Hallo goodangel, ich kann dich sehr gut verstehen, dass dich das Lügen zunehmend verunsichert. Ein fettes Lob an dich, dass du deshalb Hilfe suchst! :-)

Ich bin fester Überzeugung, dass ein Problem stets im Kontext betrachtet werden muss, um eine konstruktive und nachhaltige Lösung zu finden, die alle Parteien zufriedenstellt. Ohne eure Situtation genau zu kennen, ist es halt schon sehr schwierig passende Tipps zu geben. Deshalb werde ich dir eher allgemeines aus meinen Erfahrungen schreiben und hoffe, dass du etwas daraus zu deinen Gunsten herauspicken kannst. ;-)

Wie Mia68 bereits schrieb, gibt es verschiedene Motive für das Lügen. Nach meinem Verständis lügen Kids aus Hilflosigkeit und Verzweiflung, aber vorallem nicht mit boshaften Absichten. Das empfinden nur wir Erwachsene so. Wieso eigentlich? Vielleicht, weil wir selber beim Älterwerden viel Misstrauen und Unverständnis erlebten? (Notorisches) Lügen könnte also auch ein anerzogenes Verhalten sein. ?:-/

Es fällt mir auf, dass dein Beispiel die Beziehung zu deinem Partner betrifft. Ist das dein Hauptproblem? Ich habe den Eindruck, dass zwischen euch dreien generell ein Vertrauensproblem besteht. Wenn dein Verhältnis zu deinem Partner gefestigt wäre, dann könnten auch Lügen von einem 7-j. diese nicht ins Wanken bringen. Für mich wäre die dringendste Frage, WIESO hat dein Sohn das Bedürfnis zu lügen? Was will er damit bezwecken und was hat er bereits schon erreicht?

Du erwähnst "Glaubhaftigkeit". Willst du damit ausdrücken, dass dein Partner statt dir eher deinem Sohn glaubt? Das wäre für mich schon irgendwie "schräg", wenn er die Lügen eines 7-j. (!) Kindes bevorzugen würde. In diesem Fall müsste ich annehmen, dass er schon ziemlich misstrauisch ist, ob berechtigt oder nicht.

Du schilderst, dass dein Sohn "ständig" lügt. Meinst du damit, dass er generell oft lügt z. B. auch im Kindergarten, bei Freunden, Verwandten, Fremden? Wenn ja, worüber lügt er dann? Sind es gezielte und/oder offensichtliche Falschaussagen oder mehr so Halbwahrheiten oder eigentlich eher so phantasievolle Geschichten, wo seine Wünsche und Träume durchsickern?

Konnte dein Sohn dir einigermassen erklären, weshalb er lügt? Ich weiss, dass Kids in diesem Alter oft selber nicht verstehen können, weshalb sie sich so verhalten. Du könntest ihm dabei helfen, indem du geduldig bleibst und ihm einige Gefühle offerierst wie z. B. "Hast du Angst, dass ich Xy (deinen Partner) lieber habe als dich?" Oder "Wie fühlst du dich, wenn du das xx (nenne ein Beispiel) gesagt hast? Z. B. Fühlst du dich dann stärker oder wichtiger?"

Ich würde auf jeden Fall das Wort "Lüge" nicht verwenden, weil dieser Begriff sehr negativ aufgefasst wird. Damit würdest du höchst wahrscheinlich bereits eine negative Ausgangsposition schaffen. Überhaupt würde ich ihn nicht als Lügner bezeichnen, weil du damit seine Person als Mensch kritisierst und nicht sein Verhalten! Das ist ein markanter Unterschied! Statt seine Aussagen zu korrigieren, würde ich ihn eher direkt fragen, WIESO er das sagt bzw. meint. Versuche zwischen den Wörter zu hören, um den Grund für sein Verhalten zu erfahren.

À propos Verhalten, wie benimmt er sich denn so allgemein? Gibt es noch mehr "Auffälligkeiten"? Wie haben sich die Beziehungen in eurer Familie so entwickelt, zwischen dir & deinem Sohn - zwischen dir & deinem Partner - zwischen deinem Sohn & deinem Partner? Fällt dir da rückblickend etwas auf? Und bitte sei dabei ehrlich zu dir selbst. :-) Ich kann mir gut vorstellen, dass du zur Zeit selber unsicher bist.

