Jede/jeder von uns hat doch bestimmt ein Schulerlebnis, dass man noch viele, viele Jahre danach gerne in gemütlicher Runde zum Besten gibt.
In der Jahrgangsstufe 11 hatten wir Lyrikinterpretation. Bevor wir über ein Gedicht sprachen, mußte jemand aus der Gruppe vorlesen.
Gregor, der Lustigste aus der Jahrgangsstufe las das Gedicht, wie z.B. eine Meldung aus der Tagesschau. Der Direktor, der diesen Kurs leitete, forderte Gregor auf, das Gedicht mit Betonung vorzutragen. Als es nach zwei Anläufen nicht klappte, trug es Gregor vor, wie ein katholischer Pfarrer es bei seiner Liturgie macht :
Komm Trost der Welt, Du stille Naaa-acht, wie steigst Du von den Bergen saa-acht.
Tschainik lachte ohne Ende, musste den Rest der Stunde vor der Klasse ausharren, aber der Direktor zeigte sich mir gegenüber in der nächsten Stunde von seiner väterlichen Seite.
Und auch heute denke ich viel an diese Deutschstunde, trage manchmal auch Dinge liturgisch vor.