Hm...das hatte für mich noch nie einen Schrecken oder Angst in mir ausgelöst. Eher Neugier. Liegt aber vielleicht daran, dass mich meine Großeltern mit Leidenschaft über Friedhöfe und in Aussegnungshallen geschleppt haben und ich daher schon früh so geprägt wurde, dass Tod etwas ganz natürliches ist.
Und als ich Krankenschwester war, habe ich natürlich dann selbst viele gesehen (und den ein oder anderen Toten gefunden).
Muss aber gestehen, bei meiner ersten Versorgung einer Verstorbenen ist mir auch etwas komisch zumute gewesen. Wir haben sie gewaschen und angezogen und während des Drehens gab sie Geräusche von sich. Anatomisch natürlich zu erklären, wenn die restliche Luft aus den Lungen entweicht...aber es hörte sich eben wie ein Stöhnen an.
Das war schon...naja...
Und auch, als ich in meinem Nachtdienst einen verstorbenen Patienten im Bad gefunden habe, das war halt auch nicht so schön.
Und dennoch, die meisten Toten, die ich gesehen habe, sahen so friedlich aus. Eine, die hatte so ein Strahlen im Gesicht...das war schön zu sehen.
Mein Glaube geht auch dahin, dass der Körper geht und die Seele weiterbesteht, dass wir Energie sind.
Und meine Erfahrungen, beruflich (ja, bei uns auf Station hat es gespukt) und privat (darüber rede ich hier nicht öffentlich) dahingehend bestätigen das.
Ja, wenn man den ersten Toten sieht und dann auch noch mit ihm alleine sein muss, das ist klar, dass einem da nicht gerade wohl dabei ist...vollkommen nachvollziehbar. Aber du warst ja, so wie es sich liest, dabei, als derjenige verstorben ist. Das ist ein unheimlicher Vertrauensbeweis, wenn jemand bei einem sterben darf. Das klingt pathetisch, aber das ist meine Erfahrung als Krankenschwester und Zugehörige...auch Sterbende suchen sich aus, bei wem sie sterben bzw. ob jemand dabei sein soll.