Vielleicht befürchtest du die Zuneigung von jemandem zu verlieren. Wenn das so sein sollte, kann ich dir versichern, dass zumindest dein Sohn nie seine Liebe zu dir kündigen wird! Du solltest dich deshalb auf keinen Fall von seinem Verhalten irritieren lassen, sondern versuche es als sein Hilfeschrei zu verstehen. Tja, herauszufinden wobei er deine Unterstützung braucht, ist nun deine Aufgabe. Doch auch du kannst dafür Hilfe annehmen. :-) Glaube mir, jede Mutter (eigentlich jeder Mensch) braucht hin und wieder Hilfe von auswärts, manche können es einfach besser verheimlichen. ;-)

Ich bedaure es ehrlich, dass ich dir nicht konkret weiterhelfen kann. Aufgrund deiner Schilderung würde ich einfach spontan aussagen, dass die Ursache deiner Befürchtungen in der Beziehung zu deinem Partner zu suchen wäre. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dein Junior einen Keil zwischen seiner Mama und ihrem Partner treiben möchte und seine Strategie scheint auch zu wirken. Weshalb er aber so handelt, gilt es eben herauszufinden.

Ich bin ja zwar für XXL-Antworten bekannt, doch diesmal toppe ich mich sogar noch selbst und werde in einem Kommentar weiterschreiben. Du brauchst ja nicht mehr weiterzulesen. ;-) Dann wünsche ich dir und deinem Sohn auf jeden Fall die erwünschte Hilfe!

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Ist es normal, dass ich so "depressiv" bin?

Hallo erstmal. :) Also gut, kommen wir zur Sache. Vor ca. einer Woche haben wir bei einer Züchterin einen Chihuahua-Rüden abgeholt. Es war Liebe auf dem ersten Blick, kann man sagen ... ich fand ihn von allen am sympathischsten. :) Tagelang habe ich mir die Fragen gestellt, ob ein Hund bei mir glücklich wäre und kam zu folgendem Ergebnis:Gassi gehen? - Kein Problem, schließlich wohne ich ja in unmittelbarer Nähe von Wiese und Wald. Geld? - Geht sich gut aus. Zeit? - Klar, im Notfall ist immer wer da, meine Mutter könnte den Hund auch mal zur Arbeit mitnehmen wenn es wirklich nicht anders geht. Platz? - ein Chi ist ja klein und Auslauf hätte er ja außerdem ziemlich viel. Ja ... Ich bin glücklich mit meinem Fratz ;) ABER ich bin zur Zeit auch sehr überfordert. Er ist noch nicht ganz stubenrein (ich muss ca. alle 4 Stunden mit ihm runter gehen) und zudem hat er ein sehr starkes Bedürfnis nach Nähe d.h. wenn ich nur mal kurz in einem anderen Zimmer bin als er, beginnt er herzzereissend zu winseln. Er zieht manchmal auch sehr stark an der Leine vor allem wenn er einen anderen Hund sieht und fiept auch da sehr laut, wenn ich dann weitergehen will legt er sich auf den Boden und weigert sich. Gott sei Dank ist er aber total verträglich und lieb, er will sich mit allem und jeden anfreunden. Ich bin wirklich froh, dass ich ihn habe. Nur jetzt überkommen mich manchmal solche Depressionen. Und ich frage mich immer ob ich gut genug bin für den Hund, ob er glücklich ist (ich gebe mein Bestes), wie man den Hund am besten mit dem Alltag vertraut machen kann usw. Jetzt meine Frage ... ist es normal, dass man, wenn man sich einen jungen Hund ins Haus holt, am Anfang etwas "dünne Nerven" hat, ist es vergleichbar mit Baby-Blues oder bin ich die einzige, der es so geht?

Mit vielen Grüßen Kathi

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Liebe Kathi, herzlichen Glückwünsch zu deinem süssen Fratz! Jöööh :-)

Dass du dich depressiv und überfordert fühlst, ist bei deinen Erwartungen ganz normal. Du scheinst eine gewissenhafte und verantwortungsvolle Person zu schein, leider aber auch perfektionistisch. :-) Du stellst zu hohe Anforderungen an dich selbst, möchtest Fehler vermeiden, um nicht kritisiert oder verletzt zu werden. Könnte das zutreffen? :-)

Fehler gehören zu unserem Leben und sind unvermeidbar. Wir werden am meisten von unseren Schwierigkeiten geformt - du entscheidest ob positiv oder negativ! Du allein bist verantwortlich für dein Leben, weil du einzigartig und wertvoll bist! Nur weil einige das nicht erkennen, ändert das überhaupt nichts an der Tatsache! Du bist Du, und das ist gut so!

