Hallo,
zuerst das Obligatorische: Überlege dir, wenn dir das Lernen so einfach fällt, ob du nicht doch im Gymnasium bessre aufgehoben bist. Realschule muss nicht schlecht sein, insbesondere wenn du schon einen bestimmten Plan für später hast. Dennoch stehen dir mit einem Abi im Allgemeinen mehr Optionen offen. Denke also nochmal gut darüber nach was du später damit machen willst ;)
Nun zum eigenltlichen Thema:
Ich hatte auch prima Noten und war meist Klassenbester. Auch ich wurde oft als Streber bezeichnet, allerdings in den meisten Fällen nicht bösartig gemeint (oder ich habs falsch verstanden - ich tendiere dazu, Leuten gute Absicht zu unterstellen :D). Du wirst das nicht los und du wirst auch den Neid nicht los: Es ist nun mal unfair, dass es dir so einfach fällt und du Noten einfach bekommst, für die andere viel härter arbeiten müssen. Diesen Neid kann man niemanden verdenken und wohl auch nichts dagegen machen. Was du beeinflussen kannst ist dein und damit ihr tatsächlicher Umgang mit dieser Situation.
Den Vorschlag von borito, so aggressiv mit der Situation umzugehen halte ich für falsch. Wenn du dich auch noch arrogant zeigst stachelst du sie eher noch mehr an.
Besser halte ich den groben Ansatz von Glettena: Zum einen, versuche da drüber zu stehen - du weißt du machst nichts falsch, lass dich also von denen nicht runterzuziehen. Noch wichtiger ist aber seine/ihre andere Aussage: Die Mitschüler profitieren davon. Mach nicht dein eigenes Ding, lern allein für die Prüfungen und schreib sie dann super, am Besten noch inklusive Lustig machen über die schlechteren Schüler (nicht dass ich dir das vorwerfe). Das heizt sie immer nur noch mehr an, macht sie neidischer. Hilf deinen Mitschülern stattdessen.
Biete ihnen Hilfe vor der Klausur an, beantworte Fragen, erkläre Ihnen Dinge, helfe bei Hausaufgaben etc. Wenn sie sehen: Jo, die ist zwar besser als ich, kriegt bessere Noten - aber sie hilft mir auch und ich profitiere auch von ihrem Talent! Dann werden sie dich eher weniger fertig machen. Und wenn es doch noch welche machen - nun, denen musst du ja nicht helfen. Zumindest bei mir hatte ich oft das Gefühl: Ja, der mag mich vielleciht nicht allzusehr, wir sind keine Freunde - aber ich helfe ihm und dafür respektiert er mich. Ich habe am Ende kaum Probleme damit gehabt, gute Noten zu schreiben - einfach weil der Rest auch von meinem Talent profitiert hat.
Der Nebeneffekt ist übrigens, dass dieses ganze Helfen auch dir persönlich enorm viel bringt. Indem du Leuten Zeugs erklärst verstehst du es viel besser - erst wenn du es einfach erklären kannst hast du es wirklich verstanden. Zum anderen hilft es auch oft konkret vor Klausuren. Ich kann gar nicht zählen, wie oft vor einer Klausur ein Mitschüler mit einer Frage zu mir kam wo ich sagen musste: Oh, weiß ich grad auch nicht. Lass mich mal nachschauen / überlegen. Wir haben das dann mehr oder weniger zusammen gelöst und rate welche Frage in der Klausur drankam...? So kannst du auch noch von deinen Mitschülern profitieren, auch wenn du schulisch viel besser bist als sie.
Um es zusammen zu fassen würde ich dir also raten, keineswegs arrogant damit umzugehen - im Gegenteil, biete deine Hilfe an. Werde von der "Klassenbesten, die immer die beste Note abstaubt und besser ist als alle und alle doof dastehen lässt" zur hilfreichen Mitschülerin, die für alle nützlich ist - und davon auch noch selbst enorm profitiert.
mfg
Ennte