Ich habe die Ausbildung 2015 bis 2018 absolviert und kam davor von der Realschule. Die Ausbildung ist in manchen Teilen sehr anspruchsvoll - hier zu nennen wäre z.B. Haushaltsrecht oder Verwaltungsrecht - aber vieles ist auch einfach nur auswendig lernen. Mir persönlich haben alle kaufmännisch-rechnerischen Aufgaben mehr Kopfschmerzen bereitet als die Gesetzesarbeit, besonders da die meisten meiner Kolleg/innen in der Ausbildung ihr Abitur hatten und dementsprechend schon davor mit Rechnungswesen und kaufmännischen Rechnen in Berührung gekommen sind, dieses Vorwissen hat mir gefehlt, dementsprechend musste ich auch gefühlt deutlich mehr lernen als der Großteil meiner Klasse. Ich hatte leider auch von meinem Ausbildungsbetrieb aus kaum bis gar keine Unterstützung was Ausbildungsangelegenheiten an ging.
Weiterhin ist mir aufgefallen das in vielen Nebenfächern (z.B. Wirtschaftsrecht oder Ordnungsrecht) die Bewertungen stark davon abhingen welche Laune der zuständige Dozent hatte. Diese Fächer wurden meistens von nebenamtlichen Dozenten übernommen die sich nicht nach einer Durchschnittskurve oder ähnlichem gerichtet haben sondern teilweise fast schon Noten nach Sympathie gegeben haben bzw. teilweise auch einfach Noten unberechtigt verschenkt haben... Dies hat allerdings nur auf die Nebenfächer zugetroffen, bei den Hauptfächern (Verwaltungsrecht, Haushaltsrecht, praktische Prüfung im Fach deiner Wahl) wurde relativ streng bewertet, So habe ich meine Ausbildung mit 8 Punkten in Verwaltungsrecht, 5 Punkten in Haushaltsrecht und 10 Punkten in der praktischen Prüfung bestanden, obwohl ich extrem viel gelernt hatte. Die Haushaltsrechtsprüfung wurde tatsächlich sogar nach der ersten Bewertung nochmals eingezogen da sie "zu streng" bewertet wurde und die Noten nochmals nachträglich nach oben korrigiert werden mussten... Soviel zur Qualität des Verwaltungsschulverbandsunterrichts.
Die Qualität an der Berufsschule - die du parallel dazu auch noch besuchen musst- ist deutlich schlechter. Dort machen die Lehrer tatsächlich nur Unterricht nach dem selben Programm das sie seit gefühlt 20 Jahren schon immer durchziehen. Die Motivation schwindet dadurch natürlich auch dementsprechend... Wirklich eine sehr schlechte Erfahrung gewesen dort lernen zu müssen.
Insgesamt kann ich dir zusammenfassen das man die Ausbildung schon schaffen kann und auch relativ gut ausgebildet ist danach, allerdings musst du bereit sein sehr viel Zeit in auswendig lernen zu investieren und auch sehr viel selbst zuhause lernen.
Ich hoffe das ich dir soweit helfen konnte :)