Niemand kann andere Menschen ändern, nur sich selbst! Das Verhalten von anderen hat nichts mit dir persönlich zu tun, sondern mit ihren eigenen Erfahrungen. Dasselbe gilt auch für deine Reaktion auf andere. Es ist nicht der andere, der dich z.B. provoziert, sondern du lässt dich provozieren. Deshalb gibt es ja auch so viele unterschiedliche Reaktionen auf denselben Auslöser. Also, keep cool!

Bei Hundeerziehung geht es um Beziehung, nur um das Verhältnis zwischen euch beiden. Das klingt doch schon weniger anstrengend, gell. ;-) Bestimmt hast du auch schon Begriffe wie "Rudelführer", "Alphahund", "Dominanz" usw. gehört/gelesen. Ich selbst benutze diese Wörter zwischenzeitlich nicht mehr, weil ihre ugs. Bedeutungen mir zu unflexibel sind.

Hunde sind ,wie wir Menschen auch, ausgesprochen soziale Familientiere und haben deswegen die gleichen Grundbedürfnisse wie du und ich. Sie wollen keinen unterdrückenden Diktator, sondern jemanden, der ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt. Zum Glück gibt es nicht den einzigen Erziehungsstil, sondern viele Wege führen zum Ziel. Lass dich nicht von aufgedrängten, gutgemeinten Ratschlägen beirren. Nimm sie dankend zu Kennntis und prüfe in Ruhe, was du davon lernen kannst. Stell dir mal vor, so ergeht es den meisten frischgebackenen Müttern mit ihren erstgeborenen Kindern. Sie werden total verunsichert, weil jeder ungefragt seinen Senf dazugibt. Willkommen im Club! ;-)

Auch wenn einiges "schief" laufen sollte, kannst du später jederzeit noch korrigieren. Oder wurdest du perfekt erzogen? ;-) Natürlich ist es vorteilhafter, wenn man von Beginn weg gewisse Massnahmen trifft. Doch wer sich krampfhaft bemüht, stets das "Richtigste" tun zu wollen, wird ironischerweise das Gegenteil erreichen. Das Ziel definiert den Weg.

Mach dich zuerst bewusst, was du von deinem Hund erwartest und unterteile das realistische Endziel in Zwischenetappen, die du erfolgreich erreichen kannst. Wenn dein Ziel unerreichbar bleibt, wirst du eben depressiv. Versuche deshalb so zu formulieren, dass dein Erfolg nicht von anderen abhängig ist. Beispiel: "Ich möchte einen lieben, netten Hund haben, den alle mögen." Dieses Ziel ist unerreichbar und wird immer ein Wunsch bleiben. Wieso? Weil der Hund keine progammierbare Maschine ist und es Menschen gibt, die Hunde nicht mögen. Hoffentlich kannst du verstehen, was ich damit meine. :-)

Dein Hund muss den anderen nicht gefallen, nur dir - und dasselbe gilt auch für dich! Der Hund ist ein Familien-, und kein Rudel- oder Herdentier (einige Rassen ausgenommen)! Chihuahuas lieben Wärme und Kuscheln! Sie lieben es unter der Decke zu liegen oder ganz nahe bei seinem Menschen. Körperkontakt ist für den Chi Balsam für seine Seele! Das heisst aber nicht, dass du ihn verhätscheln und dauernd tragen musst. :-) Schäme dich aber auch nicht, ihn in gewissen Situationen schützend in die Arme zu nehmen. Das sollte aber nicht zur Gewohnheit werden, sondern für Extremsituationen vorbehalten sein. Die Grössen- und Kraftverhältnisse von Chis zu ihrer Umwelt darf nicht unterschätzt werden, obwohl sie sehr clever und seeehr schnell sind!

Leider gibt es immer noch zu viele Hundeschulen, die bloss auf Kommandos und Gehorsam ausgerichtet sind und das soziale Hundeverhalten nicht oder kaum berücksichtigen. Dementsprechend wird auch nicht auf ein kontrolliertes Spiel geachtet und wenn Hunde aneinander geraten, heisst es dann "Ach lass nur, das müssen die Hunde selber untereinander ausmachen!" Grundsätzlich ist diese Aussage nicht falsch, funktioniert aber nur erfolgreich, wenn alle Hunde bestens sozialisiert und nicht traumatisiert sind. Doch meine Erfahrungen lehren mich leider das Gegenteil. Gerade bei unkontrollierten Begegnungen erleiden die Hunde häufig traumatische Erlebnisse. Sie werden übermässig gejagt, angerempelt, überrannt, gezwickt usw. und das schlimmste dabei ist, dass sein Mensch nur lachend angewurzelt dasteht, statt ihm zu helfen. Stell dir nun die gleiche Situation mit einem Kleinkind vor. Alles klar...? :-)

