abitur eröffnet natürlich grundsätzlich mehr mögliche Wege. Heutzutage sind, im Vergleich noch zur Jahrtausendwende, viele berufliche Wege jedoch auch ohne Abi möglich, inkl. studieren. Auch bestehen Möglichkeiten, Schulabschlüsse nachzuholen. Was willst du denn, was ist der Traum? Das ist eine Frage, die du dir stellen solltest, denn die Antworten darauf werden dich weiterbringen.
Bei (für Deutschland):
- Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie
- Psychologische Psychotherapeuten
- bis zum 21. Lebensjahr: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
- Fachärzten für Psychosomatik
Bei Psychologen ohne Weiterbildung zum Psychotherapeuten ist das im Gegensatz zum zumeist wenig trennscharfen Gebrauch der Begriffe nicht möglich.
Neurologen kämen mir dann in Frage, wenn es sich um Einschränkungen handelt, die durch neurologische Erkrankungen bedingt sind (z.B. Schlaganfälle und TIAs, Multiple Sklerose, Hirnverletzungen aller Art, Hirntumore aller Art, Parkinson, Alzheimer, Demenzen etc.).
Das ist ein sehr unwahrscheinliches Szenario, weil jedes Krankenhaus bei Aufnahme den Kostenträger prüft, die haben kein Interesse daran, unbezahlte Arbeit zu leisten. Es ist zwar möglich, eine Behandlung auf Selbstzahlerbasis zu vereinbaren, in welchem Fall die Krankenhäuser aber zumeist eine Vorauszahlung und bei längeren Aufenthalten u.U. auch Zwischenzahlungen wünschen.
Wieviel Belastung jemand tolerieren kann bevor er/sie Symptome entwickelt, ist sehr unterschiedlich und hängt u.a. von der individuellen Vulnerabilität und den individuellen Ressourcen ab. Manche Menschen können durch Schlafentzug (auch) Halluzinationen entwickeln. Halluzinationen allein machen aber noch keine Schizophrenie.
Grundsätzlich können Jugendliche ab 15 auch ohne das Wissen der Eltern zum Psychotherapeuten bzw. Psychiater gehen. Bei Kindern und jüngeren Jugendlichen ist eine Behandlung nicht ohne Zustimmung der Eltern/Sorgeberechtigten möglich. Trotzdem kann es sein, dass der Arzt/Psychotherapeut auch bei älteren Jugendlichen den Einbezug der Eltern für notwendig hält. Beachten: Das kann nur bei bestehender Familienversicherung über eine gesetzliche Krankenkasse klappen, Versicherte erhalten Rechnungen von der Versicherung, diese gehen an die Eltern.
Das kann eine Reihe an Ursachen haben, die ohne Näheres zu wissen nicht eingrenzbar sind. Es ist aber durchaus sehr wahrscheinlich, dass eine solche temporär auftretende Problematik bzgl. der kognitiven Funktionen wie Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten im Zusammenhang stehen mit der von dir beschriebenen sehr schweren Zeit zuletzt. Das kann also durchaus an Überlastung liegen. „Dummheit“ als Ursache für Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit kann man ausschließen, da du diesen Zustand ja nicht immer hast - niemand wird „schlagartig dumm“, auch dann nicht, wenn man eine (im Laufe der Zeit von der Kindheit ins Erwachsenenalter zunehmend kompensierte) Rechenschwäche hat; auch ist niemand „dumm“ nur deshalb, weil er eine Rechenschwäche hat. Mach ein bisschen langsamer, wenn das geht, achte auf dich (Schlafen, Bewegen, Essen und Trinken, angenehme Dinge tun, angenehme soziale Kontakte pflegen ohne dich zu überlasten). Wenn deine Beschwerden anhalten oder schlimmer werden, kann der Gang zum Hausarzt sinnvoll sein, um auszuschließen, dass keine behandlungsbedürftigen körperlichen oder psychischen Störungen vorliegen bzw. um eine eventuelle Behandlung einzuleiten.
Ausschlaggebend ist, ob die Person mir helfen kann oder nicht. Ihr Musikgeschmack, ihre Geschlechtsidentität, ihre Ernährungsvorlieben, ihre Hautfarbe, ihre Frisur, ihr Geburtsort, ihre Schuhgröße, ihre Muttersprache… dürften diesen Punkt in den seltensten Fällen beeinflussen.
