Grundsätzlich gilt: Die Zeitform (Gegenwart oder Vergangenheit), für die du dich entschieden hast, musst du auch konsequent beibehalten. Insbesondere geht es nicht an, inmitten eines Textabschnittes abrupt und ohne zwingenden Grund die Zeitform zu wechseln. Damit würdest du deine Leser irritieren.
Es gibt aber Ausnahmen. Eine dieser Ausnahmen gilt beispielsweise dann, wenn du dich für eine "Rahmenhandlung" entscheidest. Denkbar wäre dabei eine dreiteilige Gliederung deiner Erzählung. Nämlich so:
Im ersten Teil (kurzes Vorwort oder "Prolog") tritt die Person in Erscheinung, mit der du dich so sehr identifizierst. Diese Person kündigt in der GEGENWARTSFORM an, über etwas berichten zu wollen, was in der Vergangenheit passiert ist.
Im zweiten Teil (Hauptteil = die eigentliche Geschichte, die ja bereits passiert ist) benutzt du die VERGANGENHEITSFORM.
Im dritten Teil (Nachwort oder "Epilog") tritt wieder deine Identifikationsperson in Erscheinung und gibt jetzt - in der GEGENWART - einen Ausblick auf die ZUKUNFT.
Vorwort ("Prolog") und Nachwort ("Epilog") müssten also sehr kurz und in der GEGENWART geschrieben sein. Die eigentliche Geschichte ("Hauptteil") ist wesentlich länger könnte in der VERGANGENHEIT geschrieben sein.
Weil es sich um drei voneinander getrennte Teile des Gesamttextes handelt, ist ein Wechsel der Zeitform (Gegenwart - Vergangenheit - Gegenwart) durchaus möglich.
An deiner Stelle würde ich aber darüber nachdenken, ob es nicht besser wäre, auch den langen Hauptteil in der Gegenwart zu schreiben. Es klingt einfach spannender! Der Leser erlebt die Geschichte, als wäre er selbst dabei, wenn du möglichst spannend in der Gegenwart erzählst...
Viel Spass beim Schreiben und viel Erfolg!