Ich empfehle dir möglichst viel über das soziale Hundeverhalten und ihre Kommunikation zu lernen. Damit hast du die beste Basis für eine erfolgreiche Freundschaft mit deinem süssen Fratz! :-)

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Hallo Betmann, du erinnerst dich noch an mich? ;-) Hochsensible Menschen, die ADHS ablehnen, sollten nach diesem Abschnitt nicht mehr weiterlesen. Sie könnten sich durch meine Ansicht verletzt fühlen, wobei ich dies absolut nicht beabsichtige! :-)

Also, hier meine provokative Antwort: Hochsensible Menschen mit Leistungsschwierigkeiten und negativ auffallendem Verhalten, werden als ADSler diagnostiziert. :-)

Jeder ADSler ist ja anders und hat dementsprechend unterschiedliche Schwierigkeiten. Was alle gemeinsam verbindet, ist die etwas andere Wahrnehmung. Nicht jeder ADSler benötigt eine ärztliche oder medikamentöse Behandlung. Dafür ist nicht nur die Ausprägung alleine, sondern auch noch andere Umstände, massgebend.

Ich hatte mich mal kurz mit dem Thema "Hochsensibilität" befasst und Parallelen zu ADHS festgestellt. Ich persönlich kenne keinen ADSler, der nicht hochsensibel wäre. Jedoch habe ich festgestellt, dass die hochsensiblen Menschen, die ich kenne, sich strikt von ADHS abgrenzen. Obwohl sie ADSler-Verhalten aufwiesen, bestanden sie auf "hochsensibel". Irgendwie kann ich es ja verstehen, weil ADHS leider von einem ziemlich schlechten Ruf begleitet wird. Ich kenne Hochsensible, die sind ziemlich zackig unterwegs und andere wiederum ziemlich gemächig. ;-)

Tja, ich finde es einfach nur traurig und destruktiv, wie Menschen verurteilt und schubladisiert werden. ADSler sind doch auch bloss Menschen, halt nur anders! ;-) Viel wichtiger ist doch, dass wir jeden respektieren, wie er ist und versuchen zu helfen, wo Unterstützung gebraucht wird; sei es ADHS, Armbruch, Scheidung, Kreuzbandriss, Depression, Erziehung usw.

Bei uns in der Schweiz werden diejenigen Leute als überempfindlich bezeichnet, welche keine Kritik ertragen und deshalb sich sehr schnell beleidigt fühlen, was sich in einem passiv-aggressiven Verhalten äussert. Daher finde ich den Begriff "überempfindlich" für hochsensible Menschen nicht sehr geeignet. :-)

In den Büchern und Websites zu "Hochsensibilität" wird stets ausdrücklich hingewiesen, dass hochsensible Menschen nicht krank seien, jedoch durch schwierige Lebensumstände ernsthaft erkranken können. Das und alles weitere trifft für mich exakt auch auf ADSler zu.

Meine Annahme beobachte ich auch in meiner eigenen Familie. Mein jüngster Sohn ist definitiv hochsensibel und ein sehr aufgeweckter und angenehmer Kindergärtner. Hätte er später in der Schule Leistungsschwierigkeiten und müsste abgeklärt werden, dann bin ich davon überzeugt, dass er als ADSler diagnostiziert werden würde. Genau dies haben wir mit unserem Ältesten schon erlebt.

Diagnosen und Bezeichnungen ändern den Menschen selbst nicht, er ist immer noch derselbe. Jedoch wird unser Denken und Handeln gegenüber diesen Menschen verändert, was meistens positiv ist. Ein Beispiel, bin ich jetzt ein anderer Mensch, seitdem ich Kenntnis über Hochbegabung habe? Nein, natürlich nicht! ;-) Doch nun wird mein schier unerstättlicher Wissensdurst nicht mehr als rechthaberisch und uneinsichtig bezeichnet, sondern als bequeme Auskunftsstelle genutzt. ;-D

Deshalb finde ich es schon nützlich sich zu informieren, damit man ernsthafte körperliche Krankheiten ausschliessen kann. Ich habe oft erleben können, wie eigentlich gesunde Menschen krank wurden, weil sie eben "normal" sein wollten.

Hoffentlich fühlt sich jetzt niemand beleidigt! :-}

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Hey Cutterrockt, echt supi deine Frage - die "rockt"!!! ;-)

Die Antwort ist ganz simpel: Weil unsere Gesellschaft auf Fremdbestimmung steht! ;-)

Deine Überlegungen haben mich bis vor 6 Jahren verfolgt, und ich bin jetzt Ende Dreissig und habe 3 Kids! ;-D Ich finde es supi, dass du mehr vom Leben verstehen willst und deinen Platz suchst. Ich finde deine Gedanken weder rebellisch noch undankbar. Im Gegenteil, sie zeugen von gesundem Menschenverstand und Individualität! :-) Kennst du den Film Das grosse Krabbeln? Du bist eben wie Flick! :-)

Die Schule ist schon eine gute Basis, aber ehrlich - einiges ist schon etwas unnütz. ;-) Unsere Gesellschaft ist auf Leistung getrimmt, nicht mit Fleiss zu verwechseln. Du brauchst nicht einmal mit einem Psychiater oder Psychologen zu sprechen, um die negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erkennen, sogar bereits bei den Kids. Das Leistungs- und Konkurrenzdenken wird bereits im Windelalter eingeimpft. Wer Schwäche zeigt oder anders ist, wird gemobbt und als dumm oder sogar als nicht "normal" bezeichnet. Wobei "normal" gesellschaftsabhängig ist. Bloss weil die Mehrheit gleichgesinnt ist, muss es nicht zwangsläufig gesund sein! ;-)

Eltern haben Angst, dass ihre Kids Loser werden und dies evt. sogar auf sie selber zurückfallen würde. Das ist krass, gell... Das Festhalten an vorgegebenen Strukturen zeugt m. E. auf Unsicherheit statt auf individuelle Förderung. Was sind denn das für Charakteren, die auf "straffe" Zukunftspläne stehen? Und was sind denn das für Charakteren, die "schlaffe" Zukunftspläne haben und sich gerne überraschen lassen? Beide sind gleichwertig und förderlich für unser Zusammenleben! :-) Plakativ ausgedrückt - die Nomaden und die Sesshaften, die Entdecker und die Abnehmer, die Rakete und die Basis...

Ich schätze dich nicht als faul oder undankbar ein, sondern eher so zwischen über- und unterfordert. Du suchst einfach deinen persönlichen Weg zur Zufriedenheit. Bestimmt bist du dir bewusst, dass du Geld zum Leben brauchst; das können wir hier nun einmal nicht ändern. Ist ja eigentlich auch nicht schlimm, solange du dafür eine befriedigende Tätigkeit ausüben kannst. Tja, aber welche, dass sollte m. E. bitte schön dir überlassen werden. Bloss weil du nicht auf Anhieb den richtigen Job findest, bist du doch deswegen kein Versager! ;-) Wir sollten jedem seine eigenen Erfahrungen sammeln lassen, daraus lernt man am nachhaltigsten und das Wichtigste - man lernt sich selber immer besser kennen!

Die Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Deshalb weisst nur du allein, was du zum Zufriedensein brauchst. Jeder sollte sein Flow entdecken! Damit macht das Geben und Nehmen einfach nur Freude! Der grösste Erfolg ist doch die Zufriedenheit selbst (nicht mit Glück zu verwechseln)! :-D

Das sind keine theoretischen Äusserungen, sondern basieren auf meinen persönlichen umfangreichen Erfahrungen! Natürlich kannst du von Tag zu Tag leben, wenn du auch bereit bist die Konsequenzen selber zu tragen. Was eigentlich m. E. sowieso der Fall sein sollte, statt dauernd andere zu beschuldigen. ;-) Jesus sagte mal so schön:

"Vertraue auf Gott; denn wer kann sich durch Sorgen sein Leben verlängern? Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat."

In diesem Sinne wünsche ich dir ein Leben voller Zufriedenheit & Frieden und dass du dich stets selber akzeptieren kannst, weil du nämlich einzigartig & wertvoll bist!!! :-)

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Akima2803, das finde ich jetzt schwierig so aus der Ferne zu beurteilen. Wieso machst du dir denn jetzt Sorgen, wenn deine Hündin sich schon früher so benahm?

Massgeblich ist m. E. wie das Zusammenleben allgemein so aussieht und das rassespezifisches Verhalten. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eure Hündin 7 Welpen aufgezogen hat und plötzlich verhaltensgestört sein sollte. Dann hättet ihr das ganz bestimmt schon früher bemerken müssen, spätestens wenn ein Welpe verletzt geworden wäre.

Das von dir beschriebene Verhalten, erinnert mich eher daran, wie vertraute Hunde miteinander spielen. Doch das ist wirklich schwierig zu urteilen, weil ich mir nicht sicher bin, wann genau die Mutterhündin so reagiert. Ein Verhalten kann in unterschiedlichen Situationen ganz verschiedene Bedeutungen haben. Ich persönlich würde das Verhalten von der Mutterhündin mal an der Reaktion des Welpen beurteilen. Ist er verstört und flüchtet vor der Mutter? Oder schüttelt die Kleine das Ganze einfach ab und geht weiterhin normal ihren Weg? Die meisten Ängste sind hausgemacht, weil die Menschen übertrieben falsch reagieren.

Nachdem nur noch zwei Welpen übrig sind, ist es für die Kleinen sicher langweiliger geworden, obwohl sie eigentlich immer mehr Herausforderungen wollen und werden somit auch die Mama mehr belästigen. ;-) Doch Mama verhält sich eben nicht nur wie ein Spielkollege, da gibt's schon Unterschiede.

Was für euch als ein unverständliches Verhalten erscheint, kann aus Hundesicht durchaus angebracht sein. Hunde erkennen Kleinigkeiten in Mimik und Körperspannung, was wir Menschen oft übersehen. Also wäre ich mit dem Urteil vorsichtig. Es kann gut sein, dass die Kleine ihre Mama regelrecht provoziert. Obwohl 10 Wo. noch jung sind, geht die Post schon recht ab! Manche Hundemamas sind da echt froh, wenn noch andere Hundenannys da sind oder in eurem Fall - zweibeinige Nannys. :-)

Ich denke, dass es jetzt auch Zeit ist, wieder mit der Hündin aktiver zu werden und ihr vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken. Sie hat tolle Arbeit geleistet und schätzt die ungestörte Zeit mit dir bestimmt sehr. Kinder sind manchmal ja so anstrengend... ;-)

Ob Hunde miteinander auskommen oder nicht, kann der Mensch durchaus beeinflussen. Ich hoffe für euch, dass ihr Akima behalten könnt und wünsche euch noch viele spannende Momente mit euren Hundis!

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FluchImHerz, find's toll, dass du dir darüber Gedanken machst! :-)

Schade dass du nicht geschrieben hast, wie alt deine Hundis sind. Grundsätzlich ist das ein normales Verhalten, wenn der jüngere noch ein Welpe ist. Nun müsste der andere jedoch ein Schmerzgeräusch von sich geben und sich wehren. So lernt der Welpe, seine Kräfte zu dosieren. Dieses Verhalten sollte der Kleine eigentlich noch/schon bei seiner Hundefamilie gelernt haben.

Aus deiner Beschreibung ist mir nun nicht ganz klar, wie das bei deinen Hunden abläuft. Handelt es sich einfach um ein grobes Spiel, das für beide okay ist, aber für dich nicht? Oder kann sich der grössere nicht wirklich durchsetzen? (Aus was für Gründen auch immer.)

Ich gehe jetzt mal vom letzteren aus. Dass du versuchst dazwischen zu gehen, finde ich super! :-) Spielen ist nicht einfach eine Beschäftigung, sondern bedeutet Üben, das Gelernte umsetzen, deshalb ist ein kontrolliertes Spiel sehr sinnvoll. Wir lassen zwei Kleinkinder auch nicht unbeaufsichtigt, weil wir ja wissen, was passieren würde... ;-)

Versuch mal zuerst, den Spielraum so einzugrenzen, dass du schneller eingreifen kannst. Dabei solltest du ebenfalls in ruhiger wortloser Bewegung und in der Nähe der Hunde bleiben. Respektiert der Jüngere das Quietschen seines Spielopfers nicht, massregelst du ihn jetzt wie eine Mutterhündin. Du imitierst das Hundemaul mit Daumen und Zeigefinger und "klemmst" den Nacken damit. Dabei drückst du ihn leicht nach unten. Sobald der Hund erstarrt und nachgibt, lockerst du den Griff. Versucht der Hund sofort sich zu befreifen, greifst du wieder fester zu.

