Bei Schlagzeilen wie "der wärmste X seit Beginn der Aufzeichnungen!" sollte man immer genau hingucken, ob global oder nur Deutschland gemeint ist.

In Deutschland war der Juni von der Temperatur her in der Tat eher mau. Es war der kälteste Juni seit 2015 - verglichen mit den Temperaturen des 20. Jahrhunderts aber immer noch leicht überdurchschnittlich. Hier kann man das gut nachgucken:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland#2021_bis_2030

Global gesehen war der Juni 2024 der wärmste weltweit. Wenn man internationale Nachrichten verfolgt, überrascht einen das auch nicht besonders. Es gab große Hitzewellen in Indien, Südostasien, Nordamerika und vielen anderen Regionen.

Deutschland ist von der Landoberfläche her kleiner als viele denken. Auf die Erdoberfläche verteilt würde es 1430 mal passen. Nur weil es in Deutschland im Juni eher frisch war, heißt es nicht, dass es überall so gewesen sein muss.

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Ist nicht normal. Der bisherige Rekord für die erste Aprilhälfte lag bei 27,7 Grad. Das wird morgen mit Sicherheit geknackt werden.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-04/wetter-deutschland-april-30-grad

Gleichzeitig taugen solche Werte für sich nicht unbedingt als "Beweis" für den Klimawandel. Klimawandel ist würfeln mit gezinkten Würfeln. Mann könnte es so formulieren: Die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewelle mit > 28 Grad Anfang April hätte ohne Klimawandel vielleicht 1:1000* betragen, mit Klimawandel beträgt sie vielleicht 1:10. D.h., der Klimawandel hat die Hitzewelle um den Faktor 100 wahrscheinlicher gemacht - das heißt aber nicht, dass ab sofort jeder April so heiß sein wird.

Im gleichen Maße tragen aber auch irgendwelche "1976 war es zu Weihnachten mal 20 Grad warm"-Argumente der anderen Kommentatoren hier nichts zur Diskussion bei. Interessant ist nur die langfristige Entwicklung der Temperatur und die Häufung der Extremwerte.

*Das sind nur Beispielzahlen, um das Prinzip zu verdeutlichen. Das ganze nennt sich Attributionsforschung.

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Wir haben derzeit Ostwind, das ist alles.

Meistens kommt im Januar feucht-warme Luft vom Atlantik. Derzeit ist die Großwindlage umgedreht, es kommt kalte und trockene kontinentale Luft aus Osteuropa. Das kommt im Schnitt 1-2 mal pro Winter vor. Meistens hat sich das nach einer Woche erledigt.

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Ich käme ins Grübeln.

Ich nehme die Frage mal so, wie sie gestellt ist - demnach käme ich schon etwas ins Grübeln. Mehrere eiskalte Winter und verregnete Sommer hintereinander würden nicht zu den Regionalklimamodellen passen, die mir bekannt sind.

Allerdings sehe ich keine Chance dafür, dass das eintritt. Die letzten zwei Winter waren ja bereits viel zu warm, der Januar 2023 war mit 3,6 Grad über 4 Grad wärmer als der Durchschnittsjanuar der Vergleichsperiode (1960-1990). Auch der gerade abgeschlossene Dezember war ja ziemlich mild. In meiner Kindheit war ein kalter Winter gleich 2-3 Monate Eis und Schnee, wir haben als Kinder die Eisblumen vom Fenster gekratzt und wenn es ganz krass wurde, die Matratzen ins Wohnzimmer getragen und dort geschlafen, weil die Schlafzimmer nicht mehr über 5 Grad heizbar waren, und im Wohnzimmer der einzige Kamin stand.

Der Somme 2023 war sehr verregnet, aber nicht wirklich besonders kalt.

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Pro:

1) Nach der Mehrzahl der Studien ist Windkraft subventionsbereinigt die billigste Art, Strom zu erzeugen. Eine Übersicht über die Studien findet sich hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/Cost_of_electricity_by_source

2) Dezentral, leicht skalierbar, keine unerwarteten Kosten oder Verzögerungen wie beim Bau von Großkraftwerken.

3) Umwelteinflüsse (insb. auf Vögel und Fledermäuse) sind nach der aktuellen Forschung deutlich geringer als bislang angenommen. Eine großangelegte Studie konnte letztens keine einzige Kollision von Vögeln mit Rotorblättern nachweisen. Die meistens neuen Windparks im Wald sind zudem mit Sensoren ausgestattet, die sich ausschalten, sobald Fledermäuse detektiert werden.

4) Geringere Abhängigkeit von Energie aus geopolitisch riskanten Regionen.

Contra:

1) Visuelle Beeinträchtigung der Landschaft. Der Anblick von Windrädern am Horizont gefällt nicht jedem und kann das Landschaftsbild schädigen, insbesondere in Waldregionen.

2) Keine Planbarkeit. Die Windmenge lässt sich zum Glück mittels Wettervorhersage relativ gut für ein paar Tage vorausberechnen (wesentlich besser als z. B. Solar), aber nicht steuern oder planen wie z. B. Kohle oder Atomstrom. Wenn Flaute ist, ist halt Flaute. Um Windkraft grundlastfähiger zu machen, muss massiv in Energiespeicher investiert werden.

3) (ein Mini-Contra) Die Entsorgung von Rotorblättern ist nicht ganz trivial, aber GFK ist jetzt auch kein Teufelszeug, das wird ja schon seit Jahrzehnten in Fassaden, Automobilen und im Bootsbau eingesetzt. GFK darf in Deutschland nicht auf eine Deponie gekippt werden, muss also entweder verbrannt oder als Füllmaterial verwendet werden. Dazu gibt es momentan viel Forschung.

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Das wäre so das, was mir einfällt. Grundsätzlich bin ich von Windkraft überzeugt und würde mir mehr davon wünschen, aber man muss die Bedenken der Windkraftgegner auch irgendwo ernst nehmen. Die Landschaftsveränderung ist nicht wegzureden, auch wenn sie sehr subjektiv ist.

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Ja. Ohne Menschen hätte sich das Klima durch natürliche Veränderungen in den letzten 120 Jahren um ca. 0,1 Grad abgekühlt. Der menschliche Klimawandel von ca. 1,2 Grad in dem Zeitraum maskiert also auch einen Teil natürlicher Abkühlung.

Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit dem Thema beschäftigt haben und den menschlichen Anteil durch verschiedene Methoden nachweisen. Mir sind keine Studien bekannt, die das Gegenteil sagen.

https://skepticalscience.com/graphics.php?g=57

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Für Zimmerpflanzen konnte ich keine Zahlen finden, aber ein großer Baum nimmt bis zu 20 kg CO2 im Jahr auf. Der CO2-Ausstoß liegt bei rund 9 Tonnen pro Person und Jahr in Deutschland.

Du bräuchtest also mindestens 450 große Bäume, um deinen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Da jeder Baum vielleicht die Hundertfache Blattfläche wie eine Zimmerpflanze hat, sind das rund 50.000 Zimmerpflanzen.

Allerdings darf keine der Pflanzen jemals sterben oder verrotten. Sobald eine Pflanze verrottet, gibt die das gesamte CO2 wieder an die Luft zurück, welches sie während ihres Lebens aufgenommen hat.

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