Es bei Psychiatern wie bei allen in ambulanter Praxis tätigen Ärzten: Manche sind „Vertragsärzte“, womit gemeint ist, dass sie einen Kassensitz haben, damit einen Vertrag mit ihrer Kassenärztlichen Vereinigung und somit gesetzlich Versicherte zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse behandeln können. Und andere sind privatärztlich tätig.
Nein, natürlich bist du _nicht_ „an allem schuld“! Solche Aussagen in Verbindung mit „immer“ und „nie“ treffen in der Regel sowieso nicht zu. Was sein kann: Menschen im Autismus-Spektrum nehmen die Welt anders wahr als Menschen ohne diese Diagnose. Die Mehrheit der Menschen empfindet daher anders als ASS-ler und denkt und handelt daher in der Regel auch anders. Wenn diese „beiden Welten“ aufeinandertreffen, kann es deshalb passieren, dass mehr Missverständnisse und Reibereien entstehen als wenn „Neurotypische“ unter sich wären: und wenn einer „komisch“ ist und alle andere „normal“, dann wird der quasi über das Gesetz der Masse leider gerne mal zum Buhmann erklärt. Wären die Verhältnisse umgekehrt, also, dass es mehr Menschen im Autismus-Spektrum gäbe als solche, die nicht es nicht sind, dann würden „die Autisten“ definieren, was „normal und richtig“ ist. Unterm Strich bedeutet das, dass es immer darum geht, eine gemeinsame Ebene zu finden, mit der alle zusammen gut leben können - wie eigentlich immer, wenn mehrere Menschen beteiligt sind.
Wie wäre es, wenn du bei entsprechendem Druck stattdessen Dinge ausprobierst wie z.B. Finalgon (Salbe aus der Apotheke) dick aufzutragen (evtl mit einem Verband einwickeln) oder auch deine Haut dementsprechend zu bemalen oder mit „Kunstblut“ etc. zu experimentieren?
Daneben wäre es gut, daran zu arbeiten, warum du dieses Bedürfnis hast und wie du damit besser umgehen kannst. Narben etc. mögen dir kurzfristig eine gewisse Art an Befriedigung verleihen, langfristig aber kommst du so nicht weiter und schaufelst dir womöglich noch mehr Probleme auf. Du kannst dich bei Beratungsstellen beraten lassen (auch online, z.B. über die Caritas) oder mit deinem Hausarzt oder einem Psychiater oder Psychotherapeuten darüber sprechen.
DiGAs können schon hilfreich sind, die werden nicht zugelassen, wenn keine Wirksamkeit nachgewiesen werden konnte. Der häufigste Grund für „Therapieversagen“ ist der, dass die Apps nicht regelmäßig wie vorgesehen genutzt werden. Welche App empfehlenswert ist, hängt von der Erkrankung und der Person ab, die sie nutzen soll. Die Kosten (ab knapp 300 EUR pro 3 Monate bis über 1000 EUR) werden von der (gesetzlichen) Krankenkasse übernommen.
Inwieweit steht deine Frage im Zusammenhang mit deinen Ausführungen zur Partnerschaft und Familie des Partners? Zur Frage laut Überschrift: Die Prognose ist bei adäquater Therapie angesichts der Kürze der Erkrankung wahrscheinlich als gut einzustufen, wenngleich eine gesicherte Einschätzung nur durch einen dafür ausgebildeten Facharzt oder Psychotherapeuten nach Konsultation abgegeben werden kann.
Mach auch einen Termin bei deinem Hausarzt und ggf. einem Psychiater; zum einen können hinter solchen Beschwerden auch somatische Ursachen stecken, zum anderen können ab einem mittelgradigen Schweregrad Medikamente hilfreich sein. Du kannst auch Unterstützung über eine DiGA anfragen, also eine verordnungsfähige App zur Behandlung von Depressionen.
Schau mal hier, S. 72.
https://www.hamburg.de/resource/blob/34608/99c7ffb4f7dd3a3779c349eb55da7b9f/psychiatriebericht-data.pdf
Eine psychische Symptomatik per se schließt genausowenig pauschal die Eignung aus wie körperliche Einschränkungen. Es geht immer darum, inwiefern die spezifische Eignung davon betroffen ist oder nicht. Bei SVV-Narben könnten limitierende Umstände vorliegen, müssen aber nicht. Also: Hingehen und befunden lassen.