Das wiederholst du so lange, bis er wirklich bewegungslos bleibt. Erst dann öffnest du die Hand. Dann streichle und lobe den Hund kurz für sein gewünschtes Verhalten. Achte darauf, dass du diese Aktion beendest, indem du deine Hand wegnimmst. Da der Hund vermutlich weiterspielen (oder -rempeln ;-) will, solltest du nur kurz streicheln. Nun massregelst du den Jüngeren weiterhin, wenn er zu unnachgiebig bleibt. Wenn du's richtig machst, wird sich das Spielverhalten sehr schnell verbessern. :-) Und das Beste dabei ist, dass du nicht nur vom "Angreifer" besser respektiert wirst, sondern auch vom "Opfer", weil du dich für ihn einsetzt - das ist Erziehung! :-)

Wie es User YarlungTsangpo bereits erwähnt hat :-), solltest du ein schönes, ausgeglichenes Spiel mit Lob bestärken. Das wäre auch ein günstiger Zeitpunkt, diese Spielrunde positiv zu beenden, damit sich das Gelernte im Gehirn verankern kann.

Dass der "Angreifer" gröber wird, erkläre ich mir damit, dass du dich im falschen Moment bemerkbar machst und der Hund dein Eingreifen als Anfeuern versteht. Sowas gibt's seeehr häufig zu beobachten. :-) Versuche folgendes zu berücksichtigen:

  • Positives Verhalten: loben
  • negatives Verhalten: ignorieren
  • Schimpfen: Negatives wird bestärkt
  • Alternative zeigen: Negatives in Positives umwandeln

Du solltest dafür sorgen, dass der andere Hund genügend Rückziehmöglichkeiten hat und dass er dann auch in Ruhe gelassen wird. Du selbst bist der sicherste Ort, wenn du den Angreifer für den Schutzsuchenden auf Distanz halten kannst, egal ob es eigene oder fremde Hunde oder sogar Menschen sind.

Kauknochen, Straussensehnen, Ochsen-Sticks usw. sind eine gesündere und längere Beschäftigung für die Hundezähne als der Körper seines Kollegen. ;-D Gerade Welpen und Junghunde lieben es zu Kauen, besonders wenn sie im Zahnwechsel sind.

Da ich eure Situation nicht kenne, sind meine Tipps nur allgemein gültig. :-) Du kannst sehr viel über artgerechtes Verhalten lernen, indem du Mutterhündinnen mit ihren Welpen beobachtest und ebenso auch Wurfgeschwister untereinander. Bekanntlich führen viele Wege zum Ziel und das ist auch gut so. Meinen Weg haben folgende Hundemenschen positiv beeinflusst: Urs Ochsenbein, Erik Zimen, Günther Bloch, Jan Nijboer, Martin Rütter, Turid Rugaas, Eberhard Trumler und meine persönliche Hundetrainerin, die du höchst wahrscheinlich nicht kennst. :-)

Entwickle aus den vielen Methoden deine eigene, die zu euch passt. Versuche weiterin offen, aber auch kritisch zu bleiben. Denke daran, dass der Hund ein soziales Familienwesen ist wie wir Menschen. (Aber bitte deswegen nicht gleich wie einen Menschen behandeln... ;-)

Dass du auf einem guten Weg bist, zeigt mir nicht der Inhalt der Frage, sondern das Fragen selbst. Jetzt brauchst du nur noch die Tipps umzusetzen und dazu wünsche ich dir Geduld, Verständnis, Spass und Erfolg!

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Hallo mellifee! Cool, ich freue mich für dich. Es wäre sehr interessant zu wissen, welche Erfahrungen sie bis jetzt mit den Zweibeinern gemacht hat. So aus der Ferne betrachtet, halte ich das beschriebene Verhalten nicht als Dominanzproblem. Deine Stute ist ja noch ein Teenie!!! :-D

Vertrauensarbeit ist das A und O! Doch spazieren gehen allein, ist primär keine Vertrauensarbeit. Im Gegenteil, wenn du dich nicht richtig verhältst, lernt das Pferd nur, dass es dir eben nicht vertrauen kann. In diesem Fall übe lieber auf dem Platz, da hat es weniger "Gefährliches". Überleg dir einmal, wie Vertrauen entsteht. Was das für dich bedeutet. Dasselbe gilt auch für dein Pferd.

