Die Renaissance begann (langsam) im 15. Jhdt. (in Deutschland noch F r ü h renaissance), die Hochrenaissance findet eigentlich erst im 16. Jhdt. statt und wird vom Barock abgelöst, wobei die Übergänge durchaus harmonisch waren. Sa gibt es durchaus Gebäude noch mit Elementen der Renaissance und bereits mit dem aufkommenden Barock.
Wie der Name bereits ahnen läßt, war die Renaissance eine Art Rückbesinnung auf antike Vorbilder, weshalb - innen wie außen - griechische Ornamentik und Darstellung Einzug hielten. Säulen mit entsprechenden Kapitellen gab's an jeder Ecke und die unvermeidlichen Standbilder griechischer (manchmal auch römischer) Krieger.
Ein besonders interessanter Innenraum im reinen und besten Renaissance-Stil ist die Bad-Stube im Augsburger Fuggerpalast, mit Wänden und Decken voller Ornamentik, wobei inmitten entsprechender Ornamente Gemälde von badenden Damen plaziert wurden. Ein anderes Beispiel das "Fredenhagische Zimmer" in Lübeck. In der Renaissance wurde viel edles Holz, aber auch Marmor und Mosaiken (Augsburg, Fuggerpalast) verwendet. Obwohl auch in der Renaissance kräftige Farben verwendet wurden, sind die stilprägenden Elemente eher zurückhaltend´- eben Marmor, edle Holzpanele in Naturfarben gebeizt. In der italienischen Renaissance gab's stattdessen eher Stuckarbeiten, "bei uns" in Mitteleuropa war's halt etwas "gediegener".
Die Renaissance wurde dann immer üppiger, so waren Türeinfassungen bis unter die Decke keine Seltenheit die oft schon als überladen bezeichnet werden können. Erst im Barock wurde es dann wieder etwas klarer (mathematischer), was allerdings nicht lange vorhielt; im Rokoko des 18. & 19. Jhdts. wurde es dann wieder ganz schlimm.
Mir persönlich liegen die frühe Renaissance und das Hochbarock deutlich näher, als die überladene Architektur etwa der Hochrenaissance oder des Spätbarocks (was nicht heißt, daß ich Balthasar Neumanss Vierzehnheiligen nicht wunderbar fände).
Zusammenfassend halte ich nochmals fest: Innenräume der Renaissance waren sehr klar gegliedert, meist recht hoch (nicht nur bei Sakralbauten) und durch reichhaltigen Schmuck (Säulen mit spannenden Kapitellen, Ornamenten, Figurinen und handwerklich anspruchsvoll bearbeiteten Materialien [Holz, Marmor, Metall]) und die Klassik beschwörende farbige Bilder gekennzeichnet.
So, ich hoffe Dir damit ein wenig helfen zu können. Wenn Du ein Renaissance-Beispiel aus Deiner Gegend kennenlernen möchtst, müßte ich wissen, wo in unserer Republik Du wohnst. Vielleicht kenn' ich da ja 'n geeignetes Bauwerk.