Hallo Vatan87,
das ist eine meines Erachtens sehr 'ungesunde' Situation, die jeden Menschen über kurz oder lang vermutlich krank machen wird. Du hast ja bereits einige gute Vorschläge bekommen und z. B. von 'Kaltblueterin' auch einen sehr motivierenden Beitrag bekommen, was alles geht :)
Eine wichtige Frage ist auch Dein Alter. Davon hängt es ab, wie lange Du diese Situation noch 'durchhalten' müßtest bzw. wieviel 'Kraft' da ist für einen beruflichen Neustart. Es macht einen nicht unerheblichen Unterschied, ob man noch z. B. 10 oder deutlich mehr Berufsjahre vor sich hat!
Dein Job bietet Dir ein vergleichsweise hohes Maß an Sicherheit, aber eben auch 'deftige' Nachteile. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich mich für einen beruflichen Wechsel entscheiden.
Dann kämen die Fragen nach dem 'Wie' und 'wohin' soll die Reise gehen. Gegen die Büroarbeit selbst hast Du anscheinend nichts einzuwenden, für eine Selbstständigkeit scheint der 'zündende Funke' zu fehlen.
Wenn ich mal rechne: vermutlich hast Du eine Ausbildung gemacht und bist seit 15 J. in dieser Firma, demnach könntest Du so etwa um Mitte 30 sein. Sofern diese Annahmen korrekt sind, gäbe es z. B. folgende Möglichkeiten:
Abchecken der aktuellen Optionen auf dem Arbeitsmarkt im vorhandenen Beruf. (Bewerbungen und Vorstellungsgespräche zum Testen und Üben.)
Weiterbildung im jetzigen Beruf: würde das diese Nachteile 'keine Aufstiegsmöglichkeiten, keine große Gehaltserhöhung' ausgleichen können? Dann würde ich überlegen, mich in dieser Hinsicht in der noch sicheren Situation vom Arbeitgeber entsprechend fördern zu lassen (ohne mich jedoch danach vertraglich ans Unternehmen binden zu lassen!), die nervigen Kollegen solange in Kauf zu nehmen, um anschließend bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Neustart in einem anderen Beruf: Interessen und Hobbies auf evtl. Berufstauglichkeit checken. Evtl. Kombination mit bisherigem Beruf sondieren. Je nach Alter vielleicht sogar ein Studium in Betracht ziehen. Dabei würde ich auch die Möglichkeiten einer vorhandenen Unterstützung durch Partner etc. bedenken.
Die Idee des 'gelben Ausstiegs' mag zwar aufgrund der belastenden Situation reizvoll sein, birgt aber erhebliche Risiken: Es ist nicht planbar, wann Du den beruflichen Einstieg wieder schaffst. Selbst wenn Du erstmal Arbeitslosengeld bekommst, könnte auch die Situation eintreten, HartzIV-Empfänger zu werden und das würde einer künftigen beruflichen Verbesserung wohl eher hinderlich sein.
Außerdem wärest Du zu Hause, kämst aus dem Rhythmus heraus, würdest Dich vielleicht langweilen oder - auch das kommt vor - depressiv werden. Dieser Weg scheint mir nicht der 'Königsweg' zu sein ;)
Die ebenfalls nicht so tolle Alternative wäre die, dass Du versuchst, Deine Einstellung zum Job zu ändern, also z. B. 'Dienst nach Plan und Kollegen und Chef sind egal', aber das hält meist nicht dauerhaft an und die Frustration kann jederzeit wieder eintreten.
Fazit: Je nach Alter die für Dich geeignete berufliche Situation anstreben.
Wenn Du noch Fragen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar :)
Alles Liebe und Gute für Dich wünscht
Buddhishi