Grundsätzlich ist der Umgang mit Pferden nicht viel anders als wie bei den Kids oder Hunden, was das soziale Bedürfnis angeht. Du musst keine Rangkämpfe mit deinem Pferd ausfechten. Deine Position bekommst oder verlierst du mit Kleinigkeiten. Im Grunde geht's ganz simpel ausgedrückt um Aktion und Reaktion. Wer agiert bestimmt und der andere kann nur noch reagieren. Beobachte mal das Verhalten der Pferde im Offenstall oder auf der Weide.

Das Schnappen ist schwierig zu beurteilen ohne die Situation zu kennen. Es könnte auch spielerisch gemeint sein. Auf jeden Fall unterbinde es, wenn du es nicht magst. Ich würde auch mal einen ordentlichen Klaps geben und zwar bereits, wenn sie es andeutet. Wegdrücken ist doch noch ein lustiges Spiel. :-) Handscheu wird sie nur, wenn sie ausschliesslich negative Erfahrungen mit den Händen macht. Wenn sie artig ist, streichle sie. Die Pferde benutzen ihr Gebiss auch zum Beissen und Kraulen.

Doch bevor du das Schnappen angehst, überleg mal wie sie sonst mit dir umgeht. Ist sie aufdringlich, hält die persönliche Wohlfühlzone nicht ein und fordernd? Dann würde ich zuerst mal daran arbeiten. Evt. löst sich dann das Problem mit dem Schnappen von selbst.

Merkwürdig finde ich, dass sie zwar angeritten wurde, jedoch nicht angebunden werden kann. Ist da mal was vorgefallen? Ansonsten darfst du sie nicht losbinden, denn damit erreicht sie ja ihr Ziel. Ich würde das vorerst mal später angehen, erst wenn sie dich respektiert und vertraut. So ein Pferd hat ja enorme Kraft und es kann für Mensch und Tier sehr gefährlich werden.

Bitte schimpfe nicht mit ihr, wenn sie sich unsicher fühlt. Du findest das evt. selbstverständlich und dann ist es gut so. Ich beobachte leider oft, wie Pferde beschimpft und sogar geschlagen werden, wenn sie vor etwas Angst haben. :-( Und da ich dich nicht kenne, ...eben. Bleibe ruhig, unbekümmert und gelassen damit du Sicherheit ausstrahlst. Du darfst das Pferd auch nicht beruhigend streicheln oder Mitleid zeigen. Gib mit selbstsicherer Stimme eine kurze Anweisung, was das Pferd machen soll z. B. "Scheritt", "Vorwärts" oder was auch immer. Wenn es sich immer noch nicht auf dich konzentriert, zupfe leicht am Strick. Lass deine Stute tänzeln, schnauben, hüpfen u.a., du aber gehst ruhig weiter. Schliesslich lassen solche Kleinigkeiten dich ganz cool und deine Stute ist mächtig von dir beeindruckt! :-) Lass sie etwas beschnuppern, wenn sie das braucht. Du solltest jedoch darauf achten, dass du den Zeitpunkt zum Weitergehen bestimmst. Denn schliesslich ist das Ding jetzt auch nicht sooo wichtig. Je mehr Aufmerksamkeit etwas bekommt, umso wichtiger wird es für das Tier, sei es positiv oder negativ.

Du darfst aber nicht kleinlich werden und alles für sie bestimmen. Situationen, die sie kennt und sich sicher fühlt, kannst du ruhig mal sie entscheiden lassen. Das fördert das Mitdenken. Vorallem bei Unsicherheiten musst du agieren. Deine Sute soll lernen, dass du für sie entscheidest und dass diese Entscheidung für sie gut respektive sicher ist. Demzufolge solltest du stets aufmerksam sein und wirklich aufpassen, dass ihr nichts ernsthaftes geschieht.

Ich würde auch nicht ein Zweitpferd mitnehmen, weil deine Stute sich ja an dich orientieren sollte und nicht an dem anderen Pferd. Wusstest du, dass Pferde richtige Quasselstrippen sind? An den Ohren kannst du sehen, was sie gerade interessant finden. So ist es leicht, einzugreifen bevor sie die Tat umsetzen. Ein Beispiel, wenn ich mit meinen Galuppies an einer saftigen Wiese entlang spaziere, ist die Versuchung für ein Häppchen natürlich sehr gross. :-D Bevor sie den Kopf senken, dreht sich das eine Ohr zum Gras hin. Und bevor sie zu Ende gedacht haben, wann der günstigste Augenblick wäre, habe ich sie schon erwischt.

So einfach kann's gehen ohne Geschrei und Gezerr. Ich wünsche dir viel Erfolg und schöne sonnige Stunden mit deiner Stute!

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