Hi :)
Vorweg; mit Farbmäusen direkt habe ich keine Erfahrung, aber ich halte seit Jahren Rennmäuse und habe auch schon häufig ältere Mäuse mit jungen, hinzugekauften vergesellschaftet. Vielleicht kann man meine Erfahrungen dahingehend ja auch auf deine Farbmäuse übertragen :)
Dass es Streitigkeiten gerade zwischen Mäusen, die nicht von Geburt an / klein auf zusammen leben, gibt, ist keine Seltenheit, wie du sicher weißt. Manche Mäuse lassen sich daher auch nie miteinander vergesellschaften - das ist aber der Extremfall, worst case, wenn man so will, und ich habe das (zum Glück) noch nie erlebt. Nachdem dein kleinstes Mäuschen noch nie blutig gebissen wurde und zumindest einigermaßen unbeschadet in der Kokosnuss schlafen kann, ist zu hoffen, dass bei dir noch eine Einigung stattfinden kann!
Was mir von einer erfahrenen Kleintierärztin bezüglich Vergesellschaftungen gesagt wurde: Mäuse aus unterschiedlichen Gruppen sollten dazu IMMER für eine längere Zeit - zumindest für einige Tage, aber besser ein paar Wochen - auf kleinem Raum gehalten werden. Sprich, ein kleinvolumiger Käfig mit neutraler Streu und bloß einer Etage sowie - wichtig! - auch nur einem Häuschen, sonst möglichst leer (bis auf Futter- und Wasserstelle(n), natürlich). Denn bei einem großen Käfig kommt es unter den Mäusen sehr, sehr häufig zur „Revierbildung“, Aufteilung der Mäuse in Untergruppen, oder gar Isolation Einzelner - wie wohl in deinem Fall. Und du hast ja selbst gesehen, dass in dem kleinen Korb die Gruppendynamik völlig in Ordnung war - das lag höchstwahrscheinlich am kleinen „Territorium“ für die Mäuse, denke ich.
Ich würde dir also raten, sie schnellstmöglich in einen viel (!) kleineren, nur karg ausgestatteten Käfig zu setzen und dort für eine ganze Weile zu belassen, damit die Kleine in die Gruppe dauerhaft integriert werden kann. Wenn du momentan noch keinen solchen Käfig hast, könntest du vielleicht die Fläche deines Großen mit Kartons, Brettern o. Ä. (sicher befestigt, sodass nichts auf die Mäuse fallen kann!) aufteilen und verkleinern sowie - bis auf das eine Häuschen - alle zusätzlichen Unterschlupf-Möglichkeiten daraus entfernen. Und morgen oder baldmöglichst dann unbedingt einen besorgen! Damit die Mäuse trotz der nur kleinen Käfigfläche noch ausreichend Bewegung erhalten, regelmäßig (am besten täglich für eine Stunde mindestens, wenn möglich - zumindest kenne ich das von meinen Rennmäusen) zum Freilauf rausnehmen (in einem abgesicherten Bereich, selbstverständlich).
Ich wünsche dir viel Glück, dass es so klappt! Wenn du dann nach einiger Zeit versuchst, sie wieder alle in den großen Käfig zu setzen, und feststellst, es klappt doch nicht, kannst du auch folgendes versuchen:
- Teile einen kleineren Käfig - wieder mit neutraler Streu und wenig Ausstattung - mittels eines Gitters (sodass die Mäuse Sicht- und Geruchskontakt haben) in zwei Teile auf.
- In den einen kommen deine vier Gruppenmäuse, in den anderen die fünfte Kleine.
- Nach ein paar Tagen setzt du die beiden Parteien ins jeweils andere Gehege, ohne die Streu auszutauschen, damit sie sich an den Geruch voneinander gewöhnen. Das am besten wiederholen.
So habe ich auch mal die größten Streithähne zusammenbringen können! Aber hoffentlich klappt es schon mit dem ersten Lösungsvorschlag :)
Viel Glück und liebe Grüße!
PS: In den ersten Monaten befinden sich zumindest Rennmäuse in der „Pubertät“, d. h. innerhalb einer Gruppe loten sie durch kleinere Dominanz-Kämpfe (sie springen einander auf den Rücken und drücken sich etwas herunter, beißen allerdings i. d. R. nicht) die Rangfolge aus. Kleinere Auseinandersetzungen sind also gerade jetzt (aber auch später) völlig normal, wie du schon sagtest. Aufgrund ihrer Größe und geringeren Kraft wird deine Kleine also wahrscheinlich öfter mal so untergebuttert, auch in Zukunft nach erfolgreicher Vergesellschaftung! Aber das alleine Schlafen ist natürlich